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Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden des Freistaats ... - Europa

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1.3.3 Getränkeschankanlagen<br />

Dipl.-Ing. (FH) M. Blume, Frau D. Kaiser<br />

AfAS Nordhausen<br />

Bei Revisionen von Gaststätten, Hotels und an<strong>der</strong>en<br />

gastronomischen Einrichtungen bildeten neben den<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Arbeitsstättenrechts und <strong>der</strong><br />

Rechtsvorschriften <strong>des</strong> sozialen Arbeitsschutzes die<br />

Einhaltung <strong>des</strong> GSG und <strong>der</strong> Getränkeschankanlagenverordnung<br />

(SchankV) nebst Durchführung <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>kehrenden Prüfungen Schwerpunkte.<br />

Eine Auflistung <strong>der</strong> von uns im Jahr 2000 am häufigsten<br />

festgestellten Mängel dokumentiert das dringende<br />

Erfor<strong>der</strong>nis einer behördlichen Überwachung<br />

von Schankanlagen und <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Betreiber<br />

über die Pflichten und Gefahren, die sich aus<br />

dem Betrieb einer Getränkeschankanlage ergeben<br />

bzw. ergeben können:<br />

• Die Aufstellung von Druckgasbehältern entsprach<br />

nicht den Technischen Regeln für Getränkeschankanlagen<br />

(TRSK), d. h.<br />

- an Stellen, an denen Druckgasbehälter zum<br />

Entleeren angeschlossen waren, wurden zu<br />

viele Druckgasbehälter bereitgestellt,<br />

- die Aufstellungsräume <strong>der</strong> Druckgasbehälter<br />

unter Erdgleiche wurden in sehr vielen Fällen<br />

nicht bzw. nicht ausreichend be- und entlüftet,<br />

- beim Einsatz von Gaswarngeräten werden die<br />

sich aus <strong>der</strong> TRSK 403 ergebenden For<strong>der</strong>ungen<br />

nicht beachtet,<br />

- in einigen Betrieben waren Druckgasbehälter<br />

nicht in ausreichendem Abstand zu Wärmequellen,<br />

hier Verflüssiger von Kältemaschinen,<br />

aufgestellt.<br />

• Durch die Betreiber erfolgte keine Anzeige über<br />

die beabsichtigte Inbetriebnahme <strong>der</strong> Getränkeschankanlage<br />

nach § 8 Abs. 2 Satz 1 SchankV.<br />

• Die Getränkelager entsprachen nur in wenigen<br />

gastronomischen Einrichtungen den gesetzlichen<br />

- 23 -<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Getränke- und Grundstofflagerräume,<br />

hygienische Mängel traten wie<strong>der</strong><br />

verstärkt auf.<br />

• In einigen Fällen stimmten die im Betriebsbuch<br />

eingetragenen Schankanlagenkontrollnummern<br />

(SK-Nummern) nicht mit <strong>der</strong> Anlage überein, da<br />

wesentliche Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Getränkeschankanlage<br />

nicht eingetragen wurden.<br />

• Die Fristen <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>kehrenden Prüfung wurden<br />

nur in wenigen Fällen beachtet.<br />

• Das Bedienpersonal für die Getränkeschankanlagen<br />

wurde meist nicht im erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Umfang vor Aufnahme <strong>der</strong> Tätigkeit unterwiesen.<br />

Beson<strong>der</strong>s die Umsetzung <strong>der</strong> Festlegungen <strong>des</strong><br />

§ 12 SchankV, wonach wie<strong>der</strong>kehrende Prüfungen<br />

nicht mehr durch die zuständige Behörde, son<strong>der</strong>n<br />

durch Sachkundige durchgeführt werden, war unzureichend.<br />

Die Betreiber haben diese kostenpflichtigen wie<strong>der</strong>kehrenden<br />

Prüfungen zu veranlassen.<br />

Dies taten bisher jedoch weniger als 5 % <strong>der</strong> kontrollierten<br />

Betreiber gastronomischer Einrichtungen.<br />

Ursachen sind mangelnde Rechtskenntnis,<br />

Betreiberwechsel finanzielle Aspekte.<br />

Insgesamt sind im Jahr 2000 ca. 100 gastronomische<br />

Einrichtungen aufgesucht und insgesamt 95<br />

Mängel an Getränkeschankanlagen bzw. an den<br />

Aufstellungsbedingungen für Druckbehälter festgestellt<br />

worden.<br />

In 82 Fällen wurden die Betreiber mittels Revisionsschreiben<br />

zur Mängelabstellung aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

acht Anordnungen erlassen und gegen 15 Betreiber<br />

ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Arbeitsschutz Freistaat Thüringen 2000

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