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Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden des Freistaats ... - Europa

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2 Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung als Quelle zur Verhütung<br />

arbeitsbedingter Erkrankungen - Welche Erfahrungen haben die<br />

<strong>Arbeitsschutzbehörden</strong>?<br />

Frau Dr. med. D. Wenzlaff<br />

LAfAS<br />

Gesundheit als individuelles Kapital stellt gleichzeitig<br />

auch einen wichtigen Produktivitätsfaktor für<br />

Unternehmen dar. Nur mit gesunden, zufriedenen,<br />

motivierten und leistungsfähigen Beschäftigten können<br />

letztlich wirtschaftliche Erfolge erreicht werden.<br />

Das LAfAS versteht seinen Auftrag dahingehend,<br />

dass Maßnahmen <strong>des</strong> Arbeitsschutzes und <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung eine ganzheitliche<br />

Betrachtungs- und Vorgehensweise erfor<strong>der</strong>n.<br />

Für den Arbeitgeber kann die betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

zu Verbesserung <strong>des</strong> Betriebsklimas<br />

und langfristig zu sinkenden Lohnnebenkosten<br />

durch Verringerung <strong>der</strong> krankheitsbedingten Fehlzeiten<br />

sowie zu höherer Produktivität führen. Fazit:<br />

Das Image <strong>des</strong> Betriebes steigt!<br />

Unter dieser Prämisse wurde im Jahr 2000 die bereits<br />

1999 begonnene Veranstaltungsreihe mit dem<br />

Thema „Gesundheit im Betrieb - eine Zukunftsaufgabe“<br />

fortgesetzt. Das LAfAS führte gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Struktur- und Technologieberatungsagentur für<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Thüringen<br />

(START) e. V. an zwei verschiedenen Thüringer<br />

Orten diese Veranstaltungen durch.<br />

Unsere Hoffnung, möglichst alle mit diesem Thema<br />

Beteiligten zu erreichen, erfüllte sich nach anfänglich<br />

geringen Interessentenzahlen im Jahr 2000 besser.<br />

Neben den gestiegenen Teilnehmerzahlen lässt die<br />

erstmalige Anwesenheit von Arbeitgeber- und<br />

Gewerkschaftsvertretern auch darauf schließen,<br />

dass betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung auch dort<br />

als ein Mittel zur Sicherung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten angesehen wird und<br />

so eine gemeinsame Aufgabe für Arbeitgeber, Beschäftigte<br />

und Gesellschaft darstellt.<br />

Neben <strong>der</strong> Vermittlung gesetzlicher Grundlagen und<br />

Methoden betrieblicher Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

wurde, wie bereits im Vorjahr, regional ansässigen<br />

Initiatoren die Gelegenheit zur Darstellung eigener<br />

Erfahrungen und Ergebnisse gegeben.<br />

Die Aufnahme neuer Beiträge, wie z. B. „Mobbing -<br />

eine schleichende Zermürbung: Ursache und Hintergründe“,<br />

wurde von den Teilnehmern mit großem<br />

Interesse aufgenommen. Die bereits bewährte<br />

Besichtigung ausgewählter Arbeitsplätze unter Leitung<br />

erfahrener Vertreter <strong>der</strong> Unternehmen gab den<br />

ganztägigen Veranstaltungen eine gute Abrundung.<br />

Nach Abschluss dieser Veranstaltungsreihe kann<br />

eingeschätzt werden, dass durch die regional ausgerichteten<br />

Veranstaltungen in Erfurt, Suhl, Ei-<br />

senach, Gera und Heiligenstadt einem relativ großen<br />

Personenkreis diese Thematik zugänglich<br />

wurde. Der Teilnehmerkreis bestand aus Vertretern<br />

von Unternehmen, Unfallversicherungen, Krankenkassen,<br />

Gewerkschaften, Sicherheitstechnikern,<br />

Betriebsärzten, Betriebs- und Personalräten, <strong>der</strong><br />

Gewerbeaufsicht, Gewerbeärzten, aber auch Arbeitgebervertretern,<br />

er vereinte und qualifizierte somit<br />

einen Großteil <strong>der</strong> Initiatoren betrieblicher Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Wert wurde auf die Einbeziehung und aktive Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Unternehmen aus <strong>der</strong> Region gelegt, dies<br />

wurde von den Beteiligten sehr positiv bewertet.<br />

Jede Veranstaltung hatte so ihr eigenes Programm<br />

und war keine Wie<strong>der</strong>holungsveranstaltung.<br />

In den Diskussionen wurde klar, dass die Teilnehmer<br />

in ihren Tätigkeitsbereichen sehr unterschiedliche<br />

Erfahrungen zum Thema „Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung“<br />

gesammelt haben. Sie wünschten<br />

sich klare, sicher zum Erfolg führende Handlungsanleitungen<br />

für die Umsetzung im Unternehmen. Da<br />

es kein Universalrezept für die Umsetzung betrieblicher<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung gibt, kann dieser<br />

Wunsch jedoch kaum erfüllt werden.<br />

Durch die unterschiedlichen betrieblichen Voraussetzungen<br />

(u.a. Betriebsgröße und Branche), die<br />

individuelle Problemlage (Qualitätsmängel, Fehlzeiten)<br />

und die verschiedenen, vom Unternehmen<br />

gewünschten Ziele wird es immer nur einen auf das<br />

spezielle Unternehmen zugeschnittenen Weg <strong>der</strong><br />

Umsetzung geben. Dabei können aktuelle Erfahrungen<br />

vor Ort sogar bei laufenden Projekten zu<br />

Kurskorrekturen führen.<br />

Allgemein bewährte Methoden zur Datensammlung<br />

o<strong>der</strong> Mitarbeiterbefragung und daraus abgeleitete<br />

Maßnahmen waren Gegenstand <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

und wurden z. T. mit Beispielen untersetzt.<br />

Fortbildung zum Thema betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

vor Ort mit allen ihren Facetten bleibt<br />

auch zukünftig aktuell.<br />

Kritisch bleibt anzumerken, dass <strong>der</strong> Charakter unserer<br />

Veranstaltungen als Pilotveranstaltungen nicht<br />

immer verstanden wurde. Ziel war es stets Anregungen<br />

zu geben, auf Probleme aufmerksam zu<br />

machen und Multiplikatoren zu gewinnen. Eine noch<br />

stärkere Beteiligung von Betriebsärzten und Sicherheitsfachkräften<br />

wäre wünschenswert gewesen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Arbeitsschutz Freistaat Thüringen 2000

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