PS 09/2016
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DIE STRATEGIE?<br />
IMMER VOLLE ATTACKE!<br />
Übung 12 bis 15 Sekunden. Auch dieses<br />
Jahr plant Grebenstein einen Einsatz<br />
in der Magdeburger Börde. Start:<br />
27. August. Wir drücken die Daumen!<br />
WSC Neuss<br />
Als TunerGP-Neuling pilgerte die Firma<br />
WSC Neuss in die Lausitz. Im Gepäck<br />
hatte Inhaber Roland Matthes eine<br />
piekfein aufgebaute <strong>2016</strong>er-RSV4 R.<br />
Auch der Händler aus Nordrhein-Westfalen<br />
beließ die Innereien des V4 im<br />
Serienzustand. Er justierte lediglich die<br />
Steuerzeiten penibel auf die Werkseinstellung<br />
ein. Dazu steckt an dem Bike,<br />
wie auch an den anderen beiden Aprilias,<br />
ein Volltitanauspuff (EVO) von Akrapovic<br />
inklusive Karbon-Endtopf. Bei<br />
dieser Maßnahme sind sich die Aprilia-<br />
Tuner offensichtlich einig. Die Motorsteuerung<br />
übernimmt eine auf die<br />
Änderungen abgestimmte Superstock-<br />
Werks-ECU. Ums thermische Wohl<br />
kümmert sich ein speziell angefertigter,<br />
riesiger Kühler. „Er erhöht die Kühlleistung<br />
um zirka 35 Prozent“, freut sich<br />
Matthes. „Selbst bei Außentemperaturen<br />
um 25 Grad kleben wir ihn noch etwas<br />
ab. Das Teil hat enorme Reserven.“<br />
Auch Zeitenfahrer Arne hat Grund<br />
zum Schwärmen. „Die RSV4 nimmt super<br />
Gas an“, strahlt er. „Dadurch kann<br />
ich die Leistung am Kurvenausgang<br />
perfekt dosieren, was sehr angenehm<br />
ist. Zeitenmäßig bringt das aber wohl<br />
keine Vorteile.“ Ein Blick aufs Rundenzeitenprotokoll<br />
bestätigt seine Vermutung.<br />
Die drei Aprilias liegen mit pfeilschnellen<br />
1.43er-Runden sehr dicht<br />
beeinander, maximal zwei Zehntel trennen<br />
das Trio. Damit reihen sich die Italienerinnen<br />
nahtlos ins hochkarätige<br />
Superbike-Testfeld des diesjährigen<br />
TunerGP ein. Lediglich die bärenstarke<br />
Wilbers-BMW S 1000 RR aus der Superbike-IDM<br />
(217 <strong>PS</strong>) und die Klein-<br />
Yamaha YZF-R1 (212 <strong>PS</strong>) schafften<br />
42er-Zeiten (siehe <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong>).<br />
Diese Dichte belegt die durchweg<br />
hohe Qualität der Bikes. Da macht die<br />
WSC Neuss-Aprilia keine Ausnahme.<br />
Allerdings musste ihr Fahrwerk hierfür<br />
deutlich umgekrempelt werden. Die<br />
zunächst soft abgestimmten Federelemente<br />
bügelten die fiesen Wellen und<br />
Kanten des Lausitzrings weg wie keine<br />
andere Maschine – top! Dafür fuhr die<br />
RSV4 am Kurvenausgang etwas weite<br />
Linien, insgesamt hielt sich das jedoch<br />
in akzeptablen Grenzen. Erst als unsere<br />
schnellen Ex-Racer böse am Kabel<br />
zogen, kam das Bike an seine Grenzen.<br />
„In der Schikane nach der Gegengerade<br />
sackt die Front am Kurveneingang<br />
ab. Außerdem knickt das Heck beim<br />
Herauspowern an den Kurvenausgängen<br />
ein und die RSV4 fährt weite Bögen“,<br />
monierten die Rennfahrer einhellig.<br />
„Dadurch kann man erst sehr spät<br />
40 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>