PS 09/2016
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sie für die neue Saison verbieten wird“,<br />
ist Dall’Igna darüber sauer.<br />
Ecstar-Suzuki GSX-RR<br />
Suzuki hat in dieser Saison den wohl<br />
größten Schritt vorwärts gemacht.<br />
Maverick Vinales holte das erste Podium<br />
seit der Rückkehr letztes Jahr in<br />
die Top-Klasse. Unter passenden Bedingungen<br />
und auf entsprechenden<br />
Strecken schnüffelt der Reihenvierzylinder<br />
der GSX-RR an den Hacken<br />
der WM-Leader – dank Suzukis harter<br />
und exzellenter Arbeit und den neuen<br />
Regeln. Noch letztes Jahr belegte die<br />
Suzuki auf der schnellsten Geraden im<br />
MotoGP in Mugello den 18. Platz beim<br />
Topspeed. Dieses Jahr war sie dort<br />
Siebtschnellste. Ein sattes Plus von 15<br />
<strong>PS</strong> und das Seamless-Getriebe halfen<br />
dabei, aber gleiches gilt für die Reifen<br />
und die Einheitselektronik.<br />
„Die neue Software kann man sehr<br />
gut mit der vergleichen, die wir schon<br />
letzte Saison benutzt haben. Deshalb<br />
können wir auch nicht über einen<br />
Rückschritt klagen wie Honda oder<br />
Yamaha. Das hat uns schon geholfen,<br />
um aufzuholen“, erzählt<br />
Tom O’Kane, Crew-Chief<br />
von Aleix Espargaro. Die<br />
GSX-RR, so spekuliert das<br />
Fahrerlager, könnte sogar<br />
das MotoGP-Bike<br />
mit dem besten Handling<br />
sein und nutzt den<br />
Michelin Front-Slick<br />
deshalb wohl auch<br />
besser als die anderen.<br />
„Wenn ich mir das Data-Recording<br />
von Aleix anschaue, nutzt er den Michelin<br />
gar nicht so sehr viel anders als<br />
den Bridgestone“, fügt O’Kane hinzu.<br />
„Am Saisonanfang hat die Grip-Balance<br />
nicht gestimmt – vorne gab es zu wenig<br />
Grip, hinten dafür viel zu viel. Jetzt ist<br />
die Front viel besser und hinten haben<br />
sie etwas rausgenommen, die Balance<br />
passt besser. Der Michelin hinten<br />
hat grundsätzlich besseren Vortrieb.<br />
Wenn dagegen der Bridgestone hinten<br />
rutschte, rutschte auch das Motorrad.“<br />
Ein überarbeiteter Rahmen half<br />
Vinales zusätzlich. „Dadurch habe<br />
ich hinten noch ein wenig mehr Grip<br />
bekommen und das hilft mir beim Einlenken,<br />
denn extra Grip hinten lässt<br />
mich vorn besser umlegen“, so Vinales,<br />
der allerdings Suzuki verlässt und<br />
nächstes Jahr dann im Team von Rossi<br />
die Werks-Yamaha fährt.<br />
Das vermutlich beste Feature der<br />
GSX-RR sind ihre Motorhalter aus Karbon,<br />
die es dem Team erlauben, binnen<br />
Minuten die Chassis-Steifigkeit zu verändern.<br />
„Die haben wir seit unserer<br />
Rückkehr in den MotoGP“, sagt Ken Kawauchi,<br />
Suzukis technischer Manager.<br />
„Wir haben zwei Typen davon, die wir<br />
vor allem bei Tests immer wieder austauschen.<br />
An Rennwochenenden haben<br />
wir sie bisher noch nicht getauscht.“<br />
Gresini-Aprilia RS-GP<br />
Man bedenke das Dilemma von Aprilia:<br />
Ducati und Honda haben jeweils über<br />
hundert Leute, die in der Rennabteilung<br />
arbeiten, Aprilia verfügt nur über<br />
sieben Mann. Doch nicht nur das, sie<br />
sind die einzige Schmiede, die für <strong>2016</strong><br />
ein komplett neues Motorrad gebaut<br />
hat. Ein Motorrad, das auf Daten mit<br />
Bridgestone-Reifen und Aprilia-Fahrhilfen<br />
beruht und nun mit Michelins und<br />
Magneti Marelli funktionieren muss.<br />
Das bereitet der kleinen Truppe gewaltiges<br />
Kopfzerbrechen. Und trotzdem<br />
ist die RS-GP ein deutlich besseres<br />
Rennmotorrad als das auf der RSV4<br />
basierende Bike der Vorsaison. In der<br />
ersten Saisonhälfte <strong>2016</strong> hat die RS-GP<br />
immerhin acht Top Ten-Plätze eingefahren.<br />
Letztes Jahr gab es in der ganzen<br />
Saison nur vier davon.<br />
<strong>2016</strong> hat sich Aprilia aber hauptsächlich<br />
mit denselben Problemen herumgeschlagen<br />
wie die anderen Werke.<br />
Da Michelin quasi über null Erfahrung<br />
nach sieben Jahren Abwesenheit in der<br />
Königsklasse verfügte, entwickelt man<br />
die Reifen von Rennen zu Rennen. Für<br />
Rennmotorrad-Entwicklungsingenieure<br />
ist das ein Horror, denn sie sollen den<br />
Ball in das Loch einer Torwand hauen,<br />
die sich permanent bewegt. „Momentan<br />
müssen wir die Reifenentwicklung<br />
durch neue Setups am Bike in den Griff<br />
bekommen, denn am Ende sind heute<br />
die Reifen für ein gutes Ergebnis immer<br />
wichtiger als das Motorrad an<br />
sich“, klagt Aprilia-Renndirektor Romano<br />
Albesiano. „Aber wir probieren auch<br />
unterschiedlich steife Rahmen oder<br />
verschieden geklemmte Gabelbrücken.<br />
Wir haben drei Rahmen. Stefan Bradl<br />
bevorzugt einen flexiblen Rahmen,<br />
denn er mag mehr Feeling und es<br />
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