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GEISTER<br />
STUNDE<br />
Die neue KTM 1290 Super Duke R sieht nicht nur gespenstischer aus als ihre<br />
Vorgängerin. Das nackte Superbike hat auch in Sachen Fahrwerk, Motor und<br />
vor allem Elektronik höllisch zugelegt. Nichts für schwache Nerven!<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: KTM<br />
Der neue, sehr flache Scheinwerfer<br />
soll designtechnisch<br />
seine Inspiration aus einem<br />
Gemälde geholt haben, auf<br />
dem ein gesichtsloser Mönch die Kutte<br />
tief über den Kopf gezogen hat. Dieser<br />
gespenstische Moment hat sich tatsächlich<br />
in das Antlitz der neuen Super<br />
Duke übertragen. „Mit der Neuauflage<br />
wollen wir schon erschrecken“, sagt<br />
Christos Filippidis, Marketingmanager<br />
bei KTM in Mattighofen dann auch<br />
zum Auftritt des Naked Bikes. Jedem<br />
Betrachter soll gleich gewahr werden,<br />
dass ein Ritt auf der 1290er kein<br />
Kinderfasching ist.<br />
Ist es auch nicht! Brachiale 177 <strong>PS</strong><br />
in einem Naked Bike klingen für softe<br />
Mitmenschen schon gruselig. Wenn<br />
sich die KTM aus der Kurve heraus bei<br />
Drehzahlen unter 4000/min mit einem<br />
Drehmoment von über 100 Nm wie ein<br />
Monster aufbäumt, gefriert das Blut in<br />
den Adern. Oder gerät bei all jenen<br />
gewaltig in Wallung, die solche Extreme<br />
lieben. Dazu haben die Ingenieure<br />
in Mattighofen die schon großartige<br />
Vorgänger-Duke insgesamt einfach<br />
noch ein bisschen geiler gemacht.<br />
Eben auch den potenten Zweizylinder,<br />
dieses Manifest verbrennungsmotorischer<br />
Großartigkeit. Seine hohe<br />
Laufkultur hat er auch mit Euro 4 behalten<br />
und soll trotz gesenktem Spritverbrauch<br />
noch vier <strong>PS</strong> mehr Spitzenpower<br />
liefern. Auf unseren Turns über<br />
die Rennstrecke von Doha begeistert<br />
der Twin mit sanftem Ansprechverhalten<br />
im Drehzahlkeller und einer<br />
trotzdem brachialen Kraftentfaltung,<br />
die man speed- und spaßbringend mit<br />
jedem feinen Dreh am Ride-by-Wire-<br />
Gasgriff weiter steigern kann. Die überarbeiteten<br />
Zylinderköpfe mit den neuen<br />
Resonatoren und den für mehr Spitzenleistung<br />
um zehn Millimeter kürzeren<br />
Ansaugtrichtern leisten hier ganze<br />
Arbeit und gönnen dem neuen Triebwerk<br />
oben heraus ein noch mal um<br />
500/min erweitertes Leistungsband.<br />
Zur Drehfreude des Big Twin tragen<br />
auch die modifizierte Kurbelwelle und<br />
die neuen, leichteren Kolben bei.<br />
Jetzt mit sportlicherem<br />
WP-Fahrwerk<br />
Haken wir den Zweizylinder mit der<br />
erhöhten Verdichtung und neuen<br />
Titan-Ventilen aber an dieser Stelle als<br />
äußerst gelungen ab und kommen zum<br />
Fahrwerk. Bisher kritisierten wir das<br />
schwache Ansprechverhalten der<br />
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