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PS 02/2017

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Glauben daran verlieren. Der aufgebohrte<br />

Twin aus der Vorgängerin 899<br />

Panigale hat im Vergleich mit der<br />

Speed Triple R so gar keinen Punch<br />

aus der Drehzahlmitte. Er powert nur in<br />

einem schmalen Drehzahlfenster zwischen<br />

etwa 8000 und 11 000/min. Am<br />

Pass meint man, aufgrund der Drehmomentschwäche<br />

am Kurvenausgang<br />

gnadenlos zu verhungern. Auf der<br />

Landstraße strengt die vorderradorientierte<br />

Sitzposition zudem brutal an.<br />

Ducatisti und Supersportfans brauchen<br />

dennoch nicht enttäuscht die Köpfe<br />

hängen zu lassen. An die Kombination<br />

aus Handlichkeit und Präzision der<br />

959 Panigale reicht keine andere im<br />

Feld heran. Wie die Duc übers Vorderrad<br />

fährt und mit welcher Genauigkeit<br />

sie in Kurven einlenkt, ist schlichtweg<br />

der Knaller! Die Panigale trifft jede Linie,<br />

sobald man sich an ihr wahnsinniges<br />

Handling gewöhnt hat und nicht versehentlich<br />

zu früh einlenkt. Man fühlt<br />

sich in Schräglage einfach pudelwohl.<br />

Solches Feedback gibt es eben doch<br />

nur bei Supersportlern. Im Gegensatz<br />

zur Ducati sind zumindest die Kawa<br />

und die Triumph behäbige Dickschiffe.<br />

Die Traktionskontrolle der Panigale<br />

arbeitet ohne IMU-Sensorbox, verrichtet<br />

ihren Dienst aber wirklich gut. Das<br />

Mapping auf „Race“ stellen (setzt die<br />

Traktionskontrolle automatisch auf<br />

Stufe drei von acht und das ABS auf<br />

eins von drei), und die Welt ist in Ordnung.<br />

Fast – das Ansprechverhalten<br />

ist auf „Race“ für unseren Geschmack<br />

etwas zu aggressiv und auf „Sport“<br />

wiederum einen Tick zu lasch. Obendrein<br />

trübt die eher saftlose Bremse<br />

das Bild der scharfen Supersportlerin.<br />

FAZIT<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE R Zwar<br />

1. holt die Speedy R am Ende nicht<br />

die absolute Bestzeit am Pass. Aber<br />

den Testsieg hat sie trotzdem verdient.<br />

Ihr lustvoller, drehmomentstarker<br />

Dreizylinder in Kombination<br />

mit dem sagenhaften Fahrwerk machen<br />

einfach nur an. Ein Teil ihrer<br />

Faszination geht auch auf die herrlich<br />

klingende Zubehör-Auspuffanlage<br />

zurück, doch aufgrund ihrer Ausgewogenheit<br />

lässt sich die Triumph einfach<br />

nicht in die Suppe spucken.<br />

DUCATI 959 PANIGALE Auch unter<br />

Aussicht auf sizilianisches<br />

2.<br />

Schuhwerk kann die Duc die Punktewertung<br />

nicht gewinnen, obwohl sie<br />

die Bestzeit am Berg hinlegt. Ihr auf<br />

der Landstraße unspektakulärer<br />

Motor hält mit dem unterhaltsamen<br />

und kultivierten Drilling der Triumph<br />

nicht mit. Hinzu gesellt sich ihre<br />

extreme Ergonomie, die auf längeren<br />

Etappen ganz schön anstrengt.<br />

Insgesamt glaubt der Autor nach<br />

der alles entscheidenden Messfahrt<br />

nicht daran, dass die Italienerin trotz<br />

hohem Topspeed auf den Zwischengeraden<br />

die schnellste Zeit am Berg<br />

hingeknallt hat. Dafür fühlt sich die<br />

Maschine zu unspektakulär an. Aber:<br />

Glauben tun wir ja in der Kirche.<br />

Die Duc liegt im Ziel 40 Meter vor<br />

der Triumph und 285 Meter vor der<br />

Husqvarna. Halleluja und Amen!<br />

KAWASAKI Z 1000 SX Gleich<br />

3. nach der Triumph schnalzt die<br />

Kawa auf der fettesten Drehmomentwelle<br />

aus der Kurve. Antriebsseitig<br />

ist sie kein Kind von Traurigkeit. Sie<br />

hat außerdem gute Bremsen und<br />

wäre mit der IMU theoretisch auf<br />

dem neuesten elektronischen Stand.<br />

Doch ihre Assistenzsysteme sind<br />

mehr für Touristik als fürs Rasen<br />

ausgelegt. Unter sportlichen Gesichtspunkten<br />

kämpft sie außerdem<br />

mit ihrem vergleichsweise hohen<br />

Gewicht und dem soften Fahrwerk.<br />

HUSQVARNA 701 SUPERMOTO<br />

4. In der Punktewertung kassiert<br />

die Sumo gleich zwei Nuller. Bei der<br />

Beschleunigung von null auf 200 (diesen<br />

Wert erreicht sie nicht) und bei<br />

der Traktionskontrolle (nicht vorhanden).<br />

Am Pass holt sie die rote Laterne,<br />

weil kein Chefdrifter draufsaß.<br />

Sei´s drum. Die Husky ist ein astreines<br />

Spaßgerät und macht süchtig.<br />

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