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PS 02/2017

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01<br />

01 Ein Anruf von Andrea Iannone brachte Pernat sechs Monate nach Marco Simoncellis Unfalltod zurück ins Spiel<br />

<strong>02</strong>+03 Carlo Pernat setzt tiefes Vertrauen in seinen jüngsten Schützling Iannone: „Er könnte der nächste Weltmeister sein, aber<br />

es läuft ein bisschen wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Privat ist Andrea freundlich, aber beim Rennfahren wird er zu verbissen“<br />

<strong>02</strong> 03<br />

gewesen wären. Biaggi hätte einen Platz<br />

im Repsol-Team bekommen. Mick verletzte<br />

sich damals, und mit Werksmaterial<br />

hätte Max den Titel sicherlich gewonnen.<br />

Und was wäre dann mit<br />

Valentino passiert, als er zu den 500ern<br />

aufstieg? Zu Honda hätte er nicht gehen<br />

können wegen Max. Also hätte er bei<br />

Yamaha angeheuert, um dort erst die<br />

YZR 500 zu pilotieren und dann die erste<br />

M1, die wirklich kein gutes Motorrad<br />

war. Max hat sich damals mit seinem<br />

Verhalten auf jeden Fall ins eigene<br />

Fleisch geschnitten.“<br />

Carlo Pernat hatte so große Namen<br />

wie Biaggi, Rossi, Capirossi, Simoncelli<br />

und Iannone unter seiner Fuchtel.<br />

Fünf grundverschiedene Typen, die er<br />

wie folgt charakterisiert: „Iannone und<br />

Biaggi verbindet vielleicht eine gewisse<br />

Ähnlichkeit, während Simoncelli<br />

mehr wie Rossi gewesen ist. Capirossi<br />

war irgendwo zwischendrin. Flexibilität<br />

ist als Manager am wichtigsten. Du<br />

musst dich auf den Fahrer einlassen,<br />

nicht andersherum. Mit Valentino bin<br />

ich ganz anders umgegangen als mit<br />

den anderen Fahrern. Meine Methode<br />

ist es, den Fahrer 360 Grad zu umkreisen<br />

und ihn permanent zu begleiten.<br />

Von der ersten Testfahrt der Saison<br />

bis zur allerletzten. Du musst immer da<br />

sein, um bei allen möglichen Angelegenheiten<br />

helfen zu können. Egal, ob es<br />

eine psychologische Sache, Beistand<br />

und Hilfe im Umgang mit der Presse,<br />

den Sponsoren oder dem Team ist. Viele<br />

von den modernen Managern lassen<br />

sich nur hier und da mal blicken, um<br />

Verträge zu unterzeichnen. Ich kann<br />

diese Typen nicht leiden.“<br />

Es wird kaum ein Zufall sein, dass<br />

Pernats letzte Schützlinge Capirossi,<br />

Simoncelli und Iannone allesamt seine<br />

heißblütige Einstellung zum Leben und<br />

zum Racing teilen. Pernat begleitete<br />

Capirossi während seiner Zeit in der<br />

Premier Class mit Pons Honda, Ducati<br />

und Suzuki. Für den 125er- und 250er-<br />

Weltmeister wäre es ein Leichtes gewesen,<br />

der Star im MotoGP-Team von Kawasaki<br />

zu werden, überlegt Pernat: „Als<br />

Kawasaki 20<strong>02</strong> in die MotoGP-WM einstieg,<br />

leckten sie sich die Finger nach<br />

Loris. Sie boten ihm einen Dreijahresvertrag<br />

mit einem Auskommen von drei<br />

Millionen Euro jährlich und flogen uns<br />

94 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>

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