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2.06 AM<br />
PANNONIA-<br />
RING IST<br />
ERNST<br />
verliert“ wäre, sondern am Reglement<br />
für europäische Vintage-Langstrecken-<br />
Meisterschaften. Da dürfen nämlich nur<br />
Zweikolbensättel verwendet werden.<br />
Mehr Freiheiten gibt es bei den Federelementen.<br />
Hinten kommen Wilbers-<br />
Stereobeine zum Einsatz, vorne eine<br />
voll einstellbare 41er-Gabel aus einer<br />
Honda VTR 1000. In Verbindung mit<br />
dem sehr guten Gitterrohrrahmen, den<br />
Lino Tonti Anfang der 70er-Jahre für<br />
Moto Guzzi konstruiert hat (erstmals<br />
eingesetzt 1971 in der V7 Sport, gebaut<br />
bis zur Jahrtausendwende), zeigt die<br />
Horvath-Guzzi eine auch für heutige<br />
Verhältnisse tadellose Stabilität,<br />
die Vertrauen fördert und ordentliche<br />
Kurvengeschwindigkeiten zulässt.<br />
Wow, unglaublich wie sich das alte<br />
Eisen durch die Radien frisst! Selbst<br />
das Einlenken gelingt nahezu spielerisch<br />
und verlangt nicht nach starken<br />
Impulsen an den Stummeln. Kleine Abstriche<br />
muss ich bei Linienkorrekturen<br />
in Schräglage machen. Da entwickelt<br />
die Guzzi eine gewisse Sturheit. Gut,<br />
habe ich verstanden, fresse ich die R6<br />
mit dem nicht ganz so fachkundigen<br />
Chauffeur halt im nächsten Kurveneingang.<br />
Es spielt keine Rolle, dass der<br />
Anker nicht top ist, wenn das Fahrwerk<br />
und die Geometrie erlauben, dass man<br />
mit viel Speed in den Radius rollen<br />
kann. Herrlich!<br />
Großer Aufruhr geht durch<br />
das Fahrerlager<br />
Immer, wenn die alte Guzzi auf der<br />
Strecke gewütet hat, kommen dann<br />
Supersportler und Superbiker zum<br />
Horvath-Transporter im Fahrerlager<br />
und bestaunen das alte Eisen, das<br />
so mörder marschiert. Stammfahrer<br />
Richie Rampula (ehemaliger Kawa-<br />
Cup-Gewinner) schafft am Pannoniaring<br />
2.10er-Zeiten, der neue Shooting-<br />
Star im Team Horvath-Guzzi, Chris<br />
Zaiser (mehrmaliger Staatsmeister,<br />
SSP- und SBK-WM-Pilot), sogar 2.06er.<br />
Da werden viele Hobbyracer auf topmodernem<br />
Material fest hergerichtet.<br />
Das taugt Peter Horvath: „Guzzis<br />
wurden immer schon unterbewertet.<br />
Als wir Anfang der 80er-Jahre beim<br />
ersten Superbike-Rennen in Österreich<br />
mit dem Fahrer Manfred Schopper alle<br />
Japaner, Ducatis und BMWs hinter uns<br />
gelassen haben, hat es keiner gepackt.<br />
Aber die Basis der Le Mans war einfach<br />
gut. Den Rahmen hätten sich die<br />
26 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>