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antriebstechnik 1-2/2017

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WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

06 Ausrundungskonstruktion des<br />

Walzenzapfens: isometrische Ansicht<br />

07 Erweiterte Ansicht des vierreihigen Kegelrollenlagers<br />

Konstruktionsmerkmale des Walzwerks<br />

Walzwerktyp<br />

Walzendurchmesser<br />

Ballenbreite<br />

Verhältnis Zapfen /<br />

Ballen<br />

Distanz<br />

Walzenanstellung<br />

Walzenzapfendurchmesser<br />

Walzenkörpermaterial<br />

E-Modul<br />

Duo-Walzwerk<br />

990 mm<br />

2 180 mm<br />

595 mm<br />

60 %<br />

2 980 mm<br />

Stahl<br />

Poissonzahl 0,3<br />

Streckgrenze<br />

Zugfestigkeit<br />

Max. Walzlast<br />

Max. Walzgeschwindigkeit<br />

210 000 MPa<br />

250 MPa<br />

460 MPa<br />

Betriebsbedingungen<br />

2 200 t (= 21 582 kN)<br />

220 m/min am Bandlauf<br />

Bild 07 zeigt eine erweiterte Ansicht des<br />

vierreihigen Kegelrollenlagers, das aus<br />

zwei doppelten Innenringen, vier einzelnen<br />

Außenringen, einem Innenringabstandsring<br />

und drei Außenringabstandsringen besteht.<br />

Lager<br />

Lager<br />

vierreihiges KRL<br />

M280049DW-M280010<br />

Bauraum 595312 × 844550 × 615950<br />

(Innendurchmesser × Außendurchmesser<br />

× Breite in mm)<br />

Timken-Kennzahl<br />

C90(4) = 4 400 kN<br />

Wie in Bild 08 gezeigt, beträgt die modifizierte<br />

Ermüdungslebensdauer L10a der Lager auf<br />

der am meisten belasteten Reihe 2 800 h.<br />

Da die Außenringe der Lager stationär in den<br />

Einbaustücken sitzen, trägt jeweils nur ein<br />

Teil des Außenrings die Walzlast. Dieser Teil<br />

wird Lastzone genannt. Walzenzapfen-Lageraußenringe<br />

sind auf ihrer Rück- und Vorderseite<br />

in vier Quadranten unterteilt. Diese<br />

Markierungen der Außenringflächen erlauben<br />

es Nutzern, zu protokollieren, welche<br />

Quadranten in der Lastzone benutzt wurden.<br />

Eine bewährte Verfahrenspraxis ist es,<br />

das Lager mit Quadrant Nummer 1 jedes<br />

Außenrings in der Lastzone zu montieren<br />

und dann während nachfolgender Inspektionen<br />

zum jeweils nächsten Quadranten zu<br />

rotieren, bis wieder Nummer 1 erreicht ist.<br />

Die Rotation bei jeder Inspektion erweitert<br />

die Nutzungsdauer des Lagers, indem sie<br />

die Last inkrementell über die gesamte<br />

Laufbahn des Außenrings verteilt. Die<br />

Maximalbelastung des Übergangsbereichs<br />

von 352 N/mm 2 und die Ermüdungslebensdauer<br />

der Walze von 4 400 h werden in<br />

Bild 09 gezeigt.<br />

Die Walze brach im Bereich des Übergangsradius.<br />

Der Kunde bat um Timkens<br />

Unterstützung beim Finden von Lösungen,<br />

die die Stärke des Walzenzapfens verbessern<br />

und die Ermüdungslebensdauer<br />

des neuen Lagers innerhalb akzeptabler<br />

Grenzen halten sollten. Es wurden keine<br />

Probleme mit der existierenden Lagerauswahl<br />

berichtet.<br />

Fallstudie –<br />

Walzenmodernisierung<br />

Timken schlug vor, die Walzenkonstruktion<br />

durch Erhöhen des Walzenzapfendurchmessers<br />

von Ø 595 mm auf Ø 610 mm sowie<br />

Ersetzen des vorhandenen Rundungsradius<br />

durch eine zusammengesetzte Verrundung<br />

zu optimieren. Der Lageraußendurchmesser<br />

und die Breite wurden beibehalten.<br />

Dabei ist zu beachten, dass die Einbaustückabdeckungen<br />

und die Dichtungen<br />

aufgrund der größeren Lagerbohrung ersetzt<br />

werden mussten.<br />

Konstruktionsmerkmale des Walzwerks<br />

Walzendurchmesser<br />

Ballenbreite<br />

990 mm<br />

2 240 mm<br />

Konstruktionsmerkmale des Walzwerks<br />

Walzenzapfendurchmesser<br />

610 mm<br />

Verhältnis Zapfen / Ballen 62 %<br />

Lager<br />

Neues Lager<br />

vierreihiges KRL NP825343-<br />

NP205014<br />

Bauraum 610000 × 844550 × 615950<br />

(Innendurchmesser × Außendurchmesser<br />

× Breite in mm)<br />

Timken-<br />

Kennzahl<br />

Timken-<br />

Kennzahl<br />

C90(4) = 5 020 kN mit<br />

Standardlager von Timken<br />

C90(4) = 6 175 kN mit<br />

Duraspexx-Lagerausführung<br />

Die modifizierte Ermüdungslebensdauer<br />

L10a der Lager beträgt 4 500 h bei Standard-<br />

Lagern von Timken und 9 000 h bei Duraspexx-Lagern.<br />

Die maximale Belastung im<br />

Übergangsbereich (318 N/mm 2 ) und die Ermüdungslebensdauer<br />

der Walzen (6 000 h)<br />

werden in Bild 11 gezeigt.<br />

Ergebnisse der<br />

Walzenmodernisierung<br />

n Maximale Belastung von 352 N/mm 2 auf<br />

318 N/mm 2 reduziert – das entspricht<br />

9,6 %.<br />

n Ermüdungslebensdauer der Walzen von<br />

4 400 h auf 6 000 h erhöht – das entspricht<br />

36 %.<br />

n Ermüdungslebensdauer L10a der Standard-Lager<br />

von Timken von 2 800 auf<br />

4 500 h erhöht – das entspricht 60 %.<br />

n Ermüdungslebensdauer L10a der neuen<br />

Duraspexx-Lager von 2 800 h auf 9 000 h<br />

erhöht – das entspricht 120 %.<br />

Aufgrund von häufigen Walzenzapfenbrüchen<br />

im Bereich der Übergangsradien<br />

wird marktweit nach der Modernisierung<br />

von Walzwerken verlangt. Timken verfügt<br />

über umfangreiche Erfahrungen auf diesem<br />

Gebiet und bietet sowohl technische Unterstützung<br />

bei der Optimierung von Walzenkonstruktionen<br />

als auch Lager mit einem<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2017</strong>

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