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antriebstechnik 1-2/2017

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LINEARTECHNIK<br />

01 Aufbau des Prüfstands 02 Abhängigkeit der Reibkraft von der Komponententemperatur<br />

Der Prüfstand besteht im Wesentlichen aus einem länglichen Maschinenbett,<br />

einem darauf mittig befestigten Träger sowie einer<br />

Verfahreinheit, welche den Vorschub realisiert. Diese wird durch<br />

einen Linearmotor angetrieben und auf zwei dauergeschmierten<br />

Profilschienenführungen geführt. Die einachsig verfahrbare Anlage<br />

ist für die Untersuchung von Profilschienenführungen von bis zu<br />

3 m Länge ausgelegt.<br />

Im Zuge der durchzuführenden Versuche werden sowohl an der<br />

Unterseite, als auch an der Oberseite des Trägers je eine Profilschiene<br />

montiert. Zur Realisierung einer externen Belastung werden der<br />

obere und der untere Schuh über zwei seitlich angebrachten Platten<br />

miteinander verbunden. Zur Messung der externen Last ist auf einer<br />

Platte ein Dehnungsmessstreifen appliziert, mit dem die vorherrschende<br />

Kraft an den Schuhen eingestellt werden kann. Die Reibkraft<br />

der Profilschienenführung wird über einen piezo-elektrischen<br />

Kraftsensor gemessen, welcher den oberen Führungsschuh mit der<br />

Antriebseinheit verbindet. Somit wird die der Verfahrbewegung entgegen<br />

gerichtete Widerstandskraft gemessen, welche durch die Reibung<br />

innerhalb der Komponente bestimmt wird. Dabei wird lediglich<br />

die Gesamtreibkraft der Komponente ermittelt. Eine Unterteilung<br />

in ihre Anteile hinsichtlich der beiden Laufflächen ist mithilfe<br />

dieses Versuchsaufbaus allerdings nicht möglich.<br />

03 Vergleich der Baugrößen<br />

Verlauf aufweist, der sich aus dem Zusammenspiel verschiedener<br />

Reibphänomene zusammensetzt.<br />

Bei der Aufnahme der Reibkraft wird auf einen piezo-elektrischen<br />

Kraftsensor zurückgegriffen, dessen absoluter Fehler folgendermaßen<br />

angegeben wird [2]:<br />

Messprinzip und Messtechnik<br />

Profilschienenführungen werden in den meisten Fällen in einem<br />

instationären Zustand betrieben, weshalb der entstehende Wärmeeintrag<br />

als Funktion der Vorschubgeschwindigkeit bekannt sein<br />

muss. Dieser Wärmeeintrag ergibt sich aus der Reibleistung der<br />

Profilschienenführung, welche das Produkt aus Reibkraft F R<br />

und<br />

Vorschubgeschwindigkeit v f<br />

entspricht, Gleichung 1.<br />

Die Reibkraft einer Profilschienenführung ergibt sich aus einer<br />

Überlagerung von Rollreibung, Gleitreibung, Schmierstoffreibung<br />

und Dichtungsreibung und ist daher geschwindigkeitsabhängig. Da<br />

kein ganzheitlicher theoretischer Berechnungsansatz existiert,<br />

muss auf praktische Versuche zurückgegriffen werden. Die Darstellung<br />

der gemessenen Reibkraft über der Geschwindigkeit ergibt<br />

eine sogenannte Stribeck-Kurve, welche einen charakteristischen<br />

Der maximale Fehler des DMS, über den die Last eingestellt wird,<br />

ergibt sich zu [3]:<br />

Aufgrund der Lastabhängigkeit der Reibkraft kommt es bei der<br />

Gesamtunsicherheit zu einer Fehlerfortpflanzung. Unter der Annahme,<br />

dass die Reibkraft dem Coulomb’schen Gesetz folgt und<br />

somit proportional der Last ist, ergibt sich die Gesamtunsicherheit<br />

zu 1,35 %.<br />

Neben den Kraftmessungen werden zudem Dauerversuche<br />

durchgeführt, die der Validierung des Prognosemodells dienen. Im<br />

Zuge dessen wird der zeitliche Verlauf des Temperaturfelds an charakteristischen<br />

Punkten gemessen. Aufgrund der Symmetrie der<br />

Profilschiene und des Trägers stellt sich in Querrichtung ein zur<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 61

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