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n 9 Methoden der Arbeit<br />
der Arbeiter, der in der Bibelwahrheit unterrichtet, der Zuhörerschaft näherkommen,<br />
als in einer großen Versammlung. Auf unseren Lagerversammlungen werden meist<br />
zu viele Predigten gehalten. Dies legt den Predigern eine schwere Last auf. Vieles,<br />
das Aufmerksamkeit nötig hat, wird dadurch vernachlässigt. Viele kleine Dinge, die<br />
ernsten Übeln die Tür öffnen, werden übersehen. Der Prediger wird körperlicher Kraft<br />
und Zeit geraubt, die er in Weihe und Gebet zubringen sollte, um seine eigene Seele<br />
in Gottes Liebe zu erhalten. Und wenn eine Predigt der anderen folgt, bleibt den<br />
Zuhörern keine Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. Ihre Sinne werden verwirrt, und der<br />
Gottesdienst erscheint ihnen langweilig und ermüdend.<br />
Es sollte weniger gepredigt, dafür mehr belehrt werden. Es sind Menschenseelen<br />
anwesend, die mehr Licht benötigen, als sie aus einer Predigt empfangen können.<br />
Einige brauchen längere Zeit als andere, die vorgeführten Wahrheitspunkte zu erfassen.<br />
Würde ihnen die Wahrheit ein wenig klarer vorgeführt, könnten sie dieselbe<br />
verstehen, und sie wäre für sie wie ein Nagel an einem festen Ort.<br />
Es wurde mir gezeigt, dass unsere Lagerversammlungen an Interesse und Erfolg<br />
zunehmen müssen. Ich habe gesehen, dass auf diesen Versammlungen, während<br />
wir uns dem Ende nähern, weniger gepredigt und mehr Bibelstudium betrieben werden<br />
würde. Kleine, über den ganzen Lagergrund zerstreute Gruppen, jede mit einem<br />
Leiter und mit ihren Bibeln in den Händen, diskutierten in freier Unterhaltung über<br />
biblische Themen.<br />
Auf diese Weise unterrichtete Jesus auch seine Jünger. Scharte sich die Volksmenge<br />
um den Heiland, unterwies er die Jünger und die Versammlung. Nach der<br />
Ansprache begaben sich die Jünger unter das Volk und wiederholten, was Christus<br />
gesagt hatte. Oft wandten die Hörer Christi Worte falsch an, und die Jünger sagten<br />
ihnen dann, was die Schrift lehrte und was Christus mit seinen Worten meinte.<br />
Der große Lehrer brachte seine Zuhörer mit der Natur in Berührung, damit sie der<br />
Stimme lauschen konnten, die aus allem Erschaffenen zu uns spricht. Wenn dann<br />
ihr Herz aufgeschlossen und ihr Geist empfänglich war, half er ihnen, die geistliche<br />
Lehre der Szenen, auf denen ihr Auge ruhte, zu begreifen. Die Gleichnisse, durch die<br />
er ihnen so gern göttliche Wahrheiten vermittelte, zeigen, wie sehr sein Geist den<br />
Einflüssen der Natur offen war, und welche Freude er daran hatte, geistliche Lehren<br />
aus alltäglichen Vorgängen abzuleiten. Education, 102<br />
88 – Säen und ernten<br />
»Dieser sät, der andere erntet.« Johannes 4, 37 Der Heiland sprach diese Worte, als er<br />
seine Jünger rief und sie aussenden wollte. In ganz Judäa hatte Jesus den Samen der<br />
Wahrheit gesät und klar und deutlich den Erlösungsplan vorgeführt, denn er wurde<br />
nie müde, die Wahrheit zu verkündigen. Das irdische Werk <strong>des</strong> großen Lehrers sollte<br />
bald abgeschlossen sein. Seine Jünger sollten ihm folgen, sollten ernten, was er<br />
gesät hatte, damit der Sämann und die Schnitter sich zusammen freuen möchten.<br />
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