Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Prediger der Gerechtigkeit 2 n<br />
vertraut, damit er Zugang zu ihren Herzen finden und ihnen die unvergänglichen<br />
Reichtümer offenbaren könne. Christus kam auf diese Welt, um zu zeigen, dass der<br />
Mensch, wenn er die Kraft aus der Höhe annimmt, ein fleckenloses Leben führen<br />
kann. Mit unermüdlicher Geduld und teilnehmender Hilfsbereitschaft suchte er den<br />
Bedürfnissen der Menschen zu entsprechen. Durch die sanfte Berührung der Gnade<br />
verbannte er Zweifel und Un ruhe aus der Seele, verwandelte Feindschaft in Liebe<br />
und Unglauben in Vertrauen ... Jesus machte keinen Unterschied bei der Nationalität,<br />
dem Rang oder Glaubensbekenntnis. Die Pharisäer und Schriftgelehrten wollten<br />
gern die Himmelsgaben auf einen Ort und ein Volk beschränken und die übrigen der<br />
Gottesfamilie in der Welt davon ausschließen: Jesus aber kam, um jede Trennwand<br />
niederzureißen. Er kam um zu zeigen, dass die Gaben der Barmherzigkeit und der<br />
Liebe so unbeschränkt sind wie Luft, Licht oder Regen, der die Erde erfrischt.<br />
Das Leben Christi gründete eine Religion, in der es keine Elite gibt, eine Religion,<br />
durch die Juden und Heiden, Freie und Gefangene in allgemeiner Brüderschaft<br />
verbunden, alle gleich vor Gott sind. Seine Handlungsweise wurde von keiner Klugheit<br />
beeinflusst. Er machte keinen Unterschied zwischen Nachbarn und Fremden,<br />
zwischen Freunden und Feinden. Jede Menschenseele, die nach dem Wasser <strong>des</strong><br />
Lebens dürstete, bewegte sein Herz.<br />
An keinem menschlichen Wesen ging Jesus achtlos vorüber, sondern suchte das<br />
rettende Heilmittel bei jedem anzuwenden. In welcher Gesellschaft er sich auch befand,<br />
führte er eine Lehre vor, die der Zeit und den Umständen angepasst war. Jede<br />
Vernachlässigung oder Beleidigung, die sich die Menschen gegen ihre Mitmenschen<br />
schuldig machten, überzeugten ihn nur noch mehr von dem Bedürfnis seiner göttlichmenschlichen<br />
Anteilnahme. Er versuchte die rauesten und am wenigsten Versprechenden<br />
mit Hoffnung zu erfüllen, indem er ihnen versprach, dass sie ohne Tadel und<br />
rein werden und einen Charakter erlangen könnten, wodurch sie als Kinder Gottes<br />
erkennbar würden.<br />
Er kam oft mit solchen zusammen, die unter Satans Herrschaft geraten waren und<br />
keine Kraft mehr besaßen, sich aus seinen Fesseln zu befreien. Zu so einer entmutigten,<br />
kranken, versuchten, gefallenen Seele sprach Jesus Worte zärtlichen Mitleids,<br />
Worte, wie sie gerade nötig waren und verstanden werden konnten. Er traf andere,<br />
die im ernsten Handgemenge mit dem Seelenfeind kämpften. Solche ermutigte er,<br />
auszuharren und versicherte ihnen, dass sie gewinnen würden, denn es seien Engel<br />
Gottes an ihrer Seite und würden den Sieg schenken.<br />
Am Tisch der Zöllner saß er als ein geehrter Gast und zeigte durch seine Teilnahme<br />
und Geselligkeit, dass er die Würde der Menschheit anerkannte. Und die Leute<br />
wollten seines Vertrauens würdig werden. Seine Worte fielen mit gesegneter, lebengebender<br />
Kraft in ihre ausgetrockneten Herzen. Neue Regungen wurden in ihnen geweckt,<br />
und diesen Ausgestoßenen der menschlichen Gesellschaft öffnete sich die<br />
Möglichkeit eines neuen Lebens.<br />
Obwohl er Jude war, hatte Jesus doch offen und frei Umgang mit den Bewohnern<br />
von Samaria, indem er die pharisäischen Sitten seines Volkes nicht beachtete. Trotz<br />
28