Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen
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plizierter verläuft auch die Entwicklung<br />
eines Kindes. Eine gute Integration dieser<br />
Sinne wirkt sich also fördernd auf die<br />
gesamte Entwicklung des Kindes aus.<br />
3.1 Fühlen – Taktile Wahrnehmung<br />
Unsere Haut ist bereits von Geburt an das<br />
größte, schwerste und wichtigste Sinnesorgan.<br />
Da sich das Nervensystem und die<br />
Haut aus der gleichen Gewebeschicht<br />
bestehen, spielen Berührungsreize eine<br />
Schlüsselrolle in der Organisation des<br />
Gehirns. Körperliche Berührungen wie<br />
Berührungserfahrungen, Zärtlichkeiten,<br />
Hautkontakte, Geborgensein, Gehaltenwerden,<br />
das Urvertrauen entwickeln, sind<br />
die Basis für alle Schritte in die Welt.<br />
Dabei sind zweierlei Reize zu unterscheiden:<br />
Bei Reizen, die <strong>durch</strong> die Kleidung<br />
oder warmes Wasser entstehen, erhält<br />
das Gehirn keine direkten Informationen,<br />
von welcher Stelle auf der Haut dieser<br />
Berührungsreiz stammt. Tastreize aus<br />
dem Mund-, Hand- und Fingerbereich<br />
sind jedoch äußerst sensibel und werden<br />
zu den höchsten Gehirnregionen weitergeleitet<br />
und dort entsprechend verarbeitet<br />
und in <strong>Bewegung</strong>sreaktionen umgesetzt.<br />
Ohne Haut kann niemand leben!<br />
3.2 Der Gleichgewichtssinn<br />
Das Gleichgewichtssystem arbeitet mit<br />
allen anderen Sinnessystemen zusammen.<br />
Das Gleichgewichtsorgan befindet<br />
sich in den Bogengängen des Innenohrs.<br />
Bei jeder <strong>Bewegung</strong> verändert sich der<br />
Flüssigkeitsstand in den Bogengängen,<br />
wo<strong>durch</strong> winzige Härchen im Innenohr<br />
berührt werden. Rezeptoren leiten die<br />
Informationen an das Gehirn weiter und<br />
Kapitel III<br />
ermöglichen da<strong>durch</strong> Anpassungsreaktionen<br />
an alle Gleichgewichtsveränderungen.<br />
Sämtliche <strong>Bewegung</strong>sformen (Gehen,<br />
Laufen, Hüpfen, Springen, Schaukeln etc.)<br />
reizen diese Gleichgewichtsrezeptoren.<br />
Ohne Gleichgewichtssinn ist keine<br />
<strong>Bewegung</strong> möglich!<br />
3.3 Der <strong>Bewegung</strong>ssinn<br />
Dieser Sinn hat vielerlei Namen und wird<br />
auch Spannungssinn, Tiefensensibilität,<br />
Eigenwahrnehmung, kinästhetische<br />
Wahrnehmung oder Propriozeption genannt.<br />
Er ist bereits im Mutterleib funktionsfähig<br />
und vermittelt dem Gehirn über<br />
die Rezeptoren im Gewebe, in den Muskeln,<br />
Sehnen, Bändern und Knochen in<br />
jedem Augenblick der <strong>Bewegung</strong> die Stellung<br />
der Körperteile zueinander. Ohne<br />
diese Eigenwahrnehmung wären alle<br />
<strong>Bewegung</strong>en langsamer, ungeschickter,<br />
anstrengender oder eingeschränkt.<br />
In Zusammenarbeit vor allem mit dem<br />
optischen Sinn verhilft uns der <strong>Bewegung</strong>ssinn<br />
zu Anpassungen an die jeweilige<br />
Umwelt.<br />
Ohne <strong>Bewegung</strong>ssinn keine Körperorientierung!<br />
3.4 Der Geruchssinn<br />
Wenn wir von Wahrnehmungsförderung<br />
sprechen, vergessen wir oft Angebote<br />
auch im Bereich unseres Geruchsorgans<br />
zu machen. Offensichtlich ist uns nicht<br />
mehr bewusst, welche Funktion und<br />
Qualität der Geruchssinn für unser Wohlbefinden<br />
und damit auch für unsere<br />
Entwicklung hat. Gelegentlich taucht die<br />
Bedeutung in Redewendungen wieder<br />
auf („Stunk machen“/„ich kann dich<br />
nicht mehr riechen“/„von einer Sache