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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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bildete ist, im Laufe der ersten Wochen<br />

und Monate aber eine rasante Entwicklung<br />

<strong>durch</strong>läuft.<br />

Ohne genügend Anreize zum optischen<br />

Wahrnehmen verkümmert der Sehsinn!<br />

3.7 Der akustische Sinn<br />

Bereits im Mutterleib kann das ungeborene<br />

Kind Töne und Geräusche unterscheiden<br />

und darauf reagieren. Eine<br />

ungestörte Hörfähigkeit ist die Voraussetzung<br />

zum Sprechenlernen und gerade<br />

in unserer stets Lärm produzierenden<br />

Umwelt (ständige Musikberieselung,<br />

Verkehrslärm, Lärm in Kindergruppen)<br />

nicht selbstverständlich. Damit sich das<br />

Hören in der frühen Kindheit adäquat<br />

entwickeln kann, muss das Kind eine Vielfalt<br />

von lauten/leisen Geräuschen, Worten,<br />

Klängen, Rhythmen erfahren.<br />

Ohne Hörsinn ist das Leben langweilig!<br />

Analog zur Bedeutung der <strong>Bewegung</strong> für<br />

die kindliche Entwicklung ist auch die<br />

Entwicklung der Wahrnehmung als ganzheitlicher<br />

Prozess zu verstehen. Auch hier<br />

sind die permanenten Wechselwirkungen<br />

zwischen der eigentlichen Sinnesleistung,<br />

den momentanen emotionalen Befindlichkeiten,<br />

der sozialen Umgebung<br />

(Personen und Räume), der Motivation<br />

und der Aufmerksamkeitsspanne zu berücksichtigen.<br />

Insofern ist Wahrnehmung<br />

Kapitel III<br />

auch ein stets individueller und selektiver<br />

Prozess.<br />

Jean Ayres hat in ihrem Buch „Bausteine<br />

der kindlichen Entwicklung“ sehr anschaulich<br />

und verständlich dargelegt,<br />

dass die taktile, vestibuläre und propriozeptive<br />

Wahrnehmung die grundlegenden<br />

menschlichen Wahrnehmungsleistungen<br />

sind, auf deren Basis alle anderen Sinnesund<br />

Wahrnehmungsleistungen sich erst<br />

entwickeln können. Leider sind diese<br />

Zusammenhänge und die sich daraus für<br />

die Entwicklungsförderung von Kindern<br />

abzuleitenden Maßnahmen noch sehr<br />

wenig bekannt. Viele gutgemeinte<br />

Förderansätze sind deshalb unwirksam<br />

und bringen Kinder in deren Entwicklung<br />

nur kurzfristig, aber nicht dauerhaft<br />

voran. Zudem werden Kinder bereits in<br />

frühem Lebensalter zu sehr auf audiovisuelle<br />

Wahrnehmungsleistungen fixiert.<br />

Hören und Sehen stehen so sehr im<br />

Vordergrund, dass es notwendig und reizvoll<br />

ist, andere Sinne verstärkt zu aktivieren.<br />

Wenn der andere nicht nur sehend<br />

oder hörend, sondern auch fühlend oder<br />

riechend erkannt wird, entstehen neue,<br />

vielgerichtete und (ent-) spannende<br />

Wahrnehmungen. Diese schaffen gerade<br />

bei entwicklungsverzögerten Kindern die<br />

Voraussetzungen, um die sozial-emotionale<br />

und kognitive Entwicklung zu fördern.

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