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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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54<br />

VIII Förderdiagnostische Hinweise<br />

Ausgangspunkt einer diagnostischen Vorgehensweise<br />

ist immer ein beobachtetes<br />

„Problemverhalten“. Jedes „Problemverhalten“<br />

steht in Zusammenhang mit einer<br />

Vielzahl anderer Verhaltensweisen. Es ist<br />

deshalb immer wichtig, „das Andere“ zu<br />

erfahren. Wir müssen deshalb immer die<br />

uns vorliegenden Informationen ordnen<br />

und strukturieren.<br />

8.1 Warum ist die Beobachtung von<br />

Kindern ein wichtiges pädagogisches<br />

Anliegen?<br />

Wir wissen, dass jedes Kind eine individuelle<br />

Entwicklung <strong>durch</strong>läuft, die Raum,<br />

Zeit und Tempo für die einzelnen Lernschritte<br />

braucht. Gerade bei Kindern im<br />

Alter von 3–6 Jahren und in zunehmendem<br />

Maße auch bei Kindern der ersten<br />

und zweiten Grundschulklasse finden wir<br />

daher deutliche Unterschiede im Entwicklungsstand<br />

und den einzelnen Fähigkeitsbereichen.<br />

Entwicklungstabellen, die für<br />

jede Altersstufe eine Norm benennen,<br />

werden der individuellen Entwicklung<br />

eines Kindes deshalb nicht gerecht und<br />

setzen pädagogische Fachkräfte/Lehrkräfte<br />

und vor allem Eltern unter einen<br />

enormen Erwartungsdruck, der das Kind<br />

wiederum in seinen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

einengen oder gar bremsen<br />

kann.<br />

Eine sinnvolle und zugleich wichtige Hilfe<br />

stellt die Möglichkeit zur gezielten und<br />

strukturierten Beobachtung des Kindes<br />

dar. Ausgehend von Zufallsbeobachtungen<br />

können wir Kinder unter Verwendung<br />

gezielter Beobachtungskriterien in Spielund<br />

<strong>Bewegung</strong>ssituationen genauer einschätzen:<br />

• Warum will ich ein Kind beobachten?<br />

(vorangegangene Zufallsbeobachtungen/Defizite/Fähigkeiten/Elternfragen<br />

etc.?)<br />

• Was genau will ich beobachten?<br />

(Motorik, Sprache, Sozialverhalten,<br />

Spielverhalten, Selbstständigkeit,<br />

kommunikatives Verhalten etc.?)<br />

• Welche spezifischen Fähigkeiten will<br />

ich beobachten? (z.B. aus dem Bereich<br />

der <strong>Bewegung</strong>: Grobmotorik/Gleichgewichtsfähigkeit/Orientierungsfähigkeit/Fortbewegungsfähigkeit<br />

etc.?<br />

Oder aus dem Bereich der Wahrnehmung:<br />

Figur-Grund-Wahrnehmung/<br />

räumliche Zuordnung/Über-/Untersensibilisierung<br />

des Tastsinnes etc.?)<br />

• Muss ich eine Materialauswahl bereitstellen<br />

oder das Kind in einer „natürlichen“<br />

Situation beobachten?<br />

• In welcher Situation, zu welcher Zeit,<br />

wie lange, mit wem zusammen will ich<br />

beobachten?<br />

• Wie will ich das Ergebnis festhalten<br />

und auswerten? (Fotos,Video/Formblatt/Besprechung?)<br />

Bei der gezielten Beobachtung müssen<br />

wir uns stets der Gefahr der subjektiven<br />

Bewertung und Interpretation bewusst<br />

sein. Erwartungshaltungen können das

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