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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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Beobachtungsergebnis leicht und schnell<br />

verfälschen. Eine gemeinsame Beobachtung<br />

mit einer Kollegin ist deshalb oftmals<br />

sinnvoll und angeraten. Auch müssen<br />

wir die Tagesform/-befindlichkeit des<br />

Kindes, den jeweiligen situativen Kontext,<br />

die Größe der Gruppe etc. in unsere Auswertungen<br />

mit einbeziehen.<br />

Grundsätzlich sollen unsere Beobachtungen<br />

nicht ein vermutetes Defizit eines<br />

Kindes bestätigen, sondern im Sinne<br />

einer förderdiagnostischen Vorgehensweise<br />

die posiviten Fähigkeiten/Interessen<br />

entdecken, um von hieraus entsprechende<br />

entwicklungsfördernde Angebote<br />

machen zu können. Die Ergebnisse unserer<br />

Beobachtungen dürfen uns auch nicht<br />

zu vorschnellen Bewertungen veranlassen.<br />

Das Ergebnis muss <strong>durch</strong> andere<br />

und zusätzliche Informationen (Elterngespräch/häufigereBeobachtungen/Gespräch<br />

mit Fachleuten) gestützt, gegebenenfalls<br />

auch korrigiert werden.<br />

8.2 Sind Testverfahren ein geeignetes<br />

Mittel, um Informationen über den<br />

Fähigkeitsstand eines Kindes zu<br />

gewinnen?<br />

Es gibt in der BRD eine Reihe von Tests,<br />

mit deren Hilfe abweichendes Verhalten,<br />

<strong>Bewegung</strong>s- und Wahrnehmungsauffälligkeiten<br />

festgestellt werden können.<br />

Zu den geläufigsten und am häufig praktiziertesten<br />

sind die Folgenden zuzählen:<br />

• MOT 4–6 (Motorik-Test für 4–6-jährige)<br />

von Zimmer/Cicurs.<br />

• DMB (Diagnostisches Inventar motorischer<br />

Basiskompetenzen) von Eggert<br />

(5–9-jährige).<br />

Förderdiagnostische Hinweise<br />

• Sensomotorisches Entwicklungsgitter<br />

von Kiphard.<br />

• (CMV) Checkliste motorischer Verhaltensweisen.<br />

• FEW (Frostigs Entwicklungstest der<br />

visuellen Wahrnehmung für 4–8-jährige<br />

Kinder).<br />

• Kiphard, E. J.: Wie weit ist ein Kind entwickelt.<br />

Eine Anleitung zur Entwicklungsüberprüfung.<br />

Hinsichtlich des Einsatzes und der Verwendung<br />

sollten wir uns grundsätzlich<br />

darüber einig sein, dass Tests lediglich<br />

Hilfsmittel und ergänzende Mittel unserer<br />

(täglichen) Beobachtungen sein können.<br />

Der Hinweis auf eine Reihe gängiger Testverfahren<br />

soll lediglich der Information<br />

dienen und nicht als Aufforderung verstanden<br />

werden, diese ohne eine fachlich<br />

qualifizierte Anleitung kritiklos „auszuprobieren“.<br />

Ferner ist zu berücksichtigen,<br />

dass viele Faktoren (z.B. die Tagesverfassung<br />

des Kindes, aktuelle physische und<br />

psychische Verfassung des Kindes, Tageszeit,<br />

Ablenkungen, emotionale „Wärme“<br />

der/des Testenden u.a.m.) die Testergebnisse<br />

verfälschen und uns somit ein falsches<br />

Bild der Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

eines Kindes liefern können.<br />

In der Regel ist Diagnostik im frühen Kindesalter<br />

immer in Spielhandlungen zu<br />

integrieren. Statt einer starren Testkonstruktion<br />

sind systematische und strukturierte<br />

Beobachtungssituationen altersangemessen.<br />

Als grobe Richtschnur, was<br />

ein Kind in welchem Alter können sollte,<br />

empfehle ich die Entwicklungsbausteine<br />

wie sie bei HOLLE (1993) und bei BAL-<br />

STER (1998) in sehr überschaubarer und<br />

aussagekräftiger Weise genannt werden.<br />

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