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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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56<br />

IX<br />

Wie kann die Bauplanung <strong>Bewegung</strong>sangebote<br />

unterstützen oder: Was können wir mit einfachen<br />

Mitteln in unserer Einrichtung verändern?<br />

Mit diesen und ähnlichen Fragen setzen<br />

sich pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte<br />

in unseren Fortbildungsveranstaltungen<br />

immer wieder auseinander. Gemeinsam<br />

wurde und wird immer wieder<br />

überlegt, wie äußere und innere Räume<br />

möglichst kostengünstig oder kostenneutral<br />

so verändert werden können,dass sich<br />

die Kinder im Sinne einer psychomotorischen<br />

Erziehung und Förderung kreativ<br />

und gleichzeitig sicher bewegen können.<br />

In den vorangegangenen Kapiteln ist<br />

immer wieder angeklungen, dass wir es<br />

in Kindergärten und Grundschulen mit in<br />

ihrer Persönlichkeits- und Fähigkeitsentwicklung<br />

sehr unterschiedlichen Kindern<br />

zu tun haben. Entsprechend des didaktisch-methodischen<br />

Prinzips der Binnendifferenzierung<br />

müssen wir auch bei der<br />

Außengeländegestaltung von Kindergarten<br />

und Grundschule diese Fähigkeiten,<br />

mehr aber noch die Bedürfnisse der<br />

Kinder berücksichtigen. Diese lassen sich<br />

stichwortartig folgendermaßen zusammenfassen:<br />

• Kinder brauchen Freiflächen, um sich<br />

auszutoben und zu bewegen.<br />

• Kinder haben das Bedürfnis nach Ruhe<br />

und Rückzug vom Gruppengeschehen.<br />

• Kinder wollen kreativ werden und gestalten.<br />

• Kinder wollen sich und ihre Umgebung<br />

wahrnehmen und entdecken.<br />

Nehmen wir als Erwachsene diese Bedürfnisse<br />

der Kinder ernst, so ist es unsere<br />

Pflicht, entsprechende Räume mit in<br />

unsere Planungen zu integrieren und<br />

tatsächlich auch zur Verfügung zu stellen.<br />

Selbstverständlich gilt es hier auch Risiken<br />

und Gefahrenstellen für die Kinder<br />

auszuschließen. Allerdings sollten wir vor<br />

lauter <strong>Sicherheit</strong>sfragen nicht unsere<br />

pädagogischen Überlegungen ins Abseits<br />

führen. Hier gilt es „...einen erstrebenswerten<br />

Spielwert sicher zu ermöglichen –<br />

und es gilt nicht, eine <strong>Sicherheit</strong>sbestimmung<br />

in eben noch bespielbarer Form<br />

umzusetzen“ (HARTMANN, 1998).<br />

Der Kern und das Entscheidende unserer<br />

pädagogischen Überlegungen dabei ist<br />

die Förderung eines möglichst breiten<br />

<strong>Bewegung</strong>s- und Wahrnehmungsrepertoires<br />

und die Aneignung vieler kognitiver<br />

<strong>Bewegung</strong>smuster sowie die Motivation<br />

insbesondere der Kinder, die im<br />

<strong>Bewegung</strong>sbereich negative Erfahrungen<br />

machten. Bei „schwächeren“ Kindern<br />

bewirken insbesondere kurze spielerische<br />

<strong>Bewegung</strong>spausen für die gesamte<br />

Gruppe bzw. Klasse, die flexibel in die<br />

Tagesabläufe eingeschoben werden, die<br />

höchste Förderung. Alle Kinder profitieren<br />

stark von gut gestalteten Außengeländen<br />

bzw. Schulhöfen, die attraktive<br />

und vielfältige <strong>Bewegung</strong>smöglichkeiten<br />

bieten.<br />

Sowohl geleitete als auch freie <strong>Bewegung</strong>sangebote<br />

können <strong>durch</strong> eine geschickte<br />

Bauplanung unterstützt werden:

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