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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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Psychomotorik – Beispiele aus der Praxis für die Praxis<br />

• Weiterhin sollte auch der Einsatz der<br />

(bei vielen Kindern beliebten) Wettspiele<br />

geplant eingesetzt werden. So<br />

ist auf jeden Fall zu vermeiden, dass<br />

immer die gleichen Kinder verlieren.<br />

Dies ist da<strong>durch</strong> möglich, dass die<br />

Spielauswahl so gestaltet wird, dass<br />

jedes Kind potentiell gewinnen kann –<br />

etwa <strong>durch</strong> Einbeziehung kognitiver<br />

Aufgaben oder Zufallsentscheidungen<br />

in die Spiele. Dieses Ziel ist auch in<br />

homogenen Gruppen gut realisierbar.<br />

Bestimmte Staffelspiele, bei denen ein<br />

einzelnes Kind sichtbar vor der ganzen<br />

Gruppe verlieren kann, sollten vermieden<br />

werden. Dies verhindert man da<strong>durch</strong>,<br />

dass in den Spielen Aufgaben<br />

nur von „Mannschaften“ gemeinsam<br />

gelöst werden können (vgl. New<br />

Games). Motorisch schwächere Kinder<br />

strengen sich in dieser Konstellation<br />

zwar ebenso an wie bei Einzelaktivitäten,<br />

ihre Schwäche wird aber nicht vor<br />

der gesamten Gruppe vorgeführt, so<br />

dass die Freude am Spiel erhalten bleibt.<br />

Wenn man diese Überlegungen bei der<br />

Spielauswahl beachtet, eignet sich fast<br />

jedes <strong>Bewegung</strong>sspiel für die Angebote<br />

in den Gruppen. Wichtig ist allerdings<br />

eine gewisse Abwechslung, damit alle<br />

motorischen und sensorischen Fähigkeiten<br />

gefördert werden können. An den<br />

Spielen sollten möglichst alle Kinder der<br />

Gruppe teilnehmen. Weigern sich einzelne<br />

Kinder, so sollte man diesen Gelegenheit<br />

geben, das Spiel zunächst eine Weile<br />

zu beobachten, um sich mit ihm vertraut<br />

zu machen und dann angstfreier mitmachen<br />

zu können. Ausscheidungsspiele<br />

sowie Staffeln, bei denen sich einzelne<br />

Kinder vor der Gesamtgruppe blamieren<br />

können, sollte man auch hier vermeiden.<br />

Optimal sind Spiele, die<br />

• mit möglichst wenig Material auskommen,<br />

• keine längeren Vorbereitungen benötitigen,<br />

• auch außerhalb von Kindergarten und<br />

Schule gespielt werden können,<br />

• eine verständliche und möglichst kurze<br />

Instruktion besitzen,<br />

• die gesamte Gruppe mit einbeziehen,<br />

• eine vielfältige Förderung bieten und<br />

• allen Beteiligten Freude bereiten.<br />

Wie kann man sich die spielerische<br />

<strong>Bewegung</strong>sförderung nun in der Praxis<br />

vorstellen?<br />

Optimal sind kurze, spielerische <strong>Bewegung</strong>sspiele<br />

unterschiedicher Art, die in<br />

unregelmäßigen Abständen in den Tagesablauf<br />

von Kindergarten und Grundschule<br />

eingestreut werden. So bietet sich z.B.<br />

an, am Ende von bewegungsarmen Aktivitäten<br />

eine Reihe kurzer <strong>Bewegung</strong>sspiele<br />

für die ganze Gruppe anzubieten.<br />

Es ist dazu nicht nötig, die Kinder umzuziehen<br />

oder den Turnraum/Klassenraum<br />

freizuräumen. Man kann ebenso gut mit<br />

der Gruppe kurz auf das Außengelände<br />

gehen und anschließend den normalen<br />

Tagesablauf fortsetzen.<br />

Für ungeübte Kinder erweisen sich 75<br />

Spielminuten in der Woche als ausreichend.<br />

Diese Zeitangabe bezieht sich auf<br />

Spielphasen zusätzlich zur Turnstunde<br />

und zusätzlich zur freien <strong>Bewegung</strong>szeit.<br />

Sind die motorischen Unterschiede zwischen<br />

den Kindern erst ausgeglichen,<br />

kann die Gesamtspielzeit für die angeleitete<br />

<strong>Bewegung</strong>sförderung zu Gunsten<br />

des freien Spiels etwas reduziert werden.<br />

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