Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen
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innen, Motopädinnen, andere qualifizierte<br />
Fachkräfte) stellt sich immer<br />
öfter. Die best informierte Erzieherin<br />
und der best informierte Lehrer können<br />
jedoch nicht die/den Fachfrau/Fachmann<br />
ersetzen. Der Belastbarkeit von<br />
pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte<br />
sind hier Grenzen gesetzt.<br />
• Wenn wir den Grundsatz beherzigen,<br />
dass Kinder über <strong>Bewegung</strong> ihren Körper,<br />
sich selbst, ihre räumliche, materiale<br />
Umwelt und ihre Mitmenschen<br />
erfahren und erleben, wird es uns gelingen,<br />
Kindern das Selbstwertgefühl,<br />
das Selbstbild und die <strong>Sicherheit</strong> zu<br />
vermitteln, die sie in dieser Gesellschaft<br />
benötigen.<br />
• Wenn wir das Kind als einen sich entwickelnden<br />
Menschen mit all seinen<br />
Schwächen akzeptieren und ihm den<br />
Lebens- und <strong>Bewegung</strong>sraum, den es<br />
für seine Entwicklung benötigt, zur Verfügung<br />
stellen, haben wir die wesentlichen<br />
Voraussetzungen zu einer umfassenden,<br />
auf zwischenmenschlichen<br />
Werten beruhenden Handlungsfähigkeit<br />
geschaffen. Dabei kommt dem<br />
Faktor „Zeit“ eine ganz entscheidende<br />
Rolle zu.<br />
• Geben wir Kindern doch ausreichend<br />
Zeit, die sie für ihr Spiel und ihr <strong>Bewegung</strong>sbedürfnis<br />
benötigen. Nehmen<br />
wir uns als Erwachsene doch die Zeit,<br />
Kindern dies zu ermöglichen.<br />
• Wichtige Veränderungsmöglichkeiten<br />
müssen sich auch diesbezüglich zunächst<br />
in unseren Köpfen abspielen.<br />
Wir müssen tatsächlich fragen, ob wir<br />
Kinder nicht immer mehr zu Leistungen<br />
drängen, die sie hinsichtlich ihres aktuellen<br />
Entwicklungsstandes noch nicht<br />
erbringen können und wozu sie selbständig<br />
noch gar nicht in der Lage sind.<br />
Kapitel V<br />
Produzieren wir da<strong>durch</strong> nicht eher<br />
unbeholfene und ungeschickt wirkende<br />
Kinder?<br />
5.4 Zur Notwendigkeit<br />
psychomotorischer Erziehung<br />
Psychomotorik als Inhalt, Erziehungsziel<br />
und Lebensprinzip kann zum „Leitfaden“<br />
der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung<br />
in Kindergarten und Grundschule<br />
werden. Beiden Institutionen als Ort zur<br />
Erfahrung elementarer lebenswichtiger<br />
Zusammenhänge kommt eine exponierte<br />
Stellung zu. Sie müssen die Orte sein, an<br />
denen Kinder sich bewegen dürfen, vielfältige<br />
Körper-, Raum- und Zeit- Erfahrungen<br />
machen können und sich als selbstbewusste,<br />
selbstsichere und handlungsaktive<br />
Menschen erfahren lernen.<br />
Die zahlreichen Wechselwirkungen zwischen<br />
motorischen und sensorischen<br />
Fähigkeiten und den anderen Bereichen<br />
der kindlichen Entwicklung (vgl. auch<br />
Kapitel 2.1) und die zunehmende Einschränkung<br />
der <strong>Bewegung</strong>smöglichkeiten<br />
und -fähigkeiten der Kinder führen<br />
zur Notwendigkeit, mehr <strong>Bewegung</strong>sangebote<br />
in pädagogischen Einrichtungen<br />
zu schaffen.<br />
Die Sportjugend <strong>Hessen</strong> (aber auch andere<br />
Bundesländer) hat sich <strong>durch</strong> verschiedene<br />
„Aktionen und Programme“ in den<br />
Grundschulen auf den Weg gemacht.<br />
Bei allen Bemühungen ist aber zu bedenken,<br />
dass viele Kinder im Vorfeld bereits<br />
Enttäuschungen erlebt haben und da<strong>durch</strong><br />
auch noch so gut gemeinte und<br />
geplante <strong>Bewegung</strong>sangebote/-situationen<br />
vermeiden: So profitieren von den<br />
üblichen freien <strong>Bewegung</strong>sangeboten