Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen
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5. Störungen der visuellenWahrnehmung,<br />
6. Gestörte Figur-Grund-Wahrnehmung,<br />
7. Störungen der Muskelspannung,<br />
8. Nicht altersgemäß entwickeltes<br />
Körperschema,<br />
9. Dyspraxie (Handlungsunfähigkeit),<br />
10. Störungen der Grobmotorik,<br />
11. Störungen der Feinmotorik,<br />
12. Störungen der Seitigkeit (Links-<br />
Rechts-Unterscheidung).<br />
Wir alle kennen aus unserer alltäglichen<br />
Arbeit Kinder und Situationen, in denen<br />
Symptome aus den oben genannten<br />
Bereichen auftreten können. Idealtypisch<br />
könnte man in Anlehnung an Balster<br />
(1998) nun Situationen von Kindern mit<br />
einem allgemeinen Wahrnehmungsmangel<br />
wie folgt beschreiben:<br />
• Gegenstände oder Personen am Rande<br />
des Blickfeldes werden kaum/nicht<br />
gesehen.<br />
• Ziele werden beim Werfen/Fangen<br />
nicht getroffen.<br />
• Unkonzentriertes Handeln.<br />
• Körperkontakt wird ver/-gemieden.<br />
• Formen und Gegenstände werden<br />
nicht/kaum erfühlt.<br />
• Das Handeln mit einem Partner gelingt<br />
nicht.<br />
• Auf bestimmte Signale oder Anweisungen<br />
erfolgt keine Reaktion.<br />
• Farben werden schlecht unterschieden.<br />
• Ein vorgegebener Rhythmus kann nicht<br />
eingehalten werden.<br />
• Das Kind wirkt schwerfällig, „verkrampft“.<br />
• Die links-rechts-Unterscheidung<br />
gelingt nicht.<br />
• Die Orientierung am eigenen Körper<br />
(vor allem auch bei geschlossenen<br />
Augen) gelingt nicht.<br />
Kapitel VII<br />
• Die Orientierung im Raum gelingt nicht.<br />
Im Folgenden wird eine der am häufigsten,<br />
komplexesten und deshalb nicht<br />
leicht erkennbaren <strong>Bewegung</strong>s- und<br />
Wahrnehmungsstörungen, die Dyspraxie,<br />
beispielhaft näher beschrieben:<br />
Bei der Handlungsplanung geht es um<br />
die bewusste und zielgerichtete Planung<br />
und Lenkung von <strong>Bewegung</strong>sabläufen.<br />
Voraussetzungen für eine gute Handlungsplanung<br />
sind ein gut entwickeltes<br />
Körperschema, eine ausgewogene <strong>Sicherheit</strong><br />
in der Seitigkeit (links-rechts-Unterscheidung,<br />
Überkreuzen der Körpermittellinie),<br />
sowie eine sichere Zeit- und<br />
Raumwahrnehmung. Voraussetzungen<br />
eines sicheren Körperschemas sind eine<br />
gute taktile, kinästhetische, vestibuläre<br />
und visuelle Wahrnehmung. <strong>Bewegung</strong>splanung<br />
verlangt ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit<br />
und Gedächtnisfähigkeit<br />
und fördert somit auch kognitive Fähigkeiten<br />
und Funktionen.<br />
Symptomatik der Dyspraxie<br />
• Verlangsamte, ungelenke <strong>Bewegung</strong>en.<br />
• Schwierigkeiten beim Anziehen,<br />
Kneten, Schneiden, Zeichnen, Kleben,<br />
Nachmachen von <strong>Bewegung</strong>en.<br />
• Unklare Vorstellung vom eigenen<br />
Körper bzw. einzelner Körperteile.<br />
• Erlernen neuer Spiele/Regeln fällt<br />
schwer.<br />
• Sprachliche Schwierigkeiten.<br />
• Schreibprobleme.<br />
Unter Berücksichtigung entwicklungspsychologischer<br />
Kriterien müssen wir<br />
wissen, dass 5– 6-jährige Kinder bereits<br />
in der Lage sind, einfache Alltagshand-