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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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52<br />

5. Störungen der visuellenWahrnehmung,<br />

6. Gestörte Figur-Grund-Wahrnehmung,<br />

7. Störungen der Muskelspannung,<br />

8. Nicht altersgemäß entwickeltes<br />

Körperschema,<br />

9. Dyspraxie (Handlungsunfähigkeit),<br />

10. Störungen der Grobmotorik,<br />

11. Störungen der Feinmotorik,<br />

12. Störungen der Seitigkeit (Links-<br />

Rechts-Unterscheidung).<br />

Wir alle kennen aus unserer alltäglichen<br />

Arbeit Kinder und Situationen, in denen<br />

Symptome aus den oben genannten<br />

Bereichen auftreten können. Idealtypisch<br />

könnte man in Anlehnung an Balster<br />

(1998) nun Situationen von Kindern mit<br />

einem allgemeinen Wahrnehmungsmangel<br />

wie folgt beschreiben:<br />

• Gegenstände oder Personen am Rande<br />

des Blickfeldes werden kaum/nicht<br />

gesehen.<br />

• Ziele werden beim Werfen/Fangen<br />

nicht getroffen.<br />

• Unkonzentriertes Handeln.<br />

• Körperkontakt wird ver/-gemieden.<br />

• Formen und Gegenstände werden<br />

nicht/kaum erfühlt.<br />

• Das Handeln mit einem Partner gelingt<br />

nicht.<br />

• Auf bestimmte Signale oder Anweisungen<br />

erfolgt keine Reaktion.<br />

• Farben werden schlecht unterschieden.<br />

• Ein vorgegebener Rhythmus kann nicht<br />

eingehalten werden.<br />

• Das Kind wirkt schwerfällig, „verkrampft“.<br />

• Die links-rechts-Unterscheidung<br />

gelingt nicht.<br />

• Die Orientierung am eigenen Körper<br />

(vor allem auch bei geschlossenen<br />

Augen) gelingt nicht.<br />

Kapitel VII<br />

• Die Orientierung im Raum gelingt nicht.<br />

Im Folgenden wird eine der am häufigsten,<br />

komplexesten und deshalb nicht<br />

leicht erkennbaren <strong>Bewegung</strong>s- und<br />

Wahrnehmungsstörungen, die Dyspraxie,<br />

beispielhaft näher beschrieben:<br />

Bei der Handlungsplanung geht es um<br />

die bewusste und zielgerichtete Planung<br />

und Lenkung von <strong>Bewegung</strong>sabläufen.<br />

Voraussetzungen für eine gute Handlungsplanung<br />

sind ein gut entwickeltes<br />

Körperschema, eine ausgewogene <strong>Sicherheit</strong><br />

in der Seitigkeit (links-rechts-Unterscheidung,<br />

Überkreuzen der Körpermittellinie),<br />

sowie eine sichere Zeit- und<br />

Raumwahrnehmung. Voraussetzungen<br />

eines sicheren Körperschemas sind eine<br />

gute taktile, kinästhetische, vestibuläre<br />

und visuelle Wahrnehmung. <strong>Bewegung</strong>splanung<br />

verlangt ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit<br />

und Gedächtnisfähigkeit<br />

und fördert somit auch kognitive Fähigkeiten<br />

und Funktionen.<br />

Symptomatik der Dyspraxie<br />

• Verlangsamte, ungelenke <strong>Bewegung</strong>en.<br />

• Schwierigkeiten beim Anziehen,<br />

Kneten, Schneiden, Zeichnen, Kleben,<br />

Nachmachen von <strong>Bewegung</strong>en.<br />

• Unklare Vorstellung vom eigenen<br />

Körper bzw. einzelner Körperteile.<br />

• Erlernen neuer Spiele/Regeln fällt<br />

schwer.<br />

• Sprachliche Schwierigkeiten.<br />

• Schreibprobleme.<br />

Unter Berücksichtigung entwicklungspsychologischer<br />

Kriterien müssen wir<br />

wissen, dass 5– 6-jährige Kinder bereits<br />

in der Lage sind, einfache Alltagshand-

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