Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen
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„<strong>Bewegung</strong> und Wahrnehmung“ alle Persönlichkeits-<br />
und Verhaltensanteile des<br />
Menschen theoretisch zwar als „eigene“<br />
Bereiche gesehen, die in der Realität<br />
jedoch stets untereinander und miteinander<br />
zu einem „großen Ganzen“ verbunden<br />
sind.<br />
Zwei einfache Beispiele sollen dies verdeutlichen:<br />
Unsere <strong>Bewegung</strong>saktivitäten haben<br />
immer etwas mit dem „Sozialen Erleben“<br />
einer Gruppe/der Mitspieler, mit unseren<br />
Einstellungen/Gefühlen zu Anderen, mit<br />
der Wahrnehmung der Anderen, mit der<br />
aktuellen Situation, in der ich Anderen<br />
begegne, mit der Intensität, mit der ich<br />
mich mit Anderen verständige, zu tun.<br />
Meine sprachlichen Aktivitäten haben<br />
immer etwas mit meiner Wahrnehmungsfähigkeit,<br />
meinen fein- und grobmotorischen<br />
<strong>Bewegung</strong>en (Sprache ist die<br />
höchst komplizierteste und umfassendste<br />
feinmotorische Handlung), meiner<br />
direkten sozialen Umgebung, meiner Aufmerksamkeitsfähigkeit,<br />
meiner Selbstsicherheit<br />
und damit mit meinem Gefühlszustand<br />
zu tun (vgl. Kapitel 2.1).<br />
Eigene langjährige Erfahrungen in der<br />
pädagogischen Arbeit mit behinderten/<br />
nichtbehinderten Kindern, schulischen,<br />
vor- und außerschulischen Gruppen,<br />
bestärken mich in der Annahme, dass die<br />
Psychomotorik als der Ansatz zu begreifen<br />
ist, der über vielfältige <strong>Bewegung</strong>sund<br />
Wahrnehmungsförderung den ganzen<br />
Menschen mit all seinen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten erreichen will und kann.<br />
Dabei geht es in erster Linie um die<br />
Weiterentwicklung der individuellen<br />
Persönlichkeit.<br />
Kapitel IV<br />
Was bedeutet das nun im Detail?<br />
• Welche weiteren Ziele verfolgt die<br />
Psychomotorik?<br />
• Welche inhaltlichen Möglichkeiten<br />
eröffnet die Psychomotorik?<br />
• Welche didaktisch-methodische Fragestellungen<br />
wirft die Psychomotorik<br />
auf?<br />
• Welche pädagogische Haltung, welches<br />
Menschenbild steckt in bzw. hinter der<br />
Psychomotorik?<br />
4.1 Intentionen der Psychomotorik<br />
Psychomotorik meint mehr als in den<br />
beiden Wortstämmen Psyche/Gefühl und<br />
Motorik/<strong>Bewegung</strong> zunächst zum Ausdruck<br />
kommt. Sie versteht sich als ein an<br />
der Persönlichkeit des Menschen orientierter<br />
Prozess, in welchem die Anteile<br />
des Sich-Bewegens und Bewegt-Werdens,<br />
des Wahrnehmens, des Fühlens, des<br />
Denkens, des aktiven Tuns, des Sprechens<br />
und Denkens in sozialen Bezügen auf<br />
das Engste miteinander verflochten sind.<br />
Wie die Entwicklung der Psychomotorik<br />
der letzten 20 Jahre in der BRD jedoch<br />
zeigt, besteht hinsichlich eines klaren<br />
und einheitlichen Verständnisses von<br />
Psychomotorik keine Übereinstimmung.<br />
Hinsichtlich der hier diskutierten Thematik<br />
lässt sich festhalten, dass die konkreten,<br />
beobachtbaren Tätigkeiten und<br />
Aktivitäten der Kinder den Ausgangspunkt<br />
dieses Lernprozesses bilden. Die<br />
aktive Auseinandersetzung und der handelnde<br />
Umgang mit seinem Körper, mit<br />
sich selbst, mit Personen und Materialien<br />
der Umgebung schafft Erfahrungs- und<br />
Handlungsspielräume. Die kindliche<br />
Wahrnehmung spielt hierbei eine zentrale