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Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen

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22<br />

„<strong>Bewegung</strong> und Wahrnehmung“ alle Persönlichkeits-<br />

und Verhaltensanteile des<br />

Menschen theoretisch zwar als „eigene“<br />

Bereiche gesehen, die in der Realität<br />

jedoch stets untereinander und miteinander<br />

zu einem „großen Ganzen“ verbunden<br />

sind.<br />

Zwei einfache Beispiele sollen dies verdeutlichen:<br />

Unsere <strong>Bewegung</strong>saktivitäten haben<br />

immer etwas mit dem „Sozialen Erleben“<br />

einer Gruppe/der Mitspieler, mit unseren<br />

Einstellungen/Gefühlen zu Anderen, mit<br />

der Wahrnehmung der Anderen, mit der<br />

aktuellen Situation, in der ich Anderen<br />

begegne, mit der Intensität, mit der ich<br />

mich mit Anderen verständige, zu tun.<br />

Meine sprachlichen Aktivitäten haben<br />

immer etwas mit meiner Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

meinen fein- und grobmotorischen<br />

<strong>Bewegung</strong>en (Sprache ist die<br />

höchst komplizierteste und umfassendste<br />

feinmotorische Handlung), meiner<br />

direkten sozialen Umgebung, meiner Aufmerksamkeitsfähigkeit,<br />

meiner Selbstsicherheit<br />

und damit mit meinem Gefühlszustand<br />

zu tun (vgl. Kapitel 2.1).<br />

Eigene langjährige Erfahrungen in der<br />

pädagogischen Arbeit mit behinderten/<br />

nichtbehinderten Kindern, schulischen,<br />

vor- und außerschulischen Gruppen,<br />

bestärken mich in der Annahme, dass die<br />

Psychomotorik als der Ansatz zu begreifen<br />

ist, der über vielfältige <strong>Bewegung</strong>sund<br />

Wahrnehmungsförderung den ganzen<br />

Menschen mit all seinen Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten erreichen will und kann.<br />

Dabei geht es in erster Linie um die<br />

Weiterentwicklung der individuellen<br />

Persönlichkeit.<br />

Kapitel IV<br />

Was bedeutet das nun im Detail?<br />

• Welche weiteren Ziele verfolgt die<br />

Psychomotorik?<br />

• Welche inhaltlichen Möglichkeiten<br />

eröffnet die Psychomotorik?<br />

• Welche didaktisch-methodische Fragestellungen<br />

wirft die Psychomotorik<br />

auf?<br />

• Welche pädagogische Haltung, welches<br />

Menschenbild steckt in bzw. hinter der<br />

Psychomotorik?<br />

4.1 Intentionen der Psychomotorik<br />

Psychomotorik meint mehr als in den<br />

beiden Wortstämmen Psyche/Gefühl und<br />

Motorik/<strong>Bewegung</strong> zunächst zum Ausdruck<br />

kommt. Sie versteht sich als ein an<br />

der Persönlichkeit des Menschen orientierter<br />

Prozess, in welchem die Anteile<br />

des Sich-Bewegens und Bewegt-Werdens,<br />

des Wahrnehmens, des Fühlens, des<br />

Denkens, des aktiven Tuns, des Sprechens<br />

und Denkens in sozialen Bezügen auf<br />

das Engste miteinander verflochten sind.<br />

Wie die Entwicklung der Psychomotorik<br />

der letzten 20 Jahre in der BRD jedoch<br />

zeigt, besteht hinsichlich eines klaren<br />

und einheitlichen Verständnisses von<br />

Psychomotorik keine Übereinstimmung.<br />

Hinsichtlich der hier diskutierten Thematik<br />

lässt sich festhalten, dass die konkreten,<br />

beobachtbaren Tätigkeiten und<br />

Aktivitäten der Kinder den Ausgangspunkt<br />

dieses Lernprozesses bilden. Die<br />

aktive Auseinandersetzung und der handelnde<br />

Umgang mit seinem Körper, mit<br />

sich selbst, mit Personen und Materialien<br />

der Umgebung schafft Erfahrungs- und<br />

Handlungsspielräume. Die kindliche<br />

Wahrnehmung spielt hierbei eine zentrale

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