Mehr Sicherheit durch Bewegung - Unfallkasse Hessen
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und Wahrnehmung kennenlernen und<br />
erfahren.<br />
• Neue Geräte kennen lernen (Rollbrett,<br />
Pedalo, Trampolin, Therapiekreisel<br />
etc.).<br />
• Natürliche Räume (Wald, Wiese, Sand<br />
etc.) und Naturmaterialien kennen<br />
lernen.<br />
• Sich im Wasser orientieren lernen.<br />
• <strong>Bewegung</strong>slandschaften, <strong>Bewegung</strong>sbaustellen<br />
errichten.<br />
4.3 Methodische Fragestellungen<br />
4.3.1 Zur Person der/des Erziehenden<br />
Wenn hier die Rolle der pädagogischen<br />
Fachkräfte im erzieherischen Prozess<br />
angesprochen wird, dann geht es nicht<br />
um konkrete, didaktisch-methodische<br />
Anweisungen oder gar um eine Rezeptologie.<br />
Wichtig erscheint die Frage, wie<br />
pädagogische Fachkräfte Förderangebote<br />
und Entwicklungsreize für Kinder erlebnisreich<br />
und motivations-fördernd initiieren<br />
können. Dabei wird die eigene Rolle,<br />
das eigene Verhalten zum Gegenstand<br />
pädagogischer Überlegungen und Reflexionen.<br />
Wenn wir Kinder zu handlungsfähigen<br />
Personen erziehen wollen, gilt es<br />
Situationen zu schaffen, die zur Entwicklung<br />
von Selbstständigkeit, Eigenaktivität<br />
und Neugierverhalten beitragen. Zu<br />
strenge und direktive Verhaltensweisen,<br />
zu fest strukturierte <strong>Bewegung</strong>seinheiten,<br />
die der individuellen Entwicklung<br />
keinen bzw. zu wenig Raum lassen, sollten<br />
– so sinnvoll sie im Einzelfall auch<br />
sein mögen – vermieden werden.<br />
Psychomotorisch-handelnde Menschen<br />
verstehen sich als Weichensteller, die die<br />
Bedingungen und Voraussetzungen kind-<br />
Psychomotorik<br />
licher Entwicklung schaffen und deren<br />
Verhalten im Sinne eines Vorbildcharakters<br />
für das Kind sichtbar und transparent<br />
sind. Sie sind es, die die Grundlage für<br />
kindliche Entwicklung bilden:<br />
• <strong>durch</strong> Beispiel gebendes Verhalten<br />
(Einstellungen, Verhaltensgewohnheiten,<br />
Beobachtungs- und Nachahmungslernen);<br />
• <strong>durch</strong> die Verbindung von Zuneigung<br />
und Festigkeit/Konsequenz;<br />
• <strong>durch</strong> das Eintreten für den eigenen<br />
Standpunkt;<br />
• <strong>durch</strong> Übertragen von Aufgaben an das<br />
Kind und Ermutigung zum Handeln;<br />
• <strong>durch</strong> Respekt, Verständnis und<br />
Achtung der kindlichen Persönlichkeit;<br />
• <strong>durch</strong> Rat und Tat;<br />
• <strong>durch</strong> das Gefühl der Zusammengehörigkeit.<br />
Pädagogische Fachkräfte müssen wissen,<br />
dass Kinder gerne in die Verantwortung<br />
für ihr eigenes Tun genommen werden<br />
wollen. Kinder müssen selbstständig Entscheidungen<br />
treffen dürfen. Sie spüren<br />
Befriedigung, die aus ihrer Anstrengung<br />
für den Anderen entsteht und gewinnen<br />
Vertrauen in das eigene Können.<br />
Nur auf dieser Basis ist es möglich, Kindern<br />
das Gefühl des Angenommenseins<br />
und der Selbstsicherheit zu vermitteln.<br />
Dementsprechend müssen Kinder die<br />
Möglichkeit haben, sich entsprechend<br />
ihres <strong>Bewegung</strong>sentwicklungsniveaus<br />
selbstständig und aktiv zu betätigen und<br />
ihnen dafür ausreichend Zeit zur Verfügung<br />
zu stellen. Dann werden sie auch<br />
nicht ungeschickt und ihre <strong>Bewegung</strong>en<br />
unsicher.<br />
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