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Demenzerkrankungen - Österreichische Gesellschaft für Neurologie

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NEUROLOGIE AKTUELL<br />

Schlafstörungen<br />

AASM-Manual zum Scoren von Schlaf und assoziierten Ereignissen<br />

Konsequenzen <strong>für</strong> quantitative Schlafparameter<br />

Fast 40 Jahre war das Manual <strong>für</strong> Schlafstadienklassifikation<br />

nach Rechtschaffen und<br />

Kales (1968) maßgeblich. Die American Academy<br />

of Sleep Medicine (AASM) modifizierte<br />

diese Standard-Schlafklassifikation und<br />

entwickelte neue Richtlinien <strong>für</strong> die Terminologie,<br />

die Ableitmethoden und die Klassifikationsregeln<br />

<strong>für</strong> schlafbezogene Phänomene.<br />

Ziel unserer Studie war es, Unterschiede<br />

zwischen visueller Klassifikation nach Rechtschaffen<br />

und Kales sowie den neuen Richtlinien<br />

der AASM darzustellen.<br />

Es wurden 56 Gesunde (Alter 58 ± 20 Jahre)<br />

einbezogen, wobei jeder Proband zwei aufeinander<br />

folgende Nächte im Schlaflabor untersucht<br />

wurde. Die Polysomnographie um-<br />

Erste Ergebnisse aus einem Pilotprojekt<br />

Schlafpartner Hund<br />

Laut einem Bericht der Statistik Austria aus<br />

dem Jahre 1998 leben in 25 % der österreichischen<br />

Haushalte in Summe 2,6 Millionen<br />

Haustiere. Trotz detaillierter Informationen<br />

über die Wohnverhältnisse von Haustieren<br />

gibt es weder Mikrozensusdaten noch<br />

wissenschaftliche Studien darüber, wo und<br />

wie Haustiere schlafen. Dass Haustiere auch<br />

in den Betten oder Schlafzimmern ihrer Besitzer<br />

anzutreffen sind, berichtete Dr. Shepard,<br />

Majo-Klinik, Kalifornien, USA, 2001.<br />

Jeder zweite der von ihm Befragten hatte<br />

mindestens ein Haustier, und von diesen<br />

schliefen fast 60 % mit ihrem Haustier im<br />

selben Zimmer, 22 % davon wiederum im<br />

selben Bett. Wieweit sich die An- bzw. Abwesenheit<br />

eines Haustieres auf die Schlafqualität<br />

eines Hundebesitzers auswirkt, ist<br />

52<br />

fasste 19 EEG-Kanäle, 2 EOG-Kanäle, submentales<br />

EMG sowie EMG vom Musculus tibialis<br />

anterior beidseits, das EKG und respiratorische<br />

Signale (Luftstrom, Thorax- und<br />

Abdomenbewegungen, Sauerstoffsättigung).<br />

Die Ganznachtschlafpolygraphien wurden<br />

von erfahrenen Schlafexperten nach beiden<br />

Richtlinien klassifiziert. In einer deskriptiven<br />

Analyse wurden die im AASM-Manual empfohlenen<br />

Schlafparameter statistisch ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Während Schlaf- und REM-Latenz,<br />

Gesamtschlafzeit und Schlafeffizienz<br />

vom Klassifikationsmodus nicht betroffen<br />

waren, fanden sich Unterschiede in der Dauer<br />

Gegenstand dieser Studie. An dem Pilotprojekt<br />

nahmen insgesamt 10 HundehalterInnen<br />

teil.<br />

Wegen der einfacheren Durchführung der<br />

Untersuchung wurden nur Hunde als Bettpartner<br />

zugelassen. Über einen Zeitraum von<br />

4 Wochen wurden die HundebesitzerInnen<br />

gebeten, mindestens 10 Nächte mit ihrem<br />

Hund im selben Bett und 10 Nächte alleine<br />

(Hund schlief entweder im selben Zimmer<br />

oder woanders) zu verbringen. Während der<br />

gesamten Untersuchung trugen die Versuchspersonen<br />

einen Bewegungsmesser am<br />

Handgelenk und füllten täglich ein Schlaftagebuch<br />

aus. Ausgewertet wurden die<br />

Nächte mit (Bedingung 1) und ohne Hund<br />

im Bett (Bedingung 2).<br />

Bei den bis dato 7 ausgewertete Datensät-<br />

Zusammengestellt vom<br />

Beirat „Schlafstörungen“:<br />

Univ.-Prof. DDr. Josef Zeitlhofer<br />

Universitätsklinik <strong>für</strong> <strong>Neurologie</strong>, Wien<br />

des Schlafstadiums 1 (S1/N1, des Schlafstadiums<br />

2 (S2/N2) und des Tiefschlafs<br />

(S3+S4/N3). Während Leichtschlaf und Tiefschlaf<br />

anstiegen (S1 vs. N1 (+9,8 min/+2,7 %):<br />

p < 0,01; S3+S4 vs. N3 (+10,9 min/+2,8 %):<br />

p < 0,01), nahm Stadium 2 nach den AASM-<br />

Regeln (S2 vs. N2 (–22,5 min/–5,3 %):<br />

p < 0,01) signifikant ab. Darüber hinaus war<br />

die Wachzeit nach Schlafbeginn signifikant<br />

verlängert.<br />

Die Studie zeigt signifikante Unterschiede<br />

zwischen Schlafparametern nach den konventionellen<br />

Schlafbeurteilungskriterien (Rechtschaffen<br />

und Kales) und den neuen AASM-<br />

Regeln. Neue Normdaten <strong>für</strong> den AASM-Standard<br />

müssen daher etabliert werden.<br />

ze zeigt sich folgender Trend: Die subjektive<br />

Schlaf- und Aufwachqualität verändert<br />

sich nicht signifikant unter den zwei Bedingungen.<br />

Die Schlafeffizienz (berechnet aus<br />

der Aktigraphie) ist jedoch unter der Bedingung<br />

1 signifikant geringer (p > 0,05), der<br />

Fragmentationsindex (berechnet aus der Aktigraphie)<br />

als ein Indikator <strong>für</strong> unruhigen<br />

Schlaf signifikant höher (p > 0,05).<br />

Die Anwesenheit von Hunden im Bett verursacht<br />

einen zwar objektiv unruhigeren und<br />

weniger effizienten Schlaf, subjektiv zeigten<br />

sich jedoch keine Unterschiede. Dies, obwohl<br />

die Mehrheit der Hundebesitzer angab, dass<br />

der Verzicht des Hundes im Bett (Bedingung<br />

2) ihnen sehr schwer fiel – so sehr hatten<br />

sie sich schon an ihren Hund als Bettpartner<br />

gewöhnt.

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