Das Laufmagazin 18

Sport kennt keine Grenzen
Efrem Tadese gewinnt Halbmarathon 2017
Als Efrem Tadese im Jahr 2015 als
Flüchtling nach Ulm kam, hätte er
es sich sicher nicht träumen lassen,
dass er 2017 als Sieger des
Beurer-Halbmarathons durchs
Ziel läuft.
Gemeinsam mit Aimen Haboubi
biegt Efrem Tadese auf die Zielgerade
beim Crosslauf in Birkenhard ein.
Auf den bisherigen rund sechs Kilometern
schenkten die beiden sich
keinen Meter und wechselten sich an
der Spitze ab. Doch dann setzt Haboubi
zum Zielsprint an, Tadese kann
am Schlussanstieg nicht mehr folgen.
Auch wenn es beim dritten Lauf der
Oberschwäbischen Crosslaufserie
„nur“ ein zweiter Platz wurde, so spiegelt
auch dieser den rasanten Aufstiegs
Efrems wieder, seit er 2015 als
Flüchtling nach Ulm gekommen ist.
Höhepunkt bisher: 2017 der Halbmarathon-Sieg
beim Einstein-Marathon.
2015 von Eritrea nach Ulm
gekommen
Tadese wurde bei seinem ersten Halbmarathon 2015 auf Anhieb Siebter. Foto: SWP Archiv
Spricht man den Eritreer auf seinen
Sieg im vergangenen September an,
erntet man nur ein verschmitztes
Lächeln. Vollständig zufrieden war er
damals nämlich keineswegs: Statt seiner
Zeit von 1:11:39 Stunden hatte
er eigentlich eine Zeit von rund 1:09
Stunden angepeilt. „Aber dann hatte
ich Schmerzen im Oberschenkel“, erzählt
Tadese.
Eberhard Schick, der bei der Sappi
GmbH in Ehingen für das Firmeneigene
Einstein-Laufteam verantwortlich
zeichnet, erinnert sich an die
Anfänge: Die Zahl der lauffreudigen
Mitarbeiter war unter die Mindestteilnehmerzahl
gesunken. „Es waren
noch so fünf bis sechs Leute“, sagt
Schick. Er habe sich dann an den
Flüchtlingsrat gewandt, um vielleicht
ein oder zwei Läufer für Sappi Runability
gewinnen zu können „Aus
den ein oder zwei sind schnell zehn
geworden“, so Schick. Und unter diesen
zehn Flüchtlingen war dann eben
auch Efrem Tadese, der 2015 bei seinem
ersten Halbmarathon gleich den
siebten Rang belegte. „Er ist das große
Vorbild für alle“, erzählt Schick:
„Jeder fragt immer: Wo ist Efrem?
Wann läuft Efrem wieder mit uns?“
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