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Der Burgbote 2000 (Jahrgang 80)

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HANGZHOU<br />

»Im Himmel gibt es das Paradies, auf<br />

Erden Suzhou und Hangzhou« so lautet<br />

ein chinesisches Sprichwort, dass man<br />

hier gerne zitiert. Die große Attraktion<br />

verdankt die Provinzhauptstadt in<br />

erster Linie der Lage am West-See, der<br />

Hangzhou ein einzigartiges Natur- und<br />

Wassererlebnis vor der Haustür beschert.<br />

Die Anmut des seit rund 1000 Jahren in<br />

eine Gartenlandschaft verwandelten<br />

Sees wird begleitet von künstlich ange<br />

legten Inseln und Dämmen, die mit Wei<br />

den und Aprikosenbäumchen bepflanzt<br />

sind. Pavillions und Teehäuser säumen<br />

das Ufer, im Hintergrund liegt eine sanf<br />

te Hügelkette. Hier wird »Drachenbrun<br />

nentee« produziert, vielleicht der beste<br />

Grüntee Chinas.<br />

Die Region um Hangzhou war schon<br />

früh ein Einwanderungsgebiet der Chi<br />

nesen, die die einheimischen Stämme<br />

verdrängten. Da hier einige der frucht<br />

barsten Böden Chinas liegen, konnte<br />

sich Hangzhou zu einem der wichtigsten<br />

Cetreidelieferanten Chinas entwickeln.<br />

Dieser Entwicklung wurde im 6. Jahrhun<br />

dert durch den Anschluss der Stadt an<br />

den Kaiserkanal Rechnung getragen.<br />

Hangzhous politische Glanzzeit kam<br />

1127. Die regierende Song-Dynastie floh<br />

vor der Macht der nach China eindrin<br />

genden Dschurdschen nach Hangzhou,<br />

wo der Kaiser unter dem Dynastienamen<br />

Südliche Song die Herrschaft über<br />

Südchina noch bis 1279 ausüben konn<br />

te. Hangzhou nahm einen gewaltigen<br />

Aufschwung als Handelsstadt, es wurde<br />

auch Zentrum der neu aufkommenden<br />

Vergnügungsstätten.<br />

Auch nach der Eroberung Chinas durch<br />

die Mongolen konnte Hangzhou seine<br />

Bedeutung als Handelsmetropole auf<br />

rechterhalten und sich weiter zum Zen<br />

trum des Buchdrucks, der Baumwollund<br />

Seidenherstellung entwickeln.<br />

Das friedliche Leben fand erst 1861 sein<br />

Ende, als Hangzhou von den aufständi<br />

gen Taiping-Rebellen belagert und ein<br />

genommen wurde. 1863 wurde die<br />

Stadt den Rebellen entrissen. Das Ergeb<br />

nis dieser Rückeroberung war die voll<br />

ständige Verwüstung der reichen und<br />

dichtbesiedelten Region zwischen<br />

Nanjing und Hangzhou. Fast fünf Jahr<br />

zehnte brauchte Hangzhou, um sich von<br />

den verheerenden Auswirkungen zu<br />

erholen. Im 20. Jahrhundert konnte<br />

Hangzhou an seine alten Traditionen<br />

anknüpfen und gehört heute zu den<br />

reichsten und am weitesten entwickelten<br />

Regionen Chinas.<br />

wuxf ' ^ ^ ~<br />

Die Stadt liegt im Süden der Provinz<br />

Jiangsu, am Nordufer des Tai-Sees und<br />

zählt zu den ältesten Siedlungen des<br />

Yangzi-Deltas. Auf der Bahnlinie Shanghai-Nanjing<br />

liegt Wuxi 128 km von<br />

Shanghai und 183 km von Nanjing ent<br />

fernt. Neben der ertragreichen Landwirt<br />

schaft sorgte die Seidenherstellung seit<br />

alters her für eine gewisse Wohlhaben<br />

heit. Mitte des 19. Jahrhunderts began<br />

nen durch den Bau von Spinnereien und

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