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Der Burgbote 2000 (Jahrgang 80)

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Ungefähr in der Mitte der diesjährigen<br />

Spielzeit traf ich mich im Opernhaus mit<br />

Herrn Imig in dessen Garderobe und<br />

stellte ihm einige Fragen.<br />

Herr imig, wie sind Sie eigentlich zum<br />

Zillche gekommen?<br />

Ich bin befreundet mit Manfred Niehaus<br />

und habe mit ihm zusammen studiert. Er<br />

rief mich vor längerer Zeit an und fragte,<br />

ob ich gegebenenfalls Spaß hätte, mit<br />

der Cäcilia Wolkenburg zu arbeiten.<br />

Obwohl ich bis dato das Zillche nur aus<br />

dem Fernsehen kannte, habe ich sofort ja<br />

gesagt. Monate später kam ein ähnlicher<br />

Anruf von Ihrem Baas Walter Schmitt -<br />

das war sozusagen der Anfang.<br />

Was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?<br />

Ich weiß, dass ich Sinn habe für Parodien,<br />

Mischungen, Stilgegensätze. Und die<br />

Möglichkeit mit ca. 110 Männern, die ja<br />

alle Laien sind, und gleichzeitig mit<br />

einem Profiorchester zu arbeiten - all das<br />

fand bei mir sofort ein Echo, denn für<br />

mich besteht der Reiz darin, aus<br />

Gegensätzen etwas zusammen zu<br />

basteln; das heißt:<br />

Modernes und Klassisches zu verweben,<br />

so dass sich aus dem Kontrast ein neuer<br />

Sinn ergibt.<br />

Haben Sie sich die Arbeit mit uns so vor<br />

gestellt?<br />

Ich wusste, was kommt! Aus früherer<br />

Arbeit mit Männerchören - die aber teil<br />

weise nicht Ihre Qualität hatten - habe<br />

ich gelernt. Vorhandenes zu akzeptieren<br />

und daraus das Optimale zu machen.<br />

Falsch wäre es nämlich, sich etwas vor<br />

zustellen, was man dann doch nicht<br />

erreichen kann, oder was nicht durch<br />

führbar ist. Sicher verlangt man von Pro<br />

fis absolute Professionalität, aber wenn<br />

man Laien mit den richtigen Aufgaben<br />

betraut und sie entsprechend motiviert,<br />

können sie auch zu professionellen Leis<br />

tungen gelangen... - Natürlich hatte ich<br />

auch Glück, dass mein Einstieg bei Ihnen<br />

so klassikverbunden war.<br />

War es trotzdem manchmal nicht doch<br />

sehr mühsam?<br />

Wissen Sie, alles was Freude machen soll,<br />

ist mühsam. Aber die Reaktionen des<br />

Chores waren so herzlich, man kam mir<br />

offen entgegen, so dass ich mit großer<br />

Freude an die gemeinsame Arbeit<br />

gegangen bin - und es wurde immer<br />

herzlicher und schöner.<br />

Dieses Kompliment können wir nur<br />

zurückgeben. Sie waren zum richtigen<br />

Zeitpunkt der richtige Mann. Wir arbei<br />

ten sehr gerne mit ihnen zusammen!<br />

Das lassen Sie mich alle auch spüren, das<br />

hat mich sehr beglückt. Ich gebe zu, es<br />

hat mich schon gerührt, wenn mir der<br />

eine und der andere das gesagt hat.<br />

Sicherlich hat keiner so etwas gesagt, um<br />

mir um den Bart zu gehen, sondern weil<br />

sie Spaß an der gemeinsamen Arbeit<br />

haben, ich bin auch sehr erstaunt, wie<br />

sich die Leistung des Chores im Verlauf<br />

der Aufführungen gesteigert hat.<br />

Wie sehen Sie Ihre künftige Arbeit mit der<br />

Cäcilia Woikenburg?<br />

Also - mir ist angeboten worden, das<br />

Zillchen auch nächstes jähr zu machen,<br />

was mich sehr freut, und ich bin neugie<br />

rig auf das, was da offensichtlich schon<br />

geplant ist. Eventuell denkbar wäre es,<br />

etwas von dem Stil Ihres verstorbenen

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