Der Burgbote 2000 (Jahrgang 80)
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aten sie eine hohe Probenintensität.<br />
1987 zeigte sich dies erstmals bei der<br />
»Liszt-Messe c-Moll«, in einer Orchester<br />
fassung von Christoph Klöver. Dann folg<br />
te die »Messe in B-Dur op. 172« von<br />
Josef Rheinberger. Zuletzt wurde die<br />
4- bis 6-stimmige Messe »Veni Creator<br />
op. 52« von Heinrich Lemacher erarbei<br />
tet - ein Werk in der ausdrucksstarken oft<br />
dissonanten Tonsetzung des frühen 20.<br />
Jahrhunderts.<br />
In den zurückliegenden Jahren wurde<br />
der KMGV immer wieder zur Aufführung<br />
dieser Messen in Kölner Kirchen eingela<br />
den, sowohl in eigener Sache bei den<br />
Gedenkgottesdiensten wie auch zur Mit-<br />
Die für die Einstudierung der Chorwerke<br />
erforderlichen Proben finden jeden Don<br />
nerstag von 19.30 bis 21.30 Uhr in der<br />
Wolkenburg statt. Die singfreudigen<br />
Herren vertrauen sich der Obhut des<br />
»Meisters« an, der vollen Einsatz fordert.<br />
Nach Ablauf des Arbeitstages ist das<br />
nicht immer einfach. So empfinden die<br />
Sänger die Proben als schön oder weni<br />
ger schön, na ja, so ist es halt bei einer so<br />
großen Zahl von Sängern. Das hat nichts<br />
mit schweren oder leichteren Einstudie<br />
rungen zu tun - manchmal ist halt der<br />
Wurm drin! Und wenn es nicht recht<br />
läuft, bekommt der 2. Tenor eine Son<br />
derbehandlung. Kein Wunder, er hat es<br />
gestaltung kirchlicher Festlichkeiten. Oft<br />
mals ging es auch auf Reisen aus geistli<br />
chen Anlässen in andere Städte. So 1987<br />
nach Krefeld (St. Stephan); zweimal kon<br />
zertierte der KMGV in der Klosterbasilika<br />
Knechtsteden, 1988 bei der 850-Jahrfeier<br />
und 1999 bei einem Benefizkonzert.<br />
1989 gestaltete der KMGV musikalisch<br />
eine Messfeier in der Münsterbasilika in<br />
Bonn. Das Konzert 1990 in der maleri<br />
schen Benediktinerabtei Ottobeuren<br />
bescherte zusätzlich ein eindrucksvolles<br />
Raumerlebnis. 1998 war der KMGV beim<br />
Kirchweihfest im altehrwürdigen, karolingischen<br />
Dom in Aachen zu Gast.<br />
von der Tonsetzung her am schwersten.<br />
Das »Aus-aus-aus!« ist für jene Stimmen<br />
ätzend, die sich gerade im Wohlgefühl<br />
des Schwingens befinden. Im 2. Bass<br />
flüstert jemand: »Er hat bestimmt wieder<br />
auf der A 4 im Stau gestanden.« Was soll<br />
der »Ghef« machen, wenn manche Sän<br />
ger den Ton wie mit einer alten Schrot<br />
flinte treffen - gestreut? Wenn schließlich<br />
Töne und Interpretation stimmen<br />
kommt es zu einem nahezu fließenden<br />
Probeverlauf.<br />
Dass Hans-Josef Roth noch nie eine Ghorprobe<br />
aus Krankheitsgründen versäumt<br />
hat, ist besonders erwähnenswert. Und