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Der Burgbote 2000 (Jahrgang 80)

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Traumhaftes<br />

Guilin<br />

Die Silhouette der Stadt, durchsetzt<br />

und umstanden von kleineren Hügeln<br />

mit Tempelchen und Pagoden, erscheint<br />

uns trotz ihrer 300.000 Einwohner an<br />

heimelnd wie eine Kleinstadt. In den Mil<br />

lionenkonglomeraten Peking und Xi'an<br />

sind wohl unsere Maßstäbe verloren<br />

gegangen!<br />

Wir entsteigen dem klimatisierten<br />

Bus und spüren beim Anstieg zum Ein<br />

gang der Schilfrohrflötenhöhle die hohe<br />

rie der Kunstakademie in der ehemaligen<br />

provisorischen Kaiserresidenz begrüßt.<br />

Die heimische Fremdenführerin weist auf<br />

»japanische« Preise hin. Antwort auf eine<br />

Rückfrage; »Japaner haben eine ähnliche<br />

Kultur und zahlen so viel!« Das war der<br />

Startschuss zum unnachgiebigen Han<br />

deln bei Tuschezeichnungen, Kalligrafien<br />

und Schriftrollen; bei 50% war die ver<br />

meintliche Schallmauer erreicht, bis zu<br />

60% waren möglich, jeder Verkäufer<br />

und jede noch so junge Verkäuferin<br />

schienen Handlungsvollmacht zu haben<br />

und entschieden nach langem Kopfschüt<br />

teln und Sträuben an Ort und Stelle.<br />

i<br />

Lufttemperatur und die herrschende<br />

Schwüle. In der Tropfsteinhöhle sind alle<br />

größeren Gebilde bonbonfarbig illumi<br />

niert und mit Namen gekennzeichnet.<br />

Die eigene Fantasie bleibt so ein wenig<br />

auf der Strecke. Beim Rückweg - entlang<br />

eines mit Schilf umstandenen Teiches -<br />

kommen wir nicht umhin, den zahlrei<br />

chen verkaufsaktiven Kindern einige<br />

Schilfrohrflöten mit verstellbarer Luftsäu<br />

le abzukaufen. Kurz danach im Bus<br />

erklingen schon die ersten erfolgreich<br />

nachgeahmten Vogelstimmen.<br />

Mit dem Gesang von pinkfarben<br />

gekleideten, jungen Frauen des Berg<br />

volkes der Miao werden wir an der Gale-<br />

Nach kurzer Busfahrt ein stimmungs<br />

voller Blick von der Liebesinsel über eine<br />

Schleife des Flusses Lijiang zum Elefan<br />

tenrüsselberg. Ein nach der Sage zu Stein<br />

gewordener riesiger Elefant des Him<br />

melskaisers scheint am Fluss seinen end<br />

losen ewigen Durst stillen zu wollen.<br />

<strong>Der</strong> Duft der blühenden Zimtbäume,<br />

die auf dem Fluss schwerelos dahin<br />

gleitenden Bambusflöße mit bunten<br />

Sonnendächern, die vor den Fotografen<br />

posierenden. Glück ausstrahlenden<br />

Hochzeitspaare in weißer festlicher Robe,<br />

die uns umgebende Ruhe, das gedämpf<br />

te Licht des Spätnachmittags und die<br />

angenehm warme Luft erzeugen eine

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