Der Burgbote 2000 (Jahrgang 80)

Kölsche sind
auch Europäer
Viele Wege führen zum KMGV. Von vier
Sangesbrüdern wollen wir hier erzählen,
die weder Kölsche, Rheinländer, Hansea
ten noch Bayern sind. Sie sind Europäer
und fühlen sich seit Jahren wohl im
KMGV. Die gemeinsame Sprache ist die
Musik. Einer von ihnen behauptet im
Ostermann-Potpourri sogar frank und
frei »Ich bin ne kölsche jung« obwohl er
aus Slowenien stammt.
1949 trat er gemeinsam mit Ivo Robic
auf, der später in Deutschland einen Rie
senerfolg mit dem Schlager »Morgen«
hatte. Jahre lang hat Drago in den
Semesterferien in verschiedenen Hotels
an der Adria gesungen. Er war Mitglied
einer Dixi-Gombo und wollte auf diese
Weise sein Jurastudium finanzieren.
Bei einem seiner Auftritte hat es zwischen
ihm und einer Urlauberin aus Köln
gefunkt. Ehe er ihr nachreisen konnte,
musste er noch seinen Militärdienst leis
ten. 1962 war es soweit, er konnte sein
Klärchen heiraten.
#
Drago Sauperl
Mit 16 Jahren sang er bereits im erwei
terten Opernchor seiner Heimatstadt
Maribor. Sein Vater, Bariton, hatte am
dortigen Stadttheater ein festes Engage
ment. Drago erinnert sich heute gerne
daran, dass er bereits 1948 gemeinsam
mit seinem Vater auf der Bühne stand. In
seiner Lakai-Uniform machte er in »La
Traviata« eine gute Figur, wie das Foto
beweist.
Im
Bekann
tenkreis
seiner
Kläre lebte Albert Bach,
bekannt als Kunibert der Fiese und sono
rer 2. Bass im KMGV. Dieser nahm ihn
1966 mit zum KMGV, und seit dieser Zeit
singt Drago dort im 1. Bass. Seither hat
er bei 27 Divertissementchen mitgespielt