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Frühling 2018 APR-MAI

Unsere Frühlingsausgabe April-Mai 2018. Das pfalz-magazin. Wein, Kultur, Genuss und Reisen.

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Sonstiges<br />

Der<br />

Ernährungshype<br />

von Thomas Steinmetz<br />

Die Palette der Lebensmittel war noch nie so reichhaltig und variantenreich wie heutzutage; gleichzeitig gab es noch<br />

nie so viele Menschen, die geradezu religiös-fanatisch verschiedene Verzichterklärungen, Diäten und Sonderformen<br />

der Ernährung für sich beanspruchen. Sogar Wissenschaftler scheinen sich gegenseitig zu widersprechen in der Aussage<br />

über eine optimale Ernährung. Aber meine persönliche Frage lautet: Hat unser Essen das verdient? Und vor allem:<br />

Wo bleibt da eigentlich noch der sorglose Spaß und Genuss?<br />

G<br />

lutenarm, Superfood, laktosefrei, fleischlos, Steinzeitdiät,<br />

Southbeachdiät, Low-Carb... und so weiter<br />

und so fort. Täglich werden wir bombardiert mit den<br />

unterschiedlichsten Weisheiten über die Ernährung. Die<br />

große Frage, die sich dabei stellt, ist: Wie sinnvoll sind diese<br />

Weisheiten eigentlich – und wem nützen sie? Würde man<br />

alles glauben, was uns Ernährungswissenschaftler da so alles<br />

einreden möchten, würde man quasi ständig hin- und her<br />

manövriert in die widersprüchlichsten Aspekte übers Essen,<br />

dass es einem ganz schwindelig wird und man am Schluss<br />

überhaupt nichts mehr weiß oder gar wissen will. Der Spaß<br />

am Essen ist dabei schon seit langem über Bord geworfen<br />

worden.<br />

Lassen wir die Kirche aber zunächst mal im Dorf. Noch niemals<br />

hat man so bewusst über das Essen nachgedacht wie in<br />

unseren Tagen – das ist ja schließlich an und für sich nichts<br />

schlechtes. Denn vor gerade mal zwei Generationen musste<br />

man darüber eher nachdenken, wo man überhaupt etwas essbares<br />

herbekommt, bevor man an Hunger stirbt. In vielen Ländern<br />

dieser Erde ist das ohnehin das Hauptproblem. Würden<br />

diese von der Not geplagten Menschen von unseren „Problemen“<br />

hören, die wir uns machen, würden die uns wohl auslachen,<br />

wenn ihnen nicht zum Weinen zumute wäre. Nochmal.<br />

Es ist gut, dass wir uns bewusster ernähren und darüber nachdenken,<br />

was wir uns und unserem Körper durch die Ernährung<br />

antun. Nicht alles, was uns im Supermarkt dargeboten wird –<br />

und schon gar nicht alles, was uns die Werbung täglich in die<br />

Ohren brüllt – ist nützlich und gut für unser System. Die Aufklärung<br />

über die Tatsache, dass man zuviel Fett und Zucker meiden<br />

sollte, ist ja auch nicht gerade etwas neues.<br />

Foto oben: ©Charles Deluvio; unten: Fotolia<br />

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