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Verbesserung des öffenlichen Personennahverkehrs für ... - Mobia

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3. Empirische Analyse<br />

genommen, gleichzeitig gab es aber in dieser Untergruppe einen hohen Anteil an Ausfällen (infas u. DIW<br />

2003:3 f.).<br />

Die früheren KONTIVs erlaubten keine Informationen zur Mobilität von Behinderten. »Um diese Mobilität<br />

umfassend zu untersuchen, bedarf es u. a. genauerer persönlicher Angaben zur Art der Behinderung<br />

und dem Grad der Beeinträchtigung. Die KONTIV 2001 gibt hier erste Anhaltspunkte über die Anzahl<br />

mobilitätsbehinderter Personen und deren Mobilität. Es wurde erstmals eine Frage nach gesundheitlichen<br />

Problemen, die die persönliche Mobilität beeinträchtigen, gestellt« (infas u. DIW 2001:22).� »Nach Abschluss<br />

von Mobilität in Deutschland 2002 liegen nun erstmals Informationen über die Anzahl der Personen<br />

vor, die sich aufgrund körperlicher Behinderungen in ihrer Mobilität beeinträchtigt fühlen. Diese<br />

subjektive Einschätzung soll als ein Indikator zur Erklärung der Mobilität Behinderter dienen« (infas u.<br />

DIW 2003:29).<br />

Erstmals wurden »in einer bun<strong>des</strong>weiten Personenverkehrserhebung auch detaillierte Merkmale <strong>für</strong> bis zu<br />

drei Kraftfahrzeuge im Haushalt erhoben« (infas u. DIW 2003:118). Neu und interessant auch aus Gender-Perspektive<br />

sind »differenzierte Auswertungsmöglichkeiten zur durchschnittlichen Besetzung der<br />

Fahrzeuge, da bei jedem Weg nach der Anzahl der Begleiter gefragt wird und, sofern die Begleiter aus<br />

dem gleichen Haushalt sind, auch die Fahrtmotive (Zwecke) der Begleiter erfragt werden. Weiterhin sind<br />

durch die Erhebung der Fahrzeugmerkmale <strong>für</strong> bis zu drei Kfz im Haushalt auch weiterführende Analysen<br />

zu komplexen Nutzungsstrukturen von mehreren im Haushalt vorhandenen Autos möglich« (infas u.<br />

DIW 2003:119).<br />

In der Auswertung gab es ein Beispiel da<strong>für</strong>, wie sich die Nutzung vorhandener Kfz über den Tagesverlauf<br />

verändern kann und wie dies mit der Erhebung dargestellt werden kann: »Für jede Person <strong>des</strong> Haushalts<br />

wurden <strong>für</strong> die 24 Stunden <strong>des</strong> Stichtags Aufenthaltsort und ggf. Verkehrsmittel farbig dargestellt.<br />

Über dem Anfang eines Verkehrsbalkens steht die Anzahl der Begleiter und, wenn ein Haushalts-Pkw<br />

benutzt wurde, die Nr. <strong>des</strong> Fahrzeugs unter dem Balken. Diese detaillierten Informationen zu den Begleitpersonen<br />

ermöglichen nun haushaltsspezifische und gruppenbezogene Analysen <strong>des</strong> Mobilitätsverhaltens,<br />

»die bisher nicht oder nur unter Setzung mehr oder weniger plausibler Prämissen (gemeinsamer<br />

Weg bei gleicher Ankunfts- und Zielzeit bei Haushaltsmitgliedern unterstellt) möglich waren« (infas u.<br />

DIW 2003:122).<br />

Ein neues Modul »„Wirtschaftsverkehr“ hilft dabei, „Wege von berufsbedingten Vielfahrern (z. B. Vertretern,<br />

Lieferanten) oder Wege von Personen, <strong>für</strong> die Fahren zum Beruf gehört (z. B. Busfahrer, Taxifahrer)“,<br />

besser zu identifizieren« (infas u. DIW 2003:33).<br />

Zur Herstellung <strong>des</strong> Haushaltszusammenhangs wurde eine Frage nach der Zahl der Begleiter/innen, d. h.<br />

der Personen, mit denen der Weg gemeinsam zurückgelegt wurde, aufgenommen. Bei der telefonischen<br />

Befragung wurde dann »explizit nach der Identität der Begleitpersonen gefragt«, sodass erstmals die<br />

Möglichkeit entstand, »gemeinsam zurückgelegte Wege zu übertragen« (infas u. DIW 2003:33).<br />

Durch die Angaben genauer Adressen <strong>für</strong> Beginn und Ende eines Weges besteht zum ersten Mal die<br />

Möglichkeit einer »Geokodierung« (infas u. DIW 2003:34). Damit lässt sich das tatsächliche ÖV-Angebot<br />

darstellen. Unter dem Gender-Aspekt ist es z. B. <strong>für</strong> Mobilitätsbehinderte wichtig, wie weit die nächste<br />

Haltestelle <strong>des</strong> ÖV entfernt liegt und wie lange der Fußweg dahin dauert. Dabei wurde berücksichtigt,<br />

dass die Einschätzung der Situation Einfluss auf das Verhalten haben kann (infas u. DIW 2003:29).<br />

Es gab einige neue Fragestellungen, die ergänzend zum Verkehrsverhalten am Stichtag gestellt wurden,<br />

um Aufschluss über das Verkehrsverhalten <strong>des</strong> Haushalts im Alltag zu erhalten:<br />

• Erreichbarkeit üblicher Ziele mit dem Auto und dem öffentlichen Verkehr, um die Möglichkeiten zur<br />

Verkehrsmittelwahl, die »generellen täglichen Wegeziele und die subjektiv wahrgenommene Anbindung<br />

an den öffentlichen Nahverkehr zu messen und Nutzerprofile zu identifizieren« (infas u. DIW<br />

2003:29),<br />

• die generelle Verkehrsmittelnutzung (Auto, Fahrrad, Bus oder Bahn der Region, Bahn auf längeren<br />

Strecken). »In Kombination mit dem Stichtagsverhalten und der Verkehrsmittelverfügbarkeit können<br />

dann z. B. Nutzertypen gebildet werden« (infas u. DIW 2003:29),

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