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Verbesserung des öffenlichen Personennahverkehrs für ... - Mobia

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ABSTIMMUNG<br />

ÖPNV-Planung<br />

209<br />

6. Zusammenfassung<br />

Fehlen differenzierter Basisdaten!<br />

Mangelhafte Beteiligung Mobilitätseingeschränkter!<br />

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Infrastruktur Angebot Tarif<br />

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Anforderungen mobilitätseingeschränkter und mobilitätsbehinderter Personengruppen<br />

Abb. 62: Fehlende Abstimmung von Anforderungen und Basisdaten im Planungsprozess, eigene Darstellung<br />

Einer stärker auf Gender Planning ausgerichteten ÖPNV-Politik und »Förderprogrammen« zur Implementierung<br />

von Gender-Aspekten im Nahverkehrsbereich wird in der Literatur ein hoher Einfluss zugemessen. Dies<br />

haben auch die Untersuchungen in der Region Stuttgart gezeigt (vgl. Tab. 28).<br />

Ein besonderer Einfluss wird bei den »Standards« <strong>für</strong> Verkehrserhebungen gesehen. Hier hat die Analyse<br />

ergeben, dass sich lokale und regionale Untersuchungen noch stark am Standardwerk »Verkehrserhebungen«<br />

<strong>des</strong> VDV von 1992 orientieren, das weder Empfehlungen <strong>für</strong> differenzierte Erhebungen noch <strong>für</strong> Beteiligungen<br />

enthält. Neuere Veröffentlichungen der FGSV finden weniger Beachtung.<br />

Den »prozessbezogenen Faktoren« wird in der Literatur und in der Analyse auf Makroebene hohe Bedeutung<br />

zugemessen. Die Analysen zur Region Stuttgart haben zu diesen Faktoren entsprechend hohe Erwartungen seitens<br />

der betroffenen Personengruppen ergeben. Die Veranstaltung »ÖPNV-Planung <strong>für</strong> alle!« und die angeschlossene<br />

Befragung haben verdeutlicht, dass die Aufgabenträger und Entscheidungsträger diese Bereiche bezüglich<br />

<strong>des</strong> Aufwands gern einschränken möchten und es sehr unterschiedliche Sichtweisen bezüglich einer angemessenen<br />

Beteiligung gibt, die von frühzeitiger Beteiligung, wie es die Gruppen wünschen, bis zu abschließenden<br />

Stellungnahmen reichen, wie es sich VVS und die Landkreise vorstellen. Die letztere Version bietet nach<br />

Ansicht vieler Sozialwissenschaftler wenig Einflussmöglichkeiten <strong>für</strong> die beteiligten Gruppen, was die Gruppen<br />

in der Region Stuttgart ebenfalls kritisch sehen.<br />

Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben schließlich die »gruppen-, organisations- und personenbezogenen<br />

Faktoren« (vgl. Tab. 29). Der wirkungsvollste Einfluss zur <strong>Verbesserung</strong> <strong>des</strong> ÖPNV-Angebots wird von<br />

allen betroffenen Gruppen wiederum im rechtlichen Bereich gesehen. Vorbild ist dabei das Beteiligungsgebot<br />

Behinderter. Von den Vertreterinnen und Vertretern der Behindertenverbände wird jedoch darauf verwiesen,<br />

dass dieses bisher nur <strong>für</strong> Neubauten gilt, worin ein Problem gesehen wird. »Struktur und Organisation« haben<br />

– wie erwartet – einen besonderen Einfluss. In der Region Stuttgart werden nur Verbände am Fahrgastbeirat<br />

und an der Nahverkehrsplanung beteiligt, um das Einbringen von Einzelinteressen zu verringern. »Struktur und<br />

Organisation« führen jedoch nicht zwangsläufig zu höherer Beachtung; dabei spielen eher persönliche Faktoren,<br />

wie »Fachkompetenz« und »Bekanntheitsgrad« eine Rolle, wie die Befragungen ergeben haben. Gleiches gilt<br />

<strong>für</strong> die »finanzielle Situation« der mobilitätseingeschränkten Gruppen, deren Einfluss in der Region Stuttgart<br />

nicht so hoch ist, wie erwartet. Besonders deutlich wird dies bei der »Mitgliederzahl und Relevanz der (mobilitätseingeschränkten)<br />

Gruppe <strong>für</strong> die Planung«, bei der von einem hohen Einfluss ausgegangen wurde. In der<br />

Region Stuttgart zeigt sich, dass auch kleinere Gruppen als Verband Chancen auf Einbeziehung haben.<br />

Bei den »personenbezogene Faktoren« haben alle Faktoren, nämlich »fachliche Kompetenz«, »persönliche<br />

Motivation und Wahrnehmung von Problemen/Kompetenz in eigener Sache«, »Bekanntheitsfaktor« und<br />

»Zeitbudget« auf der Ebene der Region den hohen Ausgangserwartungen der Literatur entsprochen. Als besonders<br />

einschränkender Faktor – vor allem <strong>für</strong> Ehrenamtliche – ist das »Zeitbudget« identifiziert worden.<br />

Hier sind die finanzstarken Verbände mit hauptamtlichen Vertretungen eindeutig im Vorteil.<br />

Die Ergebnisse zeigen die Vielzahl der Faktoren, denen eine <strong>Verbesserung</strong> <strong>des</strong> ÖPNV-Angebots <strong>für</strong> mobilitätseingeschränkte<br />

Personengruppen unterliegt, auf und sie verdeutlichen die Notwendigkeit der Diskussion<br />

über dieses Thema.<br />

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