Verbesserung des öffenlichen Personennahverkehrs für ... - Mobia

4. Der Untersuchungsraum: Der ÖPNV in der Region Stuttgart
Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart
Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) feierte 2003 sein 25-jähriges Bestehen, das mit dem
»Grundvertrag« seinen Anfang genommen hatte (VERKEHRSMINISTERIUM BADEN-
WÜRTTEMBERG 1993). Seither übernimmt der VVS die Koordination und Planung des öffentlichen Verkehrs
in der Region Stuttgart. Die größten Unternehmen im VVS sind die Stuttgarter Straßenbahnen AG
(SSB) und die Deutsche Bahn (DB). Hinzu kommen rund 40 private Verkehrsunternehmen. Für die beteiligten
Landkreise erstellt der VVS die Nahverkehrspläne, deren Fortschreibung 2005 beginnen sollte
(07/2004).
Das Verkehrsgebiet des VVS betrug 2003 rund 3012 km 2 , die Länge des Streckennetzes 4781 km mit 3572
Haltestellen, die jährliche Verkehrsleistung 3,123 Mio. Pkm. Insgesamt stehen für die Mobilität der rund 2,4
Millionen Einwohner im Verbundgebiet (Region – Göppingen) folgende Nahverkehrsmittel zur Verfügung:
Tab. 16: Nahverkehrsmittel im Verbundgebiet
Fahrzeugart Zahl der Linien Linienlänge (km) Zahl der Haltestellen Fahrzeugbestand
Stadtbahnlinien mit Zahnradbahn 14 190 176 157
Straßenbahn mit Seilbahn 2 17 20 38
Bus SSB 54 654 614 243
S-Bahn 6 248 71 148
Regionalbahn DB 13 506 108 -
Regionalbahn WEG 4 46 37 26
Bus/regionale Verkehrsunternehmen
304 3.081 2665 1.020
Gesamt
Quelle: VVS 2005 a
397 4.742 3691 1.632
Zum Vergleich werden in Tab. 17 die Daten des Münchner Verkehrsverbundes (MVV) aufgeführt. Zu beachten
ist, dass sich, obwohl die Zahlen für Einwohner, Streckennetz und Haltestellen fast identisch sind,
aus der unterschiedlichen räumlichen Struktur und der Topografie erhebliche Unterschiede ergeben. Die
geringere Besiedlungsdichte führt im Raum München zu erheblich längeren Wegen pro Person und damit
einem größeren Verkehrsgebiet und einer höheren Verkehrsleistung/Einwohner. Diese sind aber scheinbar
weniger aufwendig als der Betrieb in der Region Stuttgart mit der bewegten Topografie der Landeshauptstadt,
was sich beim Vergleich der Verkehrsleistung/Einwohner und dem Umsatz/Einwohner zeigt:
Tab. 17: Verkehrsverbünde im Vergleich
Kriterien VVS MVV
Gründungsjahr 1977 1972
Verkehrsgebiet (km 2 ) 3.012 5.578
Einwohner (Mio.) 2,366 2,50
Streckennetz (km) 4.781 4.774
Bahnhöfe/Haltestellen 3.572 3.570
Verkehrsleistung/Einwohner (Pkm) 1.320 2.224
Umsatz/Einwohner Euro 119 189
Quelle: DIE BAHN 2002:192, 221
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg des ÖPNV in der Region Stuttgart bis zu seinem heutigen hochwertigen
Angebot war die Entscheidung für die S-Bahn 1968, mit deren Bau 1971 begonnen wurde. Nach der
Gründung des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) 1977 sind zahlreiche Verbesserungen für die
heute 305 Millionen Fahrgäste (VVS 2003 b:2) eingetreten, die auf den VVS, aber auch auf die Stuttgarter
Straßenbahnen (SSB) und andere Verkehrsunternehmen in der Region zurückzuführen sind:
• im Liniennetz (S-Bahn Einführung und Ausbau) (SCHNELL 2003:9, VALLÉE 2003:655, vgl. Abb. 42),
• im Erscheinungsbild,
• im Tarifangebot (Verbundstufe I und II),
• im Fahrzeug- und Haltestellenbereich (neue S-Bahn ET 423; teilweise barrierefreie Zugänge u. Aufzüge),
• durch die Einführung des Stadtbahnsystems,
• durch die Vertaktung der Stadtbahn alle 10 Minuten in der Hauptverkehrszeit (HVZ) (seit 2003).
• Der Ausbau des Nachtbusses in Stuttgart und der Region ist eine große Verbesserung – nicht nur für Jugendliche.
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