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Verbesserung des öffenlichen Personennahverkehrs für ... - Mobia

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2. Das ÖPNV-Angebot <strong>für</strong> mobilitätseingeschränkte Personengruppen<br />

Bei der Verwendung von Checklisten muss berücksichtigt werden, dass angenommen werden kann, dass die<br />

Bereitschaft, zusätzliche Erhebungen durchzuführen, Grenzen hat. Deshalb erscheinen als erster Schritt<br />

kürzere Checklisten sinnvoll (GREED 2002:57), auf die ggf. mit ausführlicheren Untersuchungen aufgebaut<br />

werden kann. Die Checkliste <strong>des</strong> DfT (2005, Tab. 19) umfasst mit 107 Fragen sehr detailliert alle Bereiche<br />

(z. B. »Gender equality: Policy and commitment, Staff recruitment and training, Service planning, Passenger<br />

research, Consultation, Passenger complaints, Fares and ticketing, Service information, Getting to the<br />

stop or station, Getting onto public transport, Information, Comfort and security, On-vehicle travel«), so<br />

dass es sehr fraglich ist, ob ein deutscher Aufgabenträger oder Verkehrsverbund eine vergleichbare Checkliste<br />

anwenden würde. Die kürzeste Überprüfung von Gender-Differenzen unter dem Namen »The ‘<strong>des</strong>k<br />

top’ Toolkit« stammt von GREED (2002, vgl. Abb. 20) aus Großbritannien. Trotz der Kürze werden die<br />

wichtigsten Fragen gestellt, die Antworten darauf geben, welche Gruppe(n) unter dem Gender-Aspekt benachteiligt<br />

ist bzw. sind.<br />

The ‘<strong>des</strong>k top’ Toolkit. Just ask yourself the following questions:<br />

• Who are the planners?<br />

• Who forms the policy team?<br />

• Which sorts of people are perceived to be the (the überflüssig?) planned?<br />

• How are statistics gathered and who do they include?<br />

• What are the key values, priorities and objectives of the plan?<br />

• Who is consulted and who is involved in participation?<br />

• How are planning proposals evaluated? By whom?<br />

• How is the policy implemented, monitored and managed?<br />

• Is gender mainstreaming being fully integrated into all policy areas?<br />

Abb. 20: The ‘<strong>des</strong>k top’ Toolkit (GREED 2002:57)<br />

Gender Planning im Prozess der Nahverkehrsplanung<br />

In dieser Arbeit wird »Planung« als eine »Vorbereitung künftigen Handelns auf der Grundlage von Informationsgewinnung<br />

und -verarbeitung über Entwicklung und gegenwärtigen Stand <strong>des</strong> Planungsobjekts« verstanden.<br />

Planung kann unterschieden werden »nach der zeitlichen Reichweite in kurz-, mittel- und langfristige«<br />

Planung oder »nach dem Konkretisierungsgrad in Rahmen- (Global-) und Detailplanung, (...) oder<br />

nach dem Bereich in Verkehrsplanung, Regionalplanung« (vgl. MEYERS GROSSES TASCHENLEXI-<br />

KON 1992, Bd. 17:152). Mit Planungsprozess ist in Ableitung vom lateinischen »processus« (Verlauf) der<br />

Verlauf, Ablauf, Hergang und die Entwicklung der Planung gemeint (vgl. MEYERS GROSSES TA-<br />

SCHENLEXIKON 1992, Bd. 17:308). Charakteristisch <strong>für</strong> den Planungsprozess der Verkehrsplanung ist<br />

die Einbettung in weitere Verfahren der Raumplanung, Umweltplanung und Flächennutzungsplanung. Offizielle<br />

Verfahren im Planungsprozess sind Zweckmäßigkeitsprüfungen durch die Kosten-Nutzen-Analyse<br />

(KNA) und/oder die Nutzwertanalyse (NWA), die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und andere ähnliche<br />

Verfahren. Zentral sind Bürgerbeteiligung und Vernehmlassung bei offiziellen oder anerkannten Stellen<br />

(vgl. AXHAUSEN 2005:6).<br />

Für den Bereich <strong>des</strong> ÖPNV sind die Rahmenplanungen der ÖPNV-Gesetze seit 1996 in Form der in den Bun<strong>des</strong>ländern<br />

vorgeschriebenen Nahverkehrspläne richtungsweisend (vgl. Kap. 3). Auch die zunehmende Deregulierung<br />

in allen Bereichen der Gesellschaft und die wirtschaftliche Entwicklung trugen im Bereich der Verkehrsplanung<br />

zu einem Wandel <strong>des</strong> Planungsverständnisses bei. Diesen Anforderungen trägt die aktuelle Darstellung<br />

<strong>des</strong> Planungsprozesses der FGSV im »Leitfaden <strong>für</strong> Verkehrsplanungen« (FGSV 2001) Rechnung.<br />

Dieser heute fünfstufige Planungsablauf von der Vororientierung und Problemanalyse über Maßnahmenentwicklung,<br />

Abwägung und Entscheidung hin zur Umsetzung wurde gegenüber seiner ursprünglichen Fassung<br />

erweitert. Nicht berücksichtigt wurde in dieser Darstellung das Thema Gender Planning, weil dieses zu dem<br />

Zeitpunkt noch kein Thema in der Verkehrsplanung darstellte (vgl. MARTENS 2000 u. 2001). Nach BLEES<br />

et al. (2002) sind »die einzelnen Arbeitsschritte, welche der Bewältigung der Planungsaufgabe dienen, (...) im<br />

Grundsatz bei allen Verkehrsplanungen gleich. Als Standardmodell <strong>des</strong> Prozesses kann der Planungsablauf<br />

<strong>des</strong> ‘Leitfadens <strong>für</strong> Verkehrsplanungen’ (FGSV 2001) angesehen werden (vgl. Abb. 21, vorige Seite), der auf<br />

die ‘Rahmenrichtlinien <strong>für</strong> die Generalverkehrsplanung’ (RaRi GVP, FGSV 1979) zurückgeht«.<br />

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