Verbesserung des öffenlichen Personennahverkehrs für ... - Mobia

4. Der Untersuchungsraum: Der ÖPNV in der Region Stuttgart
Abb. 42: Die S-Bahn in der Region, Quelle: DB REGIO AG und VRS 2005
Finanzierung des ÖPNV in der Region Stuttgart
Die »bestehende attraktive ÖPNV-Infrastruktur hat zu einem Anstieg der Fahrgastzahlen von 179 Millionen
im ersten vollen Verbundjahr« (VVS 2003 b:2) auf mehr als 312 Millionen im Jahr 2004 geführt. Trotzdem
decken die Fahrgeldeinnahmen die Kosten des Verbundbetriebes nur zu etwa 52 % (VVS 2003 b:6).
Die Finanzierung des ÖPNV in der Region Stuttgart ist aufgrund der großen Zahl der Aufgabenträger und
Gemeinden im Verbundgebiet vielschichtig und komplex. Grundsätzlich zu unterscheiden sind die Finanzierung
des laufenden Betriebs (z. B. Personal) und die Investitionen in Fahrzeuge, Strecken und Haltestellen.
Während für den Betrieb Mittel nach dem RegG verwendet werden sollen, werden Investitionen nach
GVFG (vgl. Kap. 3) gefördert. Dieses komplexe Thema erfordert umfangreiche Recherchen, die nicht direkt
mit dem Ziel der Arbeit in Zusammenhang stehen. Allerdings: »Von einer umfassenden gendergerechten
Planung können alle profitieren. Werden Gender-Aspekte quer durch alle Bereiche berücksichtigt, kann das
Gender Mainstreaming zu einer Qualitätssteigerung der Planung beitragen und helfen, den komplexen Anforderungen
der Regionalplanung gerecht zu werden« (VRS 2005 a). Diese Art der Planung muss also nicht
teurer sein.
Leider sind bei der Finanzierung des ÖPNV in den kommenden Jahren gravierende Einschnitte zu erwarten.
Allein die Kürzungen bei den Ausgleichszahlungen für den Schülerverkehr und die unentgeltliche Beförderung
von Schwerbehinderten summieren sich nach Auskunft des VVS für das Jahr 2005 auf Mindereinnahmen
um 12 %. Die Verkehrsunternehmen stehen dann vor der Frage, wie diese Einbußen auszugleichen
sind: durch Leistungskürzungen oder durch Erhöhung der Tarife.
Verbesserungen im ÖPNV-Angebot für mobilitätseingeschränkte Personengruppen
VVS und SSB haben in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um ihr Angebot für
mobilitätseingeschränkte Personengruppen zu verbessern (vgl. »Barrierefreie SSB«, SSB 2004 a). Dies gilt
für die Information, aber auch für die Gestaltung von Fahrzeugen, Haltestellen und Haltestellenzugängen.
Vor allem die Systemumstellung im Stadtbahnbereich und der Bau von Aufzügen bei S-Bahn und Stadtbahn
haben für viele mobilitätsbehinderte Personen erhebliche Verbesserungen gebracht, insbesondere weil
die Stadtbahnen einen nahezu stufenlosen Einstieg ermöglichen.
Im Informationsbereich betreibt der VVS eine barrierefreie Webpräsenz mit zahlreichen Informationen, die
SSB haben Fahrpläne in Brailleschrift. Informationsangebote für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sind:
• Fahrplanauskunft für sehbehinderte Menschen: Die elektronische Fahrplanauskunft (EFA) gibt es in
einer für Screenreader optimierten Version und in Großschrift.
• Haltestelleninformation für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste: VVS-Umgebungspläne sind in einer speziellen
Variante so aufbereitet, dass insbesondere mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sich informieren
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