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SIEMENS_Katalog_IK-PI-Industrielle-Kommunikation_2015_DE

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© Siemens AG 2014<br />

IO-Link<br />

Einführung<br />

IO-Link Spezifikation<br />

5<br />

■ Übersicht<br />

Grundlagen der IO-Link Spezifikation<br />

Gemäß IO-Link Spezifikation funktioniert die <strong>Kommunikation</strong><br />

nach folgendem Muster:<br />

• Die Übertragung geschieht über eine max. 20 m lange,<br />

ungeschirmte Dreidrahtleitung, die bei Standardsensorik<br />

üblich ist.<br />

• Es werden bereits digitalisierte Analogwerte in Form von Telegrammen<br />

übertragen, die ±10 V oder 4 bis 20 mA entsprechen<br />

können.<br />

• Digitale <strong>Kommunikation</strong> von 0 bis 24 V auf der sogenannten<br />

C/Q-Leitung<br />

• Die meisten Werte, die übertragen werden, sind einheitenbehaftete<br />

Messwerte der Sensoren.<br />

• Beschrieben werden die Sensoren und Aktoren mit der<br />

IO-Link Device Description (IODD).<br />

• Die IO-Link Spezifikation erlaubt zwar unendlich viele Ports,<br />

ein IO-Link Master unterstützt zur Zeit jedoch nur vier Ports.<br />

An einem Port ist jeweils nur ein IO-Link Gerät (Slave)<br />

anschließbar (Punkt-zu-Punkt-Kopplung).<br />

• Die Übertragungsraten zwischen IO-Link Master und den<br />

Devices sind wie folgt:<br />

-über COM1: 4800 Bd<br />

- über COM2: 38 400 Bd<br />

-über COM3: 230400 Bd<br />

• Die mittlere Zykluszeit beträgt 2 ms für das Lesen/Schreiben<br />

von 16 Datenbits bei einer Übertragungsrate von 38 400 Bd.<br />

IO-Link Protokoll<br />

Für den Dialog zwischen Device und Master verwendet IO-Link<br />

ein Standard-Protokoll, das standard asynchronous communication<br />

interface (UART) im "Halb Duplex" Mode.<br />

Das IO-Link Protokoll unterstützt sowohl den Standard-IO-<br />

Modus (SIO) als auch den IO-Link <strong>Kommunikation</strong>smodus<br />

(COM).<br />

Interface-Physik:<br />

Kompatibel mit Sensoren nach IEC 60947-5-2 und Aktoren<br />

Wechselweise <strong>Kommunikation</strong> und Schaltbetrieb möglich<br />

IO-Link Master<br />

L+<br />

1<br />

2 4<br />

3<br />

C/Q<br />

L–<br />

SIO<br />

Standard-IO<br />

Schaltbetrieb<br />

SIO / IO-Link<br />

COM<br />

Serielle,<br />

bidirektionale<br />

<strong>Kommunikation</strong><br />

IO-Link Device<br />

Der Aufbau des Protokolls und dessen Telegramme ist abhängig von den<br />

zu übertragenden Datentypen.<br />

Datentypen<br />

In der IO-Link Spezifikation werden folgende Datentypen unterschieden:<br />

Prozessdaten<br />

Die Prozessdaten der Geräte werden in einem Datenframe<br />

zyklisch übertragen, sofern die Prozessdatenbreite 2 Bytes nicht<br />

überschreitet. Bei größeren Prozessdatenbreiten bis zu 32 Bytes<br />

werden Teile in mehreren Zyklen nacheinander übertragen.<br />

Ab Version 1.1 der Spezifikation lassen bis zu 32 Bytes Prozessdaten<br />

in einem Zyklus übertragen.<br />

IC01_00176<br />

Servicedaten (SD)<br />

Mit Hilfe der Servicedaten können Parameterwerte oder<br />

Gerätezustände ausgelesen werden. Auch das Schreiben der<br />

Parameterwerte oder das Senden von Befehlen sind über die<br />

Servicedaten möglich. Servicedaten werden immer azyklisch<br />

und auf Anfrage des IO-Link Masters ausgetauscht.<br />

Events<br />

Über Events ist es möglich, Ereignisse oder Zustände eines<br />

Gerätes wie Verschmutzung, Überhitzung, Kurzschluss usw.<br />

vom Gerät über den IO-Link Master bis in die SPS oder Visualisierung<br />

zu senden.<br />

Die Events werden auf Initiative der Devices über das "Event-<br />

Flag" gesendet, das der Master auswertet. Auch der Master<br />

selbst kann Ereignisse erzeugen.<br />

Es sind drei Kategorien von Ereignissen definiert:<br />

• Fehlermeldungen (Error)<br />

• Maintenance-Daten (Warnings)<br />

• Gerätefunktionen (Notifications)<br />

Datenhaltung<br />

Für IO-Link wurde ab der Spezifikation V1.1 ein Konzept zur<br />

Datenhaltung erstellt. Dabei initiiert das IO-Link Device die Speicherung<br />

seiner Daten auf einem übergeordneten Parameterserver.<br />

Im Falle des Gerätetauschs kann der Parameterserver die<br />

ursprüngliche Parametrierung wiederherstellen. Ein Austausch<br />

der Devices ist damit ohne Neu-Parametrierung gewährleiset.<br />

Der IO-Link Master kann den Parameterserver enthalten.<br />

Der Parameterserver lässt sich auch zentral in der SPS oder<br />

einem Anlagenserver realisieren. In diesem Fall leitet der IO-Link<br />

Master die entsprechenden Informationen weiter.<br />

IO-Link Master<br />

Der IO-Link Master bildet die Schnittstelle zu den übergeordneten<br />

Steuerungen. Der IO-Link Master stellt sich am Feldbus wie<br />

ein normaler Feldbusteilnehmer dar und wird in den jeweiligen<br />

Netzwerkkonfigurator über die entsprechende Gerätebeschreibung<br />

eingebunden (z. B. GSD, FDCML, EDS usw.).<br />

IO-Link Device Description (IODD)<br />

Um die Systemeigenschaften vollständig und bis zum IO-Link<br />

Gerät transparent darzustellen, wurde die IO-Link Device<br />

Description (IODD) definiert. Diese basiert auf dem offenen<br />

Standard XML.<br />

Die IODD enthält Informationen zu <strong>Kommunikation</strong>seigenschaften,<br />

Geräteparametern, Identifikation, Prozess- und Diagnosedaten<br />

und wird vom Hersteller geliefert. Der Aufbau der IODD ist<br />

für alle Geräte aller Hersteller gleich und wird von den IODD-<br />

Interpreter-Tools immer auf die gleiche Art und Weise dargestellt.<br />

Daher ist die gleiche Handhabung für alle IO-Link Geräte<br />

herstellerunabhängig garantiert.<br />

Neu in der IO-Link Spezifikation V1.1<br />

Die IO-Link Spezifikation ist aktuell in der Version 1.1 verfügbar<br />

und nach IEC 61131-9 standardisiert.<br />

Gegenüber der bisher gültigen Spezifikation V1.0 bietet die<br />

Spezifikation V1.1 folgende Neuerungen:<br />

• Übertragung von bis zu 32 Bytes Prozess- oder Servicedaten<br />

in einem Zyklus<br />

• Konzept zur Datenhaltung<br />

5/8 Siemens <strong>IK</strong> <strong>PI</strong> · <strong>2015</strong>

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