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SIEMENS_Katalog_IK-PI-Industrielle-Kommunikation_2015_DE

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© Siemens AG 2014<br />

• Übersicht<br />

Netzperformance und -technologien bei Industrial Ethernet<br />

Die aktuellen Industrial Ethernet-Technologien können,<br />

kombiniert angewendet, die Performance im Netzwerk im<br />

Vergleich zur ursprünglichen 10 Mbit/s-Technologie erheblich<br />

steigern. Diese Technologien sind:<br />

• Fast Ethernet mit 100 Mbit/s:<br />

Telegramme werden, verglichen mit 10 Mbit/s, wesentlich<br />

schneller transportiert und belegen die Leitung dadurch nur<br />

für sehr kurze Zeit. Für Fast Ethernet steht ein 4-adriges<br />

FastConnect Verkabelungssystem (Cat5e) mit Kabel, Stecker<br />

und Outlet zur Verfügung.<br />

• Gigabit Ethernet mit 1 Gbit/s:<br />

Gegenüber Fast Ethernet ist Gigabit Ethernet nochmals um<br />

den Faktor 10 schneller, die Leitungsbelegung verkürzt sich<br />

daher auf 1/10 der Zeit. Für Gigabit-Ethernet steht ein<br />

8-adriges FastConnect Verkabelungssystem (Cat6) mit Kabel,<br />

Stecker und Outlet zur Verfügung.<br />

• Gigabit Ethernet mit 10 Gbit/s:<br />

Gegenüber Ethernet mit 1 Gbit/s ist Ethernet mit 10 Gbit/s<br />

nochmals um den Faktor 10 schneller.<br />

• Full Duplex schließt Kollisionen aus:<br />

Zwischen zwei Switches können gleichzeitig Daten gesendet<br />

und empfangen werden. Der Datendurchsatz einer<br />

Full Duplex-Verbindung steigt damit auf 200 Mbit/s bei<br />

Fast Ethernet bzw. auf 2 Gbit/s bei Gigabit Ethernet.<br />

Bei Full Duplex ist auch eine größere Netzausdehnung<br />

möglich. So können z. B. bei Verwendung von Glas-LWL<br />

Entfernungen von bis zu 200 km erreicht werden.<br />

Der Datendurchsatz steigt enorm, da die üblichen Telegrammwiederholungen<br />

vermieden werden.<br />

• Switching reduziert den Netzwerkdatenverkehr:<br />

Der Switch "schaltet" dynamisch diejenigen Teilnehmer zusammen,<br />

die gerade kommunizieren. Im gesamten Netz<br />

können dadurch mehrere Telegramme gleichzeitig unterwegs<br />

sein. Der Performancegewinn liegt also darin, dass mehrerer<br />

Telegramme den Switch gleichzeitig (da parallel) passieren<br />

können.<br />

• Autocrossover ermöglicht die automatische Kreuzung<br />

zwischen den Sende- und Empfangsleitungen an Twisted<br />

Pair-Schnittstellen<br />

• Autosensing beschreibt die Eigenschaft von Netzknoten<br />

(Endgeräte und Netzkomponenten), die automatisch die<br />

Übertragungsrate eines Signals (10 Mbit/s, 100 Mbit/s oder<br />

1 Gbit/s) erkennen und Autonegotiation unterstützen.<br />

• Autonegotiation ist ein Konfigurationsprotokoll im Fast<br />

Ethernet. Geräte am Netz vereinbaren vor der eigentlichen<br />

Datenübertragung einen Übertragungsmodus, den jedes<br />

beliebige Gerät beherrscht (1000 Mbit/s, 100 Mbit/s oder<br />

10 Mbit/s, Full Duplex oder Half Duplex)<br />

PROFINET/Industrial Ethernet<br />

Industrial Ethernet<br />

Topologien<br />

Ethernet Switching<br />

Der Industrial Ethernet Switch hat folgende Funktionalität:<br />

• Switches sind in der Lage, je nach Anzahl verfügbarer Schnittstellen<br />

temporär und dynamisch mehrere Paare von Teilnetzen<br />

oder Teilnehmern gleichzeitig miteinander zu verbinden,<br />

wobei jede Verbindung über den vollen Datendurchsatz<br />

verfügt.<br />

• Durch Filterung des Datenverkehrs anhand der Ethernet<br />

(MAC)-Adresse der Endgeräte bleibt der Datenverkehr lokal,<br />

nur Daten an Teilnehmer eines anderen Teilnetzes werden<br />

vom Switch weitergeleitet.<br />

• Ausweitung der Anzahl anschließbarer Endgeräte im<br />

Vergleich zu einem klassischen Ethernet-Netz.<br />

• Begrenzung der Fehlerausbreitung auf das betroffene<br />

Teilnetz.<br />

Die Switching-Technologie bietet entscheidende Vorteile:<br />

• Möglichkeit zur Bildung von Teilnetzen und Netzsegmenten.<br />

• Erhöhung des Datendurchsatzes und damit der Netzperformance<br />

durch Strukturierung des Datenverkehrs.<br />

• Einfache Regeln zur Netzkonfiguration.<br />

• Unbegrenzte Ausweitung der Netzausdehnung durch Verbindung<br />

einzelner Kollisionsdomänen/Teilnetze.<br />

• Einfache, rückwirkungsfreie Erweiterung bestehender Netze.<br />

Full Duplex<br />

Full Duplex (FDX) ist eine Betriebsart im Netz, bei der die Teilnehmer,<br />

im Gegensatz zu Half Duplex, gleichzeitig Daten<br />

senden und empfangen können. Bei Verwendung von FDX wird<br />

die Kollisionserkennung in den beteiligten Teilnehmern automatisch<br />

deaktiviert.<br />

Voraussetzung für FDX ist die Verwendung von Übertragungsmedien<br />

mit getrennten Sende- und Empfangskanälen, z. B. LWL<br />

und TP, und die Fähigkeit der beteiligten Komponenten,<br />

Datenpakete zu speichern. Da bei einer FDX-Verbindung keine<br />

Kollisionen auftreten, können Komponenten, die FDX unterstützen,<br />

gleichzeitig mit der nominalen Übertragungsrate<br />

senden und empfangen. Der Datendurchsatz erhöht sich damit<br />

auf die doppelte nominale Übertragungsrate des Netzes, auf<br />

20 Mbit/s beim klassischen Ethernet und auf 200 Mbit/s beim<br />

Fast Ethernet. Mit Gigabit Ethernet werden bis zu 2000 Mbit/s<br />

erreicht.<br />

Ein weiterer Vorteil von FDX ist die Erhöhung der Netzausdehnung.<br />

Durch die Deaktivierung des Kollisionsprinzips ermöglicht FDX<br />

eine Vergrößerung der Entfernung zwischen zwei Komponenten<br />

über die Größe einer Kollisionsdomäne hinaus. Mit Full Duplex<br />

sind Entfernungen bis zur Leistungsgrenze der verwendeten<br />

Sende- und Empfangskomponenten möglich. Dies kommt insbesondere<br />

in Verbindung mit LWL zum Tragen. Bei Verwendung<br />

von Glas-LWL sind Entfernungen bis 200 km zwischen zwei<br />

Switches erreichbar.<br />

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Siemens <strong>IK</strong> <strong>PI</strong> · <strong>2015</strong><br />

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