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SIEMENS_Katalog_IK-PI-Industrielle-Kommunikation_2015_DE

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© Siemens AG 2014<br />

Anhang<br />

Sicherheit elektronischer Geräte<br />

■ Übersicht<br />

■ Aufteilung in einen sicheren und einen nicht sicheren Bereich<br />

Die hier gebrachten Ausführungen sind vorwiegend grundsätzlicher<br />

Natur und gelten unabhängig von der Art der elektronische<br />

Aufgaben übernehmen (z.B. Not-Aus-Schalter. Schutz-<br />

In nahezu allen Anlagen findet man Teile, die sicherheitstechnischen<br />

Steuerung und deren Hersteller.<br />

gitter, Zweihandschaltungen: Um nicht die komplette Steuerung<br />

unter dem sicherheitstechnischen Aspekt betrachten zu müssen,<br />

teilt man üblicherweise die Steuerung in einen sicheren<br />

Zuverlässigkeit<br />

Die Zuverlässigkeit der Geräte und Komponenten wird durch und einen nicht sicheren Bereich auf. Im nicht sicheren Bereich<br />

werden an die Sicherheit der Steuerung keine besonderen<br />

umfangreiche und kostenwirksame Maßnahmen in Entwicklung<br />

und Fertigung so hoch wie möglich getrieben.<br />

Ansprüche gestellt, da ein Ausfall der Elektronik keine Auswirkungen<br />

auf die Sicherheit der Anlage hat. Im sicheren Bereich<br />

Hierzu gehören<br />

jedoch dürfen nur Steuerungen bzw. Schaltungen eingesetzt<br />

• Die Auswahl qualitativ hochwertiger Bauelemente;<br />

werden, die den entsprechenden Vorschriften genügen.<br />

• Die worst-case-Dimensionierung alter Schaltungen;<br />

Folgende Aufteilungen der Bereiche sind in der Praxis üblich:<br />

• Systematische und rechnergesteuerte Prüfung aller angelieferten<br />

Komponenten;<br />

z.B. Maschinensteuerungen<br />

• Steuerungen mit wenig Sicherheitstechnik,<br />

• Burn-in (Einbrennen) aller hochintegrierten Schaltungen • Steuerungen mit ausgewogenen Bereichen,<br />

(z.B. Prozessoren, Speicher usw.);<br />

z.B. Chemieanlagen, Seilbahnen<br />

• Maßnahmen zur Verhinderung von statischen Aufladungen bei • Steuerungen mit überwiegend Sicherheitstechnik,<br />

Hantieren an oder mit MOS-Schaltungen;<br />

z.B. Feuerungsanlagen<br />

• Sichtkontrollen in verschiedenen Stufen der Fertigung;<br />

Wichtiger Hinweis<br />

• in-circuit-Test aller Baugruppen, d. h. rechnergestützte<br />

Prüfung aller Bauelemente und deren Zusammenwirken in der<br />

Selbst wenn bei der Projektierung einer elektronischen Steuerung<br />

– z.B. durch mehrkantigen Aufbau – ein Höchstmaß an<br />

Schaltung;<br />

konzeptioneller Sicherheit erreicht wurde, ist es dennoch<br />

• Wärmedauerlauf bei erhöhter Umgebungstemperatur über unerlässlich, die in den Betriebsanleitungen enthaltenen Anweisungen<br />

genau zu befolgen, da durch falsche Hantierung<br />

mehrere Tage;<br />

• Sorgfältige rechnergesteuerte Endprüfung;<br />

möglicherweise Vorkehrungen zur Verhinderung gefährlicher<br />

• Statische Auswertung aller Rückwaren zur sofortigen Einleitung<br />

korrigierender Maßnahmen.<br />

Fehler außer Kraft gesetzt oder zusätzliche Gefahrenquellen<br />

geschaffen werden.<br />

Diese Maßnahmen werden in der Sicherheitstechnik als Basismaßnahmen<br />

bezeichnet. Sie vermeiden oder beherrschen den<br />

größten Teil der möglichen Fehler.<br />

Das Risiko<br />

Überall dort, wo auftretende Fehler Personen- oder Materialschäden<br />

verursachen können, müssen besonders Maßnahmen<br />

an die Sicherheit der Anlage – und damit auch an die Steuerung<br />

– angelegt werden. Für diese Anwendungen existieren spezielle,<br />

anlagenspezifische Vorschriften, die beim Aufbau der<br />

Steuerung berücksichtigt werden müssen.<br />

Für elektronische Steuerungen mit Sicherheitsverantwortung<br />

richten sich die Maßnahmen, die man zur Vermeidung bzw. zur<br />

Beherrschung von Fehlern ergreifen muss, nach dem Risiko,<br />

das von der Anlage ausgeht. Hierbei reichen die oben aufgeführten<br />

Basismaßnahmen ab einem bestimmten Gefährdungspotential<br />

nicht mehr aus. Es müssen zusätzliche Maßnahmen<br />

(z.B. Zweikanaligkeit, Tests, Prüfsummen usw.) für die Steuerung<br />

realisiert und bescheinigt werden.<br />

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Siemens <strong>IK</strong> <strong>PI</strong> · <strong>2015</strong><br />

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