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SPORTaktiv August 2018

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SCHNELLE<br />

NICHT NUR WANDERN, SONDERN SICH<br />

VERAUSGABEN, DABEI ABER NICHT IN DEN<br />

WETTKAMPFMODUS SCHALTEN, SONDERN<br />

SICH AN FELSEN, GÄMSEN, BÄCHEN<br />

ERFREUEN – DAS IST SPEED HIKING.<br />

AUSFLUG IN EINE BERGSPORT-NISCHE.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

LUST<br />

Wandern ist ja wieder voll im<br />

Trend. Immer mehr Junge<br />

entdecken die Bewegung in<br />

der Natur. Und eben nicht unbedingt<br />

das Klettern oder das hochalpine Abenteuer,<br />

sondern tatsächlich über Almwege,<br />

Steige, Wanderwege zu gehen. Also<br />

über kein schwieriges, technisch anspruchsvolles<br />

Terrain. Natürlich, in der<br />

Snapchat-Instagram-Generation ist der<br />

Begriff „Wandern“ zu wenig hip. „Speed<br />

Hiking“ heißt das heute. Schnelles<br />

Wandern also. Grund genug, das einmal<br />

auszuprobieren.<br />

Tiers in den Südtiroler Dolomiten.<br />

Ein kleines Bergdorf oberhalb von Bozen.<br />

Hier soll das Speed-Hiking-Abenteuer<br />

beginnen. Es beginnt aber etwas<br />

anderes: zu regnen nämlich. Aber trotzdem:<br />

Muass auffi. Also Regenjacke raus<br />

und rauf auf den Wanderweg Richtung<br />

Grasleitenhütte, dem Basislager der Veranstaltung.<br />

Und schlechtes Wetter gibt<br />

es bekanntlich ja ohnehin keines.<br />

Vom charakteristischen Dolomitenpanorama<br />

mit den schroffen, steil aufragenden<br />

Kalkfelsen ist nichts zu sehen.<br />

Regen und Nebel haben einen Vorhang<br />

vor die Rosengarten-Gruppe gezogen.<br />

Sattelspitze, Rotwand, Tschaminspitze,<br />

Rosszähne – nichts von alledem zeigt<br />

sich. Immerhin, nach knapp zweieinhalb<br />

Stunden hat der Regen genug und stellt<br />

kurz vor der Grasleitenhütte die Arbeit<br />

ein.<br />

Der Weg Nummer drei vom Parkplatz<br />

Weißlahnbad zur Grasleitenhütte eignet<br />

sich indes perfekt zum Speed Hiking.<br />

Kleine Wegerln wechseln sich im unteren<br />

Teil noch mit Forststraßen ab, dann<br />

geht es über Almwiesen und Steige nach<br />

oben. Das Gelände ist – was den Tritt<br />

betrifft – nicht anspruchsvoll. Geübte<br />

Geher finden hier also mit Speed-<br />

Hiking- Schuhen das Auslangen. Die<br />

sind nur Halbschuhe, ein wenig steifer<br />

als Trailrunningschuhe, und haben ein<br />

besseres Profil. Die Geschwindigkeit<br />

kommt aber nicht nur aus den Beinen.<br />

Trekkingstöcke sorgen beim Speed Hiking<br />

auch für Schub aus den Armen.<br />

Das zeigt sich dann speziell am zweiten<br />

Tag. Von der Grasleitenhütte geht<br />

es weiter aufs Tierser Alpl. Die Stöcke<br />

geben dabei neben der Geschwindigkeit<br />

auch Halt, denn nach einem sanften<br />

Start windet sich der Weg durchs Bärenloch<br />

steil nach oben. Arme und Beine<br />

werden jetzt beansprucht, es ist Berg-<br />

Fotos: Salewa/Julian Rohn<br />

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