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SPORTaktiv August 2018

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ES FLIEGT.<br />

ES FLIEGT.<br />

DAMIT SIE NICHT ZUM<br />

UFO WERDEN, GIBT ES FÜR<br />

DROHNEN GENAUE<br />

BESTIMMUNGEN. OB<br />

SPIELZEUG FÜR 29 ODER<br />

PROFIGERÄT FÜR 23.000<br />

EURO, AUCH FÜR DROHNEN<br />

GELTEN DIE LUFTVER-<br />

KEHRSREGELN. NUR: DIE<br />

KENNEN DIE WENIGSTEN.<br />

AUCH NICHT KEVIN<br />

IM NACHBARSGARTEN.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Kevin ist 13. Er hat zum Geburtstag<br />

eine kleine Drohne bekommen,<br />

die von oben wunderbare Bilder<br />

und Videos in HD macht. Damit fliegt<br />

Kevin über das Haus und Grundstück<br />

seiner Eltern. Und auch über das der<br />

Nachbarn, wo Birgit im Bikini liegt. Die<br />

ist not amused, regt sich auf und stellt<br />

den Kerl zur Rede. Darf er das? Darf jeder<br />

mit seiner Drohne umhersurren und<br />

überall Fotos machen? Ja, wo kommen<br />

wir denn da hin? Datenschutz! Zeter<br />

und Mordio!<br />

Kevin und Birgit kann geholfen werden.<br />

Denn Österreich ist ein Land, wo<br />

alles geregelt ist und das ist gut so. Denn<br />

auch auf Wanderwegen und Berggipfeln<br />

häuft sich das Surren der Dinger. Viele<br />

fühlen sich im Naturgenuss gestört.<br />

„Das österreichische Regulativ hat sich<br />

bewährt, Österreich hat in Europa sogar<br />

eine Vorreiterrolle übernommen“, erklärt<br />

Peter Schmidt von der Austro Control.<br />

Diese Behörde ist ein öffentliches<br />

Unternehmen, das für den sicheren<br />

Ablauf des Flugverkehrs verantwortlich<br />

ist.<br />

In Österreich gilt seit dem 1. Jänner<br />

2014 das novellierte Luftfahrtgesetz,<br />

das erstmalig den Einsatz von Drohnen<br />

ermöglicht. Anders als im Ausland hat<br />

es im österreichischen Luftraum noch<br />

keine nennenswerten Zwischenfälle<br />

mit Drohnen gegeben. Was passieren<br />

kann? Fragen Sie Marcel Hirscher, was<br />

vor drei Jahren beim Weltcup-Slalom in<br />

Madonna vom Himmel fiel …<br />

Von privat bis Militär<br />

Der Fachbegriff für „Drohnen“ ist<br />

eigentlich Multicopter oder Quadrocopter.<br />

Es gibt sie am Markt mit und<br />

ohne Kamera, meistens mit vier nach<br />

unten wirkenden Propellern. Eingesetzt<br />

werden sie privat, von Fotografen<br />

und Videofilmern, von Fernsehproduktionen,<br />

von Militär und Polizei.<br />

Als Wettkampf gibt es sogar Bewerbe<br />

Foto: iStock<br />

WELCHE<br />

KATEGORIEN<br />

GIBT ES<br />

ÜBERHAUPT?<br />

1. SPIELZEUGKATEGORIE<br />

Fällt das Gerät in die<br />

Spielzeugkategorie (bis 79 Joule<br />

Bewegungsenergie, ca. 250 Gramm,<br />

Betriebshöhe bis max. 30 Meter),<br />

wird keine Bewilligung benötigt.<br />

Dinge oder Personen dürfen nicht<br />

gefährdet werden. Fliegt die Drohne<br />

allerdings höher als 30 Meter (bzw.<br />

werden die 79 Joule überschritten),<br />

benötigt man theoretisch eine<br />

luftfahrtrechtliche Bewilligung der<br />

Austro Control. Achtung! Auch die<br />

Aufnahme, Weiterverarbeitung und<br />

Speicherung von Bildmaterial bedarf<br />

einer Bewilligung, die wörtliche<br />

Auslegung „zum Zwecke des Fluges“<br />

ist allerdings strittig.<br />

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