SPORTaktiv August 2018

,,KLEINE DROHNEN FÜR SPIELERISCHE
ZWECKE SOLLTEN IM
ALPINEN BEREICH
NICHT EINGESETZT WERDEN.“
mit Race Coptern, die weit über 200
km/h schaffen.
Die Austro Control klassifiziert Drohnen
als unbemannte Luftfahrzeuge. Das
neue Gesetz gilt aber ausdrücklich nicht
für Spielzeugdrohnen. Dazu dürfen sie
aber nicht schwerer als 250 Gramm sein
und nur bis maximal 30 Meter Höhe
fliegen. Darüber wird es heikel und
bewilligungspflichtig. Viele Experten
weisen zudem darauf hin, dass die 250
Gramm nur eine Faustregel und eine
„gefährliche Vereinfachung“ des Gesetzestextes
sind, weil sich die genaue
Definition nicht nach dem Gewicht,
sondern der Bewegungsenergie im Falle
eines Aufpralles richtet. Da sind exakt
79 Joule der Grenzwert, was der Bewegungsenergie
einer 250-Gramm-Drohne
beim Fall aus 30 Meter Höhe entspricht.
Aber selbst kleine Drohnen können bis
zu 100 Meter hoch steigen …
Am Markt gibt es Quadrocopter
schon ab 30 Euro. Diese Mini-Dinger
ab 12 Gramm können auch Kinder
fliegen, das Signal reicht etwa 40 Meter
weit, der Akku ermöglicht fünf, sechs
Minuten Flugspaß. Am anderen Ende
der Skala kann man wie im Conrad-Online-Shop
sogar Profi-Drohnen um
wohlfeile 23.200 Euro kaufen.
Beratung wichtig
„Wir verkaufen im Jahr rund 7000 Fluggeräte“,
sagt Walter Richter, Experte für
Drohnen und Modellbau bei Conrad
Electronic, „vom Spielzeug bis zum
Profigerät ab 700 Euro.“ Bei Spielzeug
unter 79 Joule ist keine Bewilligung nötig.
„Eine Haftplicht- oder Kaskoversicherung
ist dennoch ratsam, falls einmal
was passiert“, empfiehlt Richter. „Und
bei Profigeräten sind unsere Verkäufer
angewiesen, auf die Drohnenhaftpflichtversicherung
hinzuweisen.“
Die Strafen sind heftig: Wer ohne
Bewilligung mit einer Drohne in Österreich
fliegt, muss mit Strafen bis zu
22.000 Euro rechnen. Versicherungen
decken Schäden durch Drohnen nur
in den seltensten Fällen, weshalb es
von „Air& More“ auch Österreichs
erste Drohnenversicherung gibt, Shops
wie Conrad bieten Kooperationen an.
Haftpflichtversicherungen sind für jede
Kategorie vorgeschrieben. Die Dunkelziffer
an „illegalen Drohnen“ im Lande
dürfte hoch sein, bis zu 70 Prozent der
bewilligungspflichtigen Drohnen düsen
ohne Genehmigung durch die Luft,
schätzen Insider. Insgesamt gibt es an
die 100.000 Drohnen. Die Behörden,
Versicherer, Autofahrerklubs und Shops
wollen mit Infos gegensteuern.
Die Austro Control meldet, dass seit
Inkrafttreten des neuen Luftfahrtgesetzes
rund 6000 Anträge für Fluggenehmigungen
eingegangen sind, davon
wurden 5200 bewilligt. Die Zahlen
stiegen in den letzten Jahren rasant,
allein 2017 gab es 2140 Bewilligungen.
Die Austro Control bietet auch eine
2. FLUGMODELL
Drohnen ab 79 Joule
Bewegungsenergie (ab ca. 250 Gramm)
brauchen eine Haftpflichtversicherung
und Bewilligung. Sie dürfen im Umkreis
von maximal 500 Metern geflogen
werden. Eine direkte Sichtverbindung ist
erforderlich. Keine gewerbliche Nutzung,
Flughöhe nicht höher als 150 Meter.
UNBEMANNTE LUFTFAHRZEUGE,
3. KLASSE 1
Auch für diese Drohnen ist eine
direkte Sichtverbindung erforderlich,
sie dürfen mehr als 500 Meter Radius
fliegen und gewerblich genutzt
werden. Betriebsbewilligung
erforderlich. Maximale Flughöhe auch
hier: 150 Meter.
4. UNBEMANNTE
LUFTFAHRZEUGE, KLASSE 2
Der Flug mit diesen Drohnen
darf auch ohne direkte
Sichtverbindung erfolgen, die
visuelle Kontrolle erfolgt mittels
Display an der Steuerung.
Für diese Kategorie ist ein
Pilotenschein erforderlich.
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