SPORTaktiv August 2018
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218-07-001<br />
Training und Technik<br />
Ist die Lust geweckt, sind die ersten<br />
Runden absolviert, dann lohnt sich ein<br />
Blick auf die Lauftechnik. Eines von<br />
Gerhard Schiemers Lieblingsthemen<br />
haben wir schon erwähnt: „Die Lage im<br />
Raum, das Finden des Körperschwerpunkts.“<br />
Der Schwerpunkt entscheidet<br />
bergauf darüber, ob man wegrutscht<br />
oder nicht. Und hilft bergab, die Gelenksbelastung<br />
zu senken (siehe auch<br />
vorne unter „Technik-Tipps“).<br />
Von einem traditionellen Berglauf<br />
mit Ziel am Gipfel unterscheiden sich<br />
Trail runs auch darin, dass bergauf und<br />
bergab gelaufen wird. Für Schiemer<br />
gehören die „Negativ-Höhenmeter“ unbedingt<br />
dazu. Trailwettkämpfe würden<br />
auch nicht bergauf, sondern in Abwärtsund<br />
Flachpassagen entschieden.<br />
Dass Bergablaufen die Gelenke malträtiert,<br />
kann Schiemer so pauschal überhaupt<br />
nicht unterschreiben: Es sei eine<br />
Frage der Technik und des Trainingszustands.<br />
Konkret sollen Trailrunner lernen,<br />
in kleinen Schritten auf dem Fußballen<br />
bergab zu laufen. Ferseneinsatz ist<br />
zu vermeiden, „denn damit schaltet man<br />
die Muskulatur aus und belastet dann<br />
wirklich die Gelenke.“<br />
Wie beim Skifahren sei es letztlich<br />
auch eine Übungs- und Mutfrage: der<br />
Oberkörper soll vorne bleiben; wer zaudert,<br />
lehnt sich dagegen zurück und landet<br />
automatisch auf der Ferse. Sich die<br />
Technik von einem Profi einmal zeigen<br />
zu lassen, Step by Step dazuzulernen, ein<br />
Gefühl für den Untergrund, die Technik<br />
und den eigenen Körper entwickeln:<br />
Das ist wie in vielen anderen Sportarten<br />
notwendig.<br />
Ins alpine Gelände<br />
Nach einiger Zeit des Aufbaus landet<br />
man als Trailrunner dann sehr wahrscheinlich<br />
doch in den Bergen. Dann<br />
werden Themen wie in jeder Bergsportart<br />
wichtig: Tourenplanung, Orientierung,<br />
Sicherheitsausrüstung.<br />
Da kommen dann auch die langen<br />
Distanzen ins Spiel. Spätestens wenn<br />
Events locken und man feststellt, dass<br />
„Small“-Bewerbe bei Trailevents oft über<br />
20 Kilometer lang sind – ordentliche<br />
MAG. GERHARD<br />
SCHIEMER<br />
aus Bad Vöslau (NÖ) ist<br />
Sportwissenschafter,<br />
Lauftrainer, Mitglied der<br />
Trailrunning Nationalmannschaft<br />
und Teilnehmer an<br />
der Trailrunning WM.<br />
Leistungsdiagnostik,<br />
Trainingsplanung, Trailseminare<br />
und Laufwochen für<br />
Leistungs- und<br />
Hobbyläufer auf Anfrage.<br />
www.gerhardschiemer.at<br />
Höhenmeteranteile verstehen sich von<br />
selbst. Auch das muss laut dem Sportwissenschafter<br />
nicht abschrecken. Aus<br />
physiologischer Sicht relativieren sich<br />
die langen bis ultralangen Distanzen<br />
im Trailrunning zumindest ein wenig.<br />
Schiemer erklärt: „Auf Asphalt werden<br />
die ständig gleichen Muskel- und<br />
Bindegewebsgruppen belastet. Im<br />
Gelände verteilt sich die Belastung<br />
viel besser. Ein 25-km-Traillauf mit<br />
vielen Höhenmetern ist für den Körper<br />
sicher leichter zu verkraften als ein<br />
gewöhnlicher Halbmarathon.“<br />
Ultratrailrunner, die dreistellige<br />
Distanzen mit Tausenden Höhenmetern<br />
meistern, haben natürlich dennoch<br />
jahrelange Aufbauarbeit in den<br />
Beinen. Doch eines unterscheidet sie<br />
nicht von Einsteigern: die Lust an<br />
der Wahrnehmung, am Entdecken<br />
von Neuem, am Ungewissen. Weil<br />
das einfach in der DNA der Sportart<br />
liegt.<br />
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