SPORTaktiv August 2018
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DIE SCHWIERIGKEITSGRADE<br />
AM KLETTERSTEIG<br />
WENIG SCHWIERIG: A<br />
Gelände flach bis steil,<br />
Voraussetzungen: Trittsicherheit<br />
und Schwindelfreiheit empfohlen<br />
MÄSSIG SCHWIERIG: B<br />
einfach bis mäßig schwierig,<br />
Voraussetzungen: bessere Kondition und etwas<br />
Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen<br />
SCHWIERIG: C<br />
größtenteils schwierig,<br />
anstrengend und kräfteraubend,<br />
Voraussetzungen: gute Kondition<br />
SEHR SCHWIERIG: D<br />
sehr anstrengend und kräfteraubend, senkrechtes,<br />
oft auch überhängendes Gelände;<br />
meist sehr ausgesetzt.<br />
EXTREM SCHWIERIG: E<br />
äußerst kräfteraubend, Gelände<br />
senkrecht bis überhängend;<br />
durchwegs ausgesetzt; sehr kleine<br />
Tritte oder Reibungskletterei<br />
MEHR ALS EXTREM SCHWIERIG: F<br />
Gelände primär überhängend;<br />
ausgesetzt; sehr kleine Tritte<br />
oder Reibungskletterei<br />
HÖCHSTE SCHWIERIGKEIT: G<br />
Gelände oft auf langen Passagen überhängend,<br />
sehr gutes Sport kletterkönnen obligatorisch.<br />
Ranking als drittschwerster Eisenweg<br />
der Welt. Gebaut hat ihn ein Team um<br />
den Klettersteigbauer Stefan Gatt 2009.<br />
Andreas Schenk war schon in die Planung<br />
involviert, hält den Klettersteig<br />
instand und erklärt: „Die F-Variante<br />
kann man ja auch umgehen und sie ist<br />
sehr deutlich und warnend beschildert.<br />
Viele Leute schauen sich die Passage von<br />
der einfacheren Umgehungsstelle aus an,<br />
tatsächlich geklettert wird sie aber nur<br />
von wenigen.“<br />
Gibt es überhaupt eine Zielgruppe<br />
für die Extrem-Klettersteige? Die Frage<br />
scheint nicht ganz unberechtigt: Für<br />
F- oder G-Passagen muss man sehr gutes<br />
klettertechnisches Können mitbringen.<br />
Aber gerade die „echten“ Kletterer<br />
gehören nicht gerade zu den Fans der<br />
Eisenwege. Es gibt auch Stimmen, extraschwere<br />
Klettersteige seien vorrangig<br />
eine Marketingmaßnahme, um als Region<br />
ins Gespräch zu kommen. Die Zielgruppe<br />
für die Steige gibt es aber, weiß<br />
Jentzsch-Rabl: „Ich hab mich einmal<br />
beim Ausstieg eines F-Klettersteigs hingesetzt<br />
und mit den Leuten geplaudert.<br />
Die Frequenz war erstaunlich. Viele waren<br />
auch Sportkletterer, die die Ferrata<br />
zum Training nutzten.“<br />
Selbsteinschätzung gefragt<br />
Sicher ist: Ohne sehr gutes Kletterkönnen<br />
wird es auf den extremen Passagen<br />
schnell gefährlich. Ein Sturz ins Klettersteigset<br />
ist immer mit hohem Verletzungsrisiko<br />
verbunden. Das bestätigt<br />
auch Martin Edlinger von den Naturfreunden<br />
Österreich. Wirft man zunächst<br />
generell einen Blick auf den körperlichen<br />
Anspruch auf Klettersteigen,<br />
dann zeige sich zunächst ein deutlicher<br />
Sprung zwischen Schwierigkeitsgrad C<br />
und D: „Bis C ist es überwiegend eine<br />
Ausdauer- und Technikfrage – ab D<br />
steigt der Anspruch an die Oberkörperund<br />
Armkraft sowie an die Kraftausdauer<br />
deutlich“, erklärt Edlinger. Für den<br />
Naturfreunde-Experten steht auch fest:<br />
„Für F-Passagen muss man sehr gutes<br />
Felskletterniveau mitbringen.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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