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Liebe zu Nachhaltigkeit, solide Gartenkultur, Haltung von Haustieren, Erholung in der freien Natur, zu sehen.<br />
Bei der Auswahl der Zitate für diesen Bildband waren für mich neben Humor, Religion und Nachhaltigkeit<br />
hauptsächlich die Beziehungen von Müttern und Töchtern, also die Mutterliebe entscheidend.<br />
Aber die Kriege zerstörten immer wieder viele der guten Ansätze des sozialen Lebens. Deshalb sind<br />
heute die Stimmen der Mütter und Vormütter entscheidend wichtig. Wie sie dachten, lebten, was sie uns davon<br />
mitteilen, gibt jungen Frauen von heute ein wertvolles und nachahmenswertes Modell. Das Patriarchat<br />
ist überall gegenwärtig, doch ich sehe, dass es sich verändern lässt, indem wir uns der Führung der Mütter<br />
anvertrauen, so wie wir es in der Schilderung von alten und auch noch heute bestehenden <strong>Matriarchat</strong>en<br />
erfahren. Ich sehe in der Gottesmutter, der seligen Jungfrau Maria, der starken, selbstbewussten jungen<br />
Frau mit ihrem Kind Jesus Christus das Bild der neuen Frau für unsere Zeit.<br />
In dem Buch der feministischen Theologin Christa Mulack „Maria, die geheime Göttin im Christentum”<br />
lesen wir: „Ausgehend von der syrischen Marienverehrung, von der wohl ... die bedeutendsten Impulse ausgingen,<br />
wird Maria als die erste geschichtliche Urheberin des Heils angesehen, weil sie den Erlöser zur Welt<br />
gebracht hat.”<br />
Meine Schwester Renate hat mithilfe ihrer Eltern eine großartige Leistung vollbracht, indem sie als Schularbeit<br />
ein Ahnenbuch ihrer Familie zusammengestellt hat. Die Eltern nahmen sogar die Fotos aus den Rahmen<br />
an der Wand und alles wurde ins Buch eingeklebt. Es beginnt mit einer Karte „Wo meine Vorfahren<br />
geboren wurden; in der Eifel <strong>–</strong> in Schlesien“ und endet mit ihren Ururgroßeltern. Dieses große Buch nahm<br />
Renate auf die Reise im Reichsarbeitsdienst 1942 mit und verlor es. Viele Jahre später tauchte dieses<br />
Buch bei ihrer Cousine Lisbeth in der Eifel auf. <strong>Ein</strong>e Frau hatte das Buch auf einem Schutthaufen in Kassel<br />
gefunden, gelesen und zum Glück einfach zu den Verwandten in die Eifel geschickt, weil sie richtigerweise<br />
angenommen hat, dass diese dort noch lebten. Dieses kostbare Buch dient nun später unserer Familienforschung.<br />
Aus diesem Ahnenbuch habe ich meine Portraits entnommen. In ihrem besten Kleid sitzen die<br />
Frauen vor dem Fotografen und sehen mich an. Ihre Ehemänner stehen stattlich und ernst neben einem<br />
Stuhl und ich denke mir, ihnen anzusehen, dass sie die verantwortungsvolle Aufgabe haben, für Frau und<br />
Kinder standesgemäß zu sorgen.<br />
Während im Patriarchat die Töchter zur Familie des Ehemannes ziehen, bleiben im <strong>Matriarchat</strong> die<br />
Töchter bei der Mutter, entweder im Clanhaus oder in eigenen Häusern in der Nähe zusammen. Weil die<br />
Frauen, die ich hier beschreibe, in patriarchaler Weise gelebt haben, sind sie alle über die Welt verstreut<br />
worden. Wir haben unsere weibliche Genealogie bis hinab zu Maria Luise, meiner Ururgroßmutter, erforschen<br />
können. Ihre Tochter war Clara. Stellen wir uns vor, die Töchter unserer Familie wären alle bei ihren<br />
Müttern geblieben, dann würden alle lebenden weiblichen Nachkommen beieinander wohnen. Das wäre<br />
dann der „Clara Clan“: benannt also nach der ältesten Tochter, von der wir wissen, die unsere erste Matriarche,<br />
die Ur-Matriarche, ist. Weil das aber nur virtuell ist, also in der Vorstellung existiert, nennen wir diese<br />
Situation das „virtuelle <strong>Matriarchat</strong>“.<br />
Würdigen möchte ich die Leistung meines Sohnes Martin. Seine Beiträge in diesem Buch sind: Der gemalte<br />
Stammbaum unserer weiblichen Linie, die <strong>Ein</strong>führung, der Text zu Dina und Lea, das Gemälde „Lady of all<br />
Nations - Pacific“ (LoaN-pac.) mit Text, das Kapitel über das Virtuelle <strong>Matriarchat</strong> (VM) mit Gemälde und die<br />
Anleitung zum „Matriarchal Chess“, was den spielerischen Aspekt des VM betonen soll. Die Familienfotografien<br />
stellte unsere Assistentin und Layouterin Sarah-Marie Martin, ohne die wir dieses Buch nicht hätten<br />
abschließen können, zusammen und lichtete sie erneut ab. Ihr sei unser besonderer Dank.<br />
Das Feminine, das Weibliche wird wieder erstarken! Ich stelle mir vor, dass die Wahrhaftigkeit, die aus den<br />
Tage- und Lebensbüchern herausleuchtet, für uns Frauen ein Licht auf unserem Weg ist.<br />
Maria Friederike <strong>Kirsten</strong>-<strong>Haas</strong>, geborene <strong>Kirsten</strong>, Wiesbaden den 8. März 2018