10.09.2018 Aufrufe

antriebstechnik 9/2018

antriebstechnik 9/2018

antriebstechnik 9/2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

17<br />

Temperatur in °C<br />

Temperatur in °C<br />

18<br />

Ges. hydr. Leistung in W<br />

29<br />

28<br />

27<br />

400<br />

320<br />

240<br />

160<br />

80<br />

Simulationsergebnisse der neuen Kühlstrukturen im<br />

Vergleich zur aktuellen Kühlstruktur<br />

Schaltschrank (ES)<br />

25<br />

150 180 210 240 270 300<br />

Wärmeeintrag in W<br />

Gesamtpumpenleistung in den aktuellen und neuen<br />

Kühlsystemstrukturen<br />

0<br />

1800 2400 3000 3600<br />

Ges. Wärmeeintrag in W<br />

P hydr.<br />

DBF 630 P hydr.<br />

DMU80<br />

P hydr.<br />

Struktur 1 / DBF630<br />

P hydr.<br />

Struktur 2 / DBF630<br />

P hydr.<br />

Struktur 3 / DBF630<br />

Temperatur in °C<br />

26 25<br />

25 26<br />

29<br />

28<br />

27<br />

25 26<br />

25<br />

1500<br />

Volumenstrom Temperatur in l/min °C<br />

P hyd<br />

P hyd<br />

P hyd<br />

P hyd<br />

Aktuelle Struktur Struktur 1<br />

Struktur 2 Struktur 3<br />

Kühlsystem. Neben den Kreisläufen von Schaltschrank und Drehtisch<br />

wirkt sich die Abhängigkeit der Ist-Temperatur von der<br />

thermischen Last (Wärmeeintrag) besonders deutlich im Kreislauf<br />

der Hauptspindel aus. Hier schwankt die Komponententemperatur<br />

zwischen 27 und 29 °C. Mit allen drei geregelten Systemstrukturen<br />

können hingegen konstante Komponententemperaturen in<br />

allen Kreisläufen gewährleistet werden. Bei allen geregelten<br />

Systemstrukturen ergibt sich eine geringfügige Abweichung<br />

(Bild 17 a–c) von 0,2 °C der Ist-Temperaturen von den Solltemperaturen.<br />

Diese Regelabweichung ist auf die im Regelkreis benötigte<br />

Regeldifferenz zurückzuführen.<br />

29<br />

28<br />

27<br />

Drehtisch (DT)<br />

25<br />

150 180 210 240 270 300<br />

Wärmeeintrag in W<br />

Motorspindel (MS)<br />

20<br />

Volumstromverläufe<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

2000 2500 3000 1800 2400 3000 3600<br />

Wärmeeintrag in W<br />

Wärmeeintrag in W<br />

Temperatur aktuelles System<br />

T IST<br />

System Struktur 1, 2, 3<br />

.<br />

V ES (DT)<br />

aktuelles System<br />

.<br />

V MS<br />

System Struktur 1, 2, 3<br />

T Soll<br />

System Struktur 1, 2, 3<br />

.<br />

V ES<br />

System Struktur 1, 2, 3<br />

.<br />

V MS<br />

aktuelles System<br />

.<br />

V DT<br />

System Struktur 1, 2, 3<br />

Im Diagramm der Volumenstromverläufe (Bild 17 d) fallen zunächst<br />

die reduzierten Volumenströme der neuen Kühlsystemstrukturen<br />

im Vergleich zu der aktuellen Kühlsystemstruktur auf. In<br />

den Kühlkreisläufen von Drehtisch und Schaltschrank sind die<br />

Volumenströme von 12 l/min in der aktuellen Kühlstruktur auf 2<br />

bis 2,5 l/min bzw. 2,5 bis 5 l/min in den neuen Kühlstrukturen<br />

reduziert. Dies entspricht einer gemittelten Reduzierung von etwa<br />

80 % im Kreislauf vom Drehtisch und etwa 70 % im Kreislauf des<br />

Schaltschranks. Im Kreislauf der Hauptspindel liegt der Kühlvolumenstrom<br />

der aktuellen Systemstruktur bei 12,5 l/min und bei den<br />

geregelten Systemstrukturen zwischen 8 und 16 l/min. Es kann<br />

festgestellt werden, dass die temperaturabhängige Volumenstromregelung<br />

ein Weg ist, das Kühlsystem energieeffizienter und bedarfsgerechter<br />

zu gestalten. Grundsätzlich ist es für das Temperaturverhalten<br />

nicht entscheidend, ob der Volumenstrom durch eine<br />

geregelte Antriebseinheit in jedem Kreislauf, wie in Struktur 2 und 3<br />

oder durch eine geregelte Pumpe und Proportionalventile, wie in<br />

Struktur 1, eingestellt wird.<br />

Das zweite Bewertungskriterium der untersuchten neuen Kühlsystemstrukturen<br />

ist die erforderliche hydraulische Leistung der<br />

Antriebseinheit, berechnet nach Gl. 18, dieser Systeme mit der<br />

aktuellen Kühlsystemstruktur zu vergleichen. Die gesamte hydraulische<br />

Leistung der Pumpe in der aktuellen Kühlsystemstruktur von<br />

zwei Demonstratormaschinen (DBF630 & DMU80) und Struktur 1,<br />

2 und 3 für unterschiedliche Wärmeeinträge ist in Bild 18 dargestellt.<br />

Mit der zentralen drehzahlvariablen Antriebseinheit, Struktur<br />

1, beträgt die gesamte hydraulische Leistung ca. 160 W bei maximaler<br />

Wärmezufuhr. Die gesamte hydraulische Leistung der drehzahlgeregelten<br />

Antriebseinheiten in Struktur 2 und 3 beträgt ca. 120<br />

bzw. 110 W bei maximaler Wärmeeinbringung. Im Vergleich dazu<br />

beträgt die hydraulische Leistung der Antriebseinheit (aktuelle<br />

Struktur) der DBF630 370 W (40 l/min bei 5,5 bar) und der DMU80<br />

bis 340 W (45 l/min bei 4,5 bar). Eine signifikante Reduzierung der<br />

hydraulischen Leistung von 56,7 bis 53 % in Kühlstruktur 1 gegenüber<br />

den aktuellen Kühlstrukturen von DBF630 und DMU80 ist<br />

möglich. Analog zur Kühlstruktur 1 können Einsparungen der hydraulischen<br />

Leistung von 67 bis 64,7 % für Kühlstruktur 2 und 70,5<br />

bis 67,6 % für Kühlstruktur 3 gegenüber den aktuellen Kühlstrukturen<br />

von DBF630 und DMU80 erzielt werden.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die Untersuchungsergebnisse des Kühlsystems der DBF630 im<br />

Leerlauf- sowie im Fertigungsprozess haben bewiesen, dass ausreichende<br />

Kühlkapazitäten vorhanden sind, die Kühlung allerdings<br />

unzureichend auf den Prozess und den individuellen Kühlungsbedarf<br />

der Komponenten abgestimmt ist. Daher ist die Untersuchung<br />

und Bewertung neuer Kühlsystemstrukturen, sowohl<br />

simulativ (Netzwerkmodelle) als auch experimentell (Versuchsstand),<br />

von großer Bedeutung.<br />

Die Simulationsergebnisse der entwickelten Kühlsystemstrukturen<br />

haben gezeigt, dass ein stabiles Temperaturfeld gegenüber dem<br />

Ausgangszustand erzielt werden kann. Darüber hinaus führt die<br />

bedarfsgerechte Volumenstromversorgung zu einer Verbesserung<br />

der hydraulischen Leistung der Pumpen. Die hydraulische Pumpenleistung<br />

der neuen Strukturen ist etwa 53 bis 70,5 % geringer als<br />

die der aktuellen Kühlstrukturen.<br />

Die weiteren Forschungsarbeiten des Projektes werden sich zum<br />

einen auf eine energetische Analyse des Gesamtsystems für die<br />

neuen Kühlsystemstrukturen in der Simulation konzentrieren.<br />

Dies bedeutet, dass der Energieverbrauch von Elektromotor,<br />

104 <strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!