antriebstechnik 9/2018
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Antriebskonzept für unstetige<br />
Vorschubbewegungen mit<br />
trägheitsbasiertem Impulsaktor<br />
Am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW)<br />
der Universität Stuttgart wird ein Verfahren erforscht, welches sprungartige<br />
Geschwindigkeitsänderungen bei Vorschubantrieben ermöglicht. Hierzu wird die aus der<br />
klassischen Mechanik bekannte Impulsübertragung beim Stoß ausgenutzt. Mittels eines<br />
zusätzlichen Aktors können unstetig ausgelegte Bahnprofile mit konstanter<br />
Bahngeschwindigkeit und ohne Geometriefehler durchfahren werden. Dabei reduziert sich die<br />
Anregung der Maschinenstruktur, was für Fertigung und Handhabung Vorteile bringt.<br />
Dipl.-Ing. Peter Zahn ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Steuerungstechnik<br />
der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen<br />
(ISW) der Universität Stuttgart<br />
Der Link zum Video<br />
Ein Video zum Projekt finden Sie unter:<br />
www.youtube.com/watch?v=pjKDaIYcjTw<br />
Vorschubantriebe ermöglichen eine definierte Relativbewegung<br />
zwischen Werkzeug und Werkstück innerhalb von Produktionsanlagen.<br />
Die verfügbare Antriebskraft begrenzt jedoch das Beschleunigungsvermögen,<br />
folglich sind nur kontinuierliche Änderungen<br />
der Geschwindigkeit möglich. Zur Fertigung von Werkstücken<br />
mit einer nicht-stetigen Kontur ist dabei ein Kompromiss<br />
zwischen einer konstanten Bahngeschwindigkeit sowie einer<br />
hohen Konturgenauigkeit notwendig. Außerdem wirken hohe Beschleunigungen<br />
in den Antrieben gleichzeitig als unerwünschte<br />
Anregung auf die Maschinenstruktur zurück.<br />
Ein heute übliches Verfahren zur synchronisierten Bewegung<br />
mehrerer Achsen stellt das Überschleifen von Unstetigkeiten, z. B.<br />
Ecken eines Werkstücks, dar. Eine Verletzung der Kontur wird in<br />
Kauf genommen, um eine möglichst konstante Bahngeschwindigkeit<br />
zu halten. Eine Alternative ist der Genauhalt – hier bleibt die<br />
Geometrie exakt erhalten, da erst wieder beschleunigt wird, wenn<br />
die Antriebe komplett zum Stillstand gekommen sind. Der Ein<br />
94 <strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2018</strong>