Berliner Kurier 04.11.2018

30 SPORT BERLINER KURIER, Sonntag, 4. November 2018*
Bayerns Coach
Kovacund
Sportdirektor
Salihamidzic
sind nach der
Heimblamage
bedient.
Bundesliga ist
eineSuperliga:
Bayern blamiert sich
Freiburgs Höler trifft zum
1:1 in der 89. Minute,
Lewandowski schleicht
frustriertvom Platz (r.).
Rummenigge stellt noch mal
klar: Wir stehen zur Bundesliga
München – Bayern, Super-Liga, geprüfter Bundesliga-Ausstieg
–die „Spiegel“-Storyerregt KalleRummenigge.
Bayerns Vorstandschef: „Es ist seit Langem
bekannt,dassmehrereeuropäische Klubs eine
Anfrage zur Super League hatten. Fakt ist,dass kein
europäischer Klub sichdem Thema Super League jemals
genäherthat.Esist normal, dassman sich damit
juristisch auseinandersetzt. Ich sehe daran überhaupt
keinen Skandal.“ Erbetont nochmals: „Wir
stehen total zu unserer Mitgliedschaft in der Bundesligaund
analog auch zu den Uefa-Wettbewerben.
Dashaben wir nie infrage gestellt.“
Fotos: dpa
Der Rekordmeister gurkt weiter und schafft nur ein
quälendes Unentschieden gegen den SC Freiburg
München – Träume von einer
europäischen Superliga hin
oder her. Die Bundesliga ist
und bleibt eine Superliga! Rekordmeister
FC Bayern macht
es möglich, weil er sich gegen
Freiburg kräftig blamiert –
nur 1:1 (0:0).
So wird das nichts mit der Aufholjagd.
Während Spitzenreiter
1:1
Dortmund 1:0 in Wolfsburg gewinnt,erwischen
dieMünchner
in der ausverkauftenArena einen
rabenschwarzen Tag. Verlieren
die Bayern den Liga-Gipfel
nächstes Wochenende bei Borussia,
haben sie schon sieben
Punkte Rückstand auf den BVB.
Platz 1ist dann verdammt weit
weg.
Das Team mit dem neuenTrainer
Niko Kovac schleppt sich
durch die Saison. Spielwitz, Offensivdrang
und eine solide Abwehrarbeit–alles
fehlt. Auch gegen
Freiburg.
Nachdem Ausfall Thiagos (Außenbandriss)
rumpelt es im
Münchner Mittelfeld. Joshua
Kimmichkann den Spanier nicht
ersetzen. Robert Lewandowski
(26.) und Arjen Robben (34.)
haben in der ersten Halbzeit
zwar zwei Torchancen, aber sie
scheitern an SC-Torwart Alexander
Schwolow. Im zweiten
Durchgang hätten die Freiburger
durch Tim Kleindienst ins Tor
köpft. Doch er steht im Abseits.
Bayerngurktsichdurchs Spiel,
schafft erst in der 80.Minute
durch einen Sololauf mit knallhartem
Torschuss von Serge
Gnabry das 1:0. Knapper Heimsieg
für den Rekordmeister?
Denkste! Freiburgs Lucas Höler
macht mit seinem Tor zum 1:1 die
Bayern-Blamageperfekt.
Ärgerlich genug, doch für neuen
Zoff sorgt die Ehefrau von
ThomasMüller. Weilder Nationalspieler
erst in Minute 71 eingewechselt
wurde, macht Lisa
Müller Trainer Kovac per Instagram
an: „Mehr als 70 Minuten
bis dermal nen Geistesblitz hat.“
Ihr Gatte hinterher: „Das war
aus derEmotion heraus, ichfinde
es im Nachhinein nicht unbedingt
super. Sie liebt mich halt,
was soll ich machen.“ SR
Reus-Torund Favre-Rekord: Der BVBverschafft
Erfolgstrainer:
Lucien Favre.
sich ein Gipfel-Polster
Wolfsburg – Der BVB kann
auch Arbeitssieg! Die Tormaschine
der Liga siegt in
Wolfsburg 1:0 (1:0). Marco
Reus erzielt das Tor des Tages
(27.). Jetzt bleibt Dortmund,
egal wie der Gipfel
kommenden Sonnabend ausgeht,
vor den Bayern an der
Spitze.
Der Erfolg der Borussia hat einen
Namen: Lucien Favre! Der
Schweizer bleibt auch im
15. Pflichtspiel ungeschlagen,
0:1
so einen Saisonstart legte zuvor
noch kein Trainer mit dem BVB
hin. Favre gibt hinterher zu: „Es
war zunächst sehr schwer für
uns, die Lücke zu finden.“
Es war keine Gala, aber ein
souveräner und effizienter Auftritt
bei den Wölfen. Bester Beweis
ist das 1:0! Reus nutzt die
allererste Chance zur Führung.
Der Kopfball von Thomas Delaney
nach Flanke von Jaden Sancho
findet aus sechs Metern
nicht den Weg ins Tor, aber den
Kapitän, der am linken Pfosten
lauert und die Kugel über die
Linie schädelt. So einfach ist
das manchmal.
Obwohl vorm Hit gegen die
Bayern noch die Champions
League bei Atletico Madrid ansteht,
bringt Favre seine aktuelle
A-Elf. Nicht für seinen Rekord.
Nein, weil er Dienstag eine
eingespieltes Team will. OM
Und drin: Dortmund-Kapitän Marco Reus (r.) steht goldrichtig, köpft in
Wolfsburgdas Tordes Tages.
Fotos: Getty,dpa