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Berliner Kurier 04.11.2018

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AUTO<br />

AUTO-<br />

EXPERTE<br />

Dr.Christian<br />

Buric, ADAC<br />

Reifenbreite: Lieber<br />

schmal oder breit?<br />

Die Fahrzeughersteller<br />

rüsten ihre Autos immer<br />

öfter mit größeren und<br />

breiteren Reifen aus. Bei<br />

Sommerreifen wird dadurch<br />

die Fahrdynamik betont,<br />

wie aber schlagen sich<br />

Breitreifen im Winter? Wir<br />

vom ADAC haben erstmals<br />

fünf Reifenbreiten des Dunlop<br />

Winter Sport 5für den<br />

VW Golf getestet. Ergebnis:<br />

Bei Aquaplaning, Schneematsch<br />

und im Schnee hat<br />

die schmalere Dimension<br />

Vorteile, auf trockener<br />

Oberfläche die breitere. Alle<br />

Reifen, von ganz schmal<br />

(195/65 R15) bis ganz breit<br />

(225/40 R18), erreichten<br />

aber das Gesamturteil „gut“,<br />

es gab keine signifikanten<br />

Leistungsunterschiede.<br />

URTEIL<br />

Fahrer bremst für Taube<br />

Ein Auto fährt an einer Ampel<br />

an, bremst dann aber<br />

wegen einer Taube auf der<br />

Straße. Es kommt zum Auffahrunfall.<br />

Doch für den<br />

Schaden wollte der Auffahrende<br />

nicht haften. Das<br />

Amtsgericht Dortmund<br />

entschied, dass der Auffahrende<br />

haftet. Denn vom Vorausfahrenden<br />

könne nicht<br />

verlangt werden, dass er das<br />

Tier überfährt.<br />

Az: 425 C23483/18<br />

TIPPS<br />

Reifen richtig reinigen<br />

Autofahrer können Hochdruckreiniger<br />

für das Säubern<br />

ihrer Reifen nutzen –<br />

wenn sie es richtig machen.<br />

Eine Dekra-Studie kam zu<br />

dem Schluss, dass keine<br />

Materialschäden entstehen,<br />

wenn eine Flachstrahldüse<br />

im Abstand von 30<br />

Zentimetern genutzt wird.<br />

Ungeeignet seien dagegen<br />

Rotations- oder Punktstrahldüsen.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Tel. 030/63 33 11-456<br />

(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />

E-Mail: berlin.service@dumont.de<br />

Wer im Zusammenhang<br />

mit der Nutzung<br />

seines Autos<br />

an Gesundheitsaspekte<br />

denkt, dem fallen zunächst<br />

die Anstrengungen der Hersteller<br />

zur Vermeidung von<br />

Unfällen und zur Linderung<br />

ihrer Folgen ein. Aktive und<br />

passive Schutzsysteme, angefangen<br />

vom simplen Rückhaltegurt<br />

bis zum Kollisionswarner<br />

und zum Spurhalteassistenten,<br />

sollen dafür sorgen,<br />

dass es nicht zu einem Unfall<br />

kommt –und wenn doch, dass<br />

er glimpflich für die Insassen<br />

verläuft.<br />

Dass auch der unfallfreie Betrieb<br />

eines Pkw zahlreiche<br />

Chancen bietet, seiner Gesundheit<br />

zu schaden, wird dagegen<br />

weniger bedacht. Die wichtigste<br />

Kontaktstelle zwischen<br />

Mensch und Kraftfahrzeug ist<br />

der Autositz. Dank zweier aufwändiger<br />

Forschungsarbeiten<br />

der TU München gibt es inzwischen<br />

ein Verfahren zur Messung<br />

und Optimierung des Sitzkomforts,<br />

doch für den potenziellen<br />

Käufer gilt: Auf den ersten<br />

Eindruck vertrauen. Sitzt der<br />

Sitz „wie angegossen“ oder<br />

muss man nach zusätzlichen<br />

Verstellmöglichkeiten suchen?<br />

Ein kundenorientierter Händler<br />

wird dem Interessenten<br />

auch eine längere Probefahrt ermöglichen,<br />

damit der einschätzen<br />

kann, ob der Sitz auch hält,<br />

was er verspricht.<br />

Zusätzlich zur Längs- und<br />

Lehnenverstellung sollte der<br />

Fahrersitz möglichst noch eine<br />

Lendenwirbelsäulen-Abstützung<br />

haben. Einige Hersteller<br />

bieten Komfortsitze an, bei denen<br />

auch der Schulterbereich,<br />

die Wangen und Seitenpolster<br />

der Sitzfläche sowie die Auflage<br />

der Oberschenkel variierbar<br />

sind. Allen Systemen gemein ist<br />

ein ordentlicher Aufpreis, aber<br />

sie sind meistens ihr Geld wert,<br />

da sie den unterschiedlichsten<br />

Bedürfnisse anzupassensind.<br />

Wer Lederpolster für sein Auto<br />

bestellt, hat meistens auch<br />

gleich eine Sitzheizung geordert,<br />

doch auch indieser Komfortfrage<br />

ist Vorsicht geboten:<br />

Zu viel Wärme von unten kann<br />

die Fortpflanzung gefährden,<br />

wie Forscher gemessen haben.<br />

„Die Sitzheizung hält vielleicht<br />

ihren Hintern angenehm warm,<br />

aber Achtung: Wenn Sie männlich<br />

sind, kann sie auch ihre<br />

Fortpflanzungs-Ausstattung<br />

grillen“, fasst das Magazin<br />

„New Scientist“ die Studie zusammen.<br />

Die ideale Temperatur für die<br />

Spermienproduktion liege bei<br />

einem oder zwei Grad unterder<br />

normalen Körpertemperatur.<br />

„Dies ist einer der Gründe, weshalb<br />

die Hoden außerhalb des<br />

Körpers angebracht sind.“ Um<br />

zu testen, ob Sitzheizungen die<br />

Hodentemperatur erhöhen,<br />

haben die Forscher Tempera-<br />

Foto: zvg<br />

tur-Sensoren an den Hoden von<br />

30 gesunden Männern angebracht<br />

und sie 90 Minuten lang<br />

im Auto sitzen lassen. Bereits<br />

nach einer Stunde auf einem beheizten<br />

Autositz lag die Hodentemperatur<br />

bei durchschnittlich<br />

37,3 Grad Celsius. Bei Männern,<br />

die die Heizspirale ausgeschaltet<br />

ließen, waren die<br />

Hoden im Durchschnitt nur<br />

36,7 Grad warm.<br />

Gutsitzen,<br />

sehenund<br />

fühlen<br />

Vonden Sitzen über<br />

die Beleuchtung bis zur<br />

Heizung: Worauf Sie beim<br />

Autokauf achten sollten<br />

Der Temperaturunterschied<br />

sei zwar gering, unter Umständen<br />

aber genug, um der Spermienproduktion<br />

zu schaden,<br />

glaubt Andreas Jung von der<br />

Universität Gießen. Wer seine<br />

Familienplanung noch nicht abgeschlossen<br />

hat, sollte eventuell<br />

auf eine Sitzheizung verzichten.<br />

Seit einiger Zeit gibt es auch<br />

Ventilationssysteme zur Kühlung<br />

von Sitzen, wobei es sowohl<br />

Systeme gibt, die über Perforation<br />

im Leder kühle Luft<br />

nach außen fächeln, als auch<br />

solche, die vom Körper abgestrahlte<br />

Wärme absaugt. Die<br />

Forschung zu ihrer Wirkung<br />

steckt aber noch in den Anfängen.<br />

Zweite wichtige Schnittstelle<br />

zwischen Mensch und Maschine<br />

ist das, was mit den Augen erfasst<br />

wird. Auf der einen Seite<br />

betrifft das Instrumente, Displays<br />

und Innenbeleuchtung,<br />

auf der anderen die Lichtmenge,<br />

die durch die Scheiben ins<br />

Fahrzeug dringt. Bei der Probefahrt<br />

sollte man auf Blendfreiheit<br />

und lästige Spiegelungen<br />

achten, die vor allem bei hellen<br />

Innenverkleidungen in Frontoder<br />

Seitenscheiben auftreten<br />

können.<br />

Da 90 Prozent aller zum Führen<br />

eines Kfz nötigen Informationen<br />

über die Augen aufgenommen<br />

werden ist eswichtig,<br />

alle unnötigen Reize zu unterbinden.<br />

Einer Augenermüdung<br />

wird so vorgebeugt. Was die Beleuchtung<br />

der Instrumente angeht,<br />

folgen die Hersteller bislang<br />

eher ästhetischen als medizinisch<br />

nachprüfbaren Kriterien.<br />

Rot ist in verschiedenen<br />

Abstufungen eine häufig anzutreffende<br />

Farbe in den Displays.<br />

Professor Dr. Christian Ohrloff<br />

vom Zentrum für Augenheilkunde<br />

der Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität Frankfurt<br />

sagt dazu: „Für die Wahrnehmbarkeit<br />

ist ein starker Kontrast,<br />

also schwarz und weiß, immer<br />

noch am besten“.<br />

Der Lüftung im Auto kommen<br />

zwei wesentliche Aufgaben zu:<br />

Sie soll die im Fahrgastraum vorhandenen<br />

2 bis 3 Kubikmeter<br />

Luft umwälzen, erneuern und<br />

mittels Klimaanlage auf einem

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