Berliner Kurier 04.11.2018
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BERLIN 9<br />
Auch diese Säulen-Teile der gesprengten<br />
Versöhnungskirche lagern hier.Gr. Foto: Sieht<br />
aus wie eine Rumpelkammer,ist aber Zeitgeschichte,<br />
nicht nur für Manfred Wichmann.<br />
22. -27.01.2019<br />
Admiralspalast<br />
derDDR<br />
O.:Die Kanzel eines Wachturms vomaus den 70er-Jahren. U.:Wichmann<br />
hinter dem untersten Element des Wachtturms aus der Gartenstraße.<br />
präsentiert<br />
GETANZTE TRÄUME<br />
AUS SCHATTEN UND LICHT<br />
MEHR ALS<br />
1,5 MIO.<br />
BESUCHER<br />
Plötzensee<br />
Mann tot in Zelle entdeckt<br />
Berlin – Nach nur zwei Tagen<br />
Haft ist im <strong>Berliner</strong> Gefängnis<br />
Plötzensee ein<br />
Mann (39) tot in seiner Zelle<br />
gefunden worden. Der<br />
Mann verbüßte eine Ersatzfreiheitsstrafe,<br />
weil er<br />
eine Geldstrafe nicht bezahlen<br />
konnte, wie Justizsprecher<br />
Sebastian Brux<br />
sagt.Essei dabei aber nicht<br />
zum Opfer des Westens stilisiert<br />
wurde. Jahrelang lag die<br />
nach dem Mauerfall abgebaute<br />
Steinfigur im Keller der Rostocker<br />
Polizei.<br />
Nur ein Teil der historischen<br />
Zeugnisse lagert notdürftig<br />
unter einem Dach und ist in abgeschlossenen<br />
Drahtboxen gesichert.<br />
Leuchtmasten, Grenzpfähle,<br />
Beton-Fundamente<br />
und die achteckige Kanzel eines<br />
DDR-Wachturms aus Havelberg<br />
liegen oder stehen im<br />
Freien. Eine Halle für all das ist<br />
der Wunschtraum des Historikers<br />
Manfred Wichmann, der<br />
bei der Mauer-Stiftung seit<br />
2012 das Archiv und die Sammlungen<br />
betreut. „Je weiter<br />
Mauer und Teilung zurückliegen,<br />
desto wichtiger werden<br />
originale Objekte“, sagt er. Sein<br />
Anliegen ist, zu jedem Fundstück<br />
eine Geschichte erzählen<br />
zu können. „Das macht dann<br />
die historische Relevanz aus.“<br />
Habe man nicht nur das bloße<br />
Zeugnis der Vergangenheit,<br />
sondern noch einen Zeitzeugen<br />
oder ein Foto, könne die<br />
Geschichte selbst Menschen<br />
begreiflich werden, die die<br />
Teilung nicht selbst erlebt<br />
haben. „Ich bin hinter den Geschichten<br />
her“, sagt der 46-<br />
Jährige.<br />
Seit zwei Jahren baut Wichmann<br />
nun eine Datenbank auf.<br />
Ein Zwischenziel hat er dabei<br />
fest im Blick: Zum 30. Jahrestag<br />
des Mauerfalls am 9. November<br />
2019 sollen die ersten<br />
Stücke aus dem Lapidarium<br />
online präsentiert werden. Bislang<br />
ist das zur Mauer-Stiftung<br />
gehörende Gelände nicht öffentlich<br />
zugänglich.<br />
um Schwarzfahren gegangen,<br />
wie es bei Ersatzfreiheitsstrafen<br />
häufiger vorkomme.<br />
Laut „Tagesspiegel“ ging<br />
es um eine politisch motivierte<br />
Tat. Laut Brux handelte<br />
es sich bei dem Fall<br />
um den fünften Suizid in einem<br />
<strong>Berliner</strong> Gefängnis in<br />
diesem Jahr.<br />
Dabei lagern hier echte Schätze!<br />
Wichmann zeigt auf ein<br />
großes rostiges Tor. Unbemerkt<br />
habe es 25 Jahre in einem<br />
Graben in Treptow gelegen,<br />
erzählt der Historiker.<br />
Entdeckt habe er es beim Joggen.<br />
Das Metallteil belege, mit<br />
welchem Aufwand die DDR<br />
die knapp 160 Kilometer lange<br />
Grenze sicherte. Das Tor gehörte<br />
zur Absperrung eines<br />
Bahngleises, das nach West-<br />
Berlin zum Görlitzer Bahnhof<br />
führte. Einmal in der Woche<br />
sei es –streng bewacht –für einen<br />
Zug mit Kohlen geöffnet<br />
worden, der durch Ost-Berlin<br />
ratterte. Auf Ost-Seite seien<br />
Polizisten und Grenzsoldaten<br />
mit auf dem Zug gewesen.<br />
Meist wird die Mauer heute<br />
Friedhöfe<br />
Grabsteinprüferunterwegs<br />
Hennigsdorf –Wackelige<br />
Grabsteine<br />
auf Friedhöfen<br />
können lebensgefährlich<br />
werden.<br />
Immer wieder<br />
kommt es zu Unfällen,<br />
die mitunter<br />
tödlich enden. Um<br />
diese zu vermeiden, sind<br />
Jahr für Jahr Grabstein-<br />
Foto: dpa<br />
aber nur mit dicken, hohen Betonteilen<br />
assoziiert, die ab 1989<br />
abgetragen, verkauft und verschenkt<br />
oder geschreddert<br />
wurden. „Doch die Mauer war<br />
nicht immer so“, betont Wichmann<br />
und verweist auf das Lapidarium.<br />
So gab es Stacheldraht,<br />
der zur Grenzsicherung<br />
ausgerollt wurde. Oder Gasbetonsteine,<br />
die zur Trennung<br />
von Ost und West vom 13. August<br />
1961 vermauert wurden.<br />
Viele Mauerabschnitte waren<br />
Wichmann zufolge anfangs<br />
auch nicht identisch. „Und<br />
nach jeder Flucht wurde weiter<br />
ausgebaut, teilweise auf die<br />
alte Anlage drauf.“ Erst ab Ende<br />
der 70er Jahre sei die Grenze<br />
mit Betonelementen perfektioniert<br />
worden. J. Schütz<br />
prüfer unterwegs.<br />
Einer von ihnen ist<br />
Stephan Koch aus<br />
Hennigsdorf. Rütteln<br />
darf er allerdings<br />
nicht. „Die<br />
Rüttelprobe ist<br />
längst verboten“,<br />
sagt Koch. Erist mit<br />
einem modernen Gerät im<br />
Einsatz.<br />
Fotos: dpa<br />
DAS ORIGINAL<br />
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09. -14.04.2019<br />
Theater am<br />
Potsdamer Platz<br />
10th<br />
Anniversary<br />
Tour<br />
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01. -03.02.2019<br />
Admiralspalast<br />
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