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Berliner Kurier 04.11.2018

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46 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonntag, 4. November 2018<br />

Taucher stirbt bei Bergungseinsatz<br />

Jakarta –Bei den Bergungsarbeiten<br />

nach dem Absturz einer<br />

im Krankenhaus für tot erklärt<br />

worden, sagte der Leiter der<br />

Tsunami im September beteiligt.<br />

Und er half vor vier Jahren<br />

indonesischen Passagiermaschine<br />

Rettungsaktion. Nach Meinung bei der Evakuierung eines ab-<br />

mit 189 Menschen an eines Marineoffiziers könnte gestürzten Air-Asia-Fliegers.<br />

Bord ist ein Taucher ums Leben<br />

gekommen. Syachrul Anto war<br />

als Freiwilliger an der Bergung<br />

ein plötzlicher Druckabfall in<br />

der Atemluftflasche des Tauchers<br />

zu dem Unfall am Freitag<br />

Die Boeing 737 des Billigfliegers<br />

Lion Air war am Montag<br />

kurz nach Start vom Flughafen<br />

von Leichenteilen aus dem geführt haben.<br />

in Jakarta ins Meer gestürzt.<br />

Meer beteiligt. Der 48-Jährige Anto hatte sich zuvor Als Ursache werden technische<br />

hatte sich schon früher an Rettungseinsätzen<br />

unter anderem am<br />

Probleme vermutet. Nur<br />

beteiligt.<br />

Der Taucher sei bewusstlos<br />

Rettungseinsatz<br />

nach dem Erdbeben<br />

vier der Opfer konnten<br />

bisher identifiziert werden.<br />

im Meer entdeckt und später<br />

und dem<br />

Erpel-Hype in NewYork<br />

Ganz NewYork rätselt um einenErpel: Die bunte Mandarinente<br />

warauf einemTeich im Central Park aufgetaucht,<br />

hatte sichunter die dortigen Stockenten gemischt.Mandarinentensind<br />

eigentlich in Asien beheimatet,woher diesekommt,istunklar.„DerZoosagt,ihnengehörtsienicht“,<br />

berichtete Dan Tainow vonder Parkbehördedem TV-Sender<br />

CNN. „Wahrscheinlich ein Haustier.Sie fliegt,sie<br />

frisst,die anderen Enten scheinen nicht gestört.“ Dutzende<br />

NewYorker und Touristen versammeln sichnun jeden<br />

TagamTeich, um Fotos zu machen.Der bunte Erpel hat<br />

bereitsein Twitter-Profil. CNN bezeichneteihn als „New<br />

YorksneuestenStar“, „New York Magazine“ ernannteden<br />

Erpel zu „New Yorksbegehrtestem Junggesellen“.<br />

Alfonso Mendoza<br />

zeigt seine<br />

Skateboard-<br />

Künste am<br />

Strand der kolumbischen<br />

Hafenstadt<br />

Barranquilla.<br />

Skateboarder,Surfer und Rapper -Alfonso<br />

Mendoza, Künstlername „Alca“, hat viele Talente.<br />

Damit sichertersich, seiner Frau und seiner<br />

kleinen Tochter das Überleben<br />

Alfonso: Der Mann, der<br />

alle Grenzen überwindet<br />

Der Venezolaner schlug sich nach Kolumbien durch. Trotz Behinderung kämpft er um seine Träume<br />

Barranquilla –Alfonso Mendoza<br />

kam ohne Beine zur Welt,<br />

doch stoppen ließ er sich nie.<br />

Der 25-Jährige ist Skateboarder,<br />

Surfer und Rapper und seit<br />

kurzem Vater. „Ohne Beine geboren<br />

zu werden ist hart, aber<br />

man sollte sich deshalb nicht<br />

aufgeben. Man muss kämpfen,<br />

das Positive sehen“, sagt er.<br />

„Ich habe allerdings nicht immer<br />

so gedacht. Ich wollte mir<br />

sogar das Leben nehmen.“<br />

Wie Hunderttausende seiner<br />

Landsleute ist er vor Hunger,<br />

Elend und Unterdrückung aus<br />

seiner Heimat Venezuela geflohen.<br />

Vor neun Monaten gelangte<br />

er mit seiner damals schwangeren<br />

Frau auf Schleichwegen<br />

nach Kolumbien. Im September<br />

kam seine Tochter Auralys<br />

in Barranquilla zur Welt.<br />

„Sie ist mein Sonnenschein.<br />

Mein Baby ist auf mich angewiesen<br />

und deshalb gehe ich jeden<br />

Tag mit Freude arbeiten“,<br />

sagt Mendoza. Auf einem<br />

Skateboard rollt er als Rapper<br />

„Alca“ auf den Straßen der Hafenstadt<br />

umher und singt in den<br />

Bussen für ein kleines Trinkgeld.<br />

Etwa 30000 Pesos (8,50<br />

Euro) verdient er so am Tag.<br />

Damit kommen Mendoza und<br />

seine Familie gerade so über die<br />

Runden, aber besser als in Venezuela<br />

ist es allemal. Das erdölreichste<br />

Land der Welt steckt<br />

in einer schweren Wirtschaftskrise.<br />

Aus Devisenmangel werden<br />

kaum noch Lebensmittel<br />

und Medikamente importiert.<br />

In den Supermärkten bleiben<br />

die Regale meist leer. Laut der<br />

Vereinten Nationen haben bereits<br />

2,3 Millionen Venezolaner<br />

ihre Heimat verlassen. Etwa eine<br />

Million von ihnen haben<br />

sich im Nachbarland Kolumbien<br />

niedergelassen.<br />

„Alca“ wurde als Baby von seiner<br />

Mutter verlassen und<br />

wuchs bei seiner Großmutter<br />

auf. Als er neun Jahre alt war,<br />

ließ sie ihn schwören, sich niemals<br />

für minderwertig zu halten<br />

und immer für seine Träume<br />

zu kämpfen. Am Tag darauf<br />

starb sie. „Da ist etwas in mir<br />

Nicht nur auf dem Skateboard, auch auf dem<br />

Surfbrett ist Alfonso ein Meister.Unten: Der<br />

Venezolaner mit seiner Frau Mileidy Pena und<br />

Tochter Auralys in ihrer Unterkunft in Kolumbien<br />

Fotos: dpa, AFP<br />

zerrissen. Meine Oma war der<br />

einzige Mensch, der sich je um<br />

mich gekümmert hat. Deshalb<br />

entschied ich mich, mein Versprechen<br />

zu erfüllen und darum<br />

zu kämpfen, mit allen anderen<br />

auf einer Stufe zu stehen.“<br />

In seinem Kampf um Normalität<br />

tauschte er den Rollstuhl<br />

gegen das Skateboard, stürzte<br />

sich mit dem Surfbrett in die<br />

Wellen und begann mit dem<br />

Rappen. „Die Grenzen existieren<br />

nur im Kopf“, sagt er und<br />

grinst.

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